Part 1

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Taehyung


Schon seit mehreren Tagen verhält Kookie sich komisch. Er redet nur noch mit mir, wenn es nicht anders geht, und auch dann nur Belangloses. Es tut fast schon weh zu sehen, wie sehr er sich anstrengt, um mir aus dem Weg zu gehen.

Was habe ich ihm denn getan? Wir haben uns doch immer gut verstanden, sogar mehr als das, wir waren unzertrennlich. Doch dann hat unser Manager eine neue Raumverteilung beschlossen, und uns zusammen in ein Zimmer gesteckt. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, da ich ihn mittlerweile echt gernhabe, vielleicht sogar ein bisschen mehr als das. Doch das wird er wohl nie erfahren, denn es würde nicht nur unsere Freundschaft zerstören, sondern auch BTS, da Homosexualität hier in Korea nach wie vor ein Tabuthema ist. Der einzige der Bescheid weiß ist mein allerbester Freund Jimin, doch auch er meinte, dass ich mir besser keine großen Hoffnungen machen soll...

Trotzdem kann ich nicht verhindern, dass mich Kookies abweisendes Verhalten und die Ungewissheit, warum er überhaupt so zu mir ist, schier umbringen.

Flashback

Ich sitze schon in unserem neuen großen Zimmer und warte auf Kookie. Ich kann mein Grinsen mittlerweile nicht mehr zurückhalten, denn es geht gerade mein absoluter Traum in Erfüllung. Ich wohne mit ihm zusammen auf einem Zimmer. Der bestaussehendste Junge auf dieser Welt mit der schönsten Stimme, die ich mir nur vorstellen kann, wird ab heute jede Nacht neben mir schlafen und -

OMG Tae reiß dich gefälligst zusammen! Er ist nur dein Kumpel und nicht mehr! Er darf nicht wissen, dass du ihn magst, dann würde er dich hassen!

Leicht geknickt presse ich die Lippen zusammen und schaue auf den Boden.

Dann ertönt plötzlich ein Klopfen und die Tür geht auf.

Da steht er, mit einem großen Koffer neben sich. Und sieht aus wie ein Gott.

Ich schlucke.

„Hey, Kookie!", rufe ich dann strahlend und laufe auf ihn zu, um unseren ganz eigenen Handshake mit ihm zu machen.

Er lacht, denn er weiß natürlich sofort, was ich vorhabe.

Zusammen vollführen wir unseren ‚Tanz' und atmen danach erstmal durch.

Ich lächele ihn an. „Weißt du wie sehr ich mich freue, dass wir beide jetzt in einem Zimmer wohnen?"

„Klar." Er grinst schief, sodass man seine Hasenzähne sehen kann. „Ich freu mich doch auch mega."

Ich kreische innerlich, weil er so unglaublich putzig aussieht, und kann nicht anders, als ihm durch die braunen Haare zu strubbeln und ihn dann in die Wangen zu kneifen.

Er quietscht auf, anscheinend war ich etwas zu grob, und schubst mich lachend mit einer Hand nach hinten. Ich fliege natürlich gefühlt durch das ganze Zimmer.

Wieso ist der Junge so stark? Ich sollte auch mal mehr trainieren...

„Ich geh dann mal auspacken, TaeTae", meint er mit einem verschmitzten Lächeln und gluckst vor sich hin. Offenbar ist er belustigt darüber, wie leicht er mich durch die Gegend werfen kann.

Jaja, Kookie! Ich weiß, wie sehr du es genießt, dass du deinen Hyung so herumschubsen kannst. Aber warte nur... Irgendwann bin ich genauso stark wie du und dann mach ich das auch mit dir!, denke ich mir und lächle spitzbübisch. Am besten sollte ich gleich morgen anfangen, trainieren zu gehen.

Während Kookie seine Sachen einräumt setze ich mich auf mein Bett, um ihm nicht im Weg zu sein. Als er fertig ist, dreht er sich wieder zu mir und legt den Kopf schief.

Sentinel - VKOOK Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt