Part 8

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Taehyung


Ein urplötzlicher Schmerz an meiner Wange und ein knallendes Geräusch reißen mich höchst unsanft aus der einsamen Stille, in der ich bis gerade eben noch umher getrieben bin.

Ich reiße meine Augen auf und sitze plötzlich kerzengerade in einem Bett.

Und schaue in das tränenüberströmte Gesicht von Kookie. Rechts von mir erkenne ich einen fast schon teilnahmslos wirkenden Yoongi.

Was zum..?!

Dann fällt mir alles wieder ein.

Vollkommen verängstigt starre ich in Kookies rote Augen, und krabbele so schnell es geht ganz weit weg von ihm. Er schaut mich schuldbewusst an und lässt traurig die Schultern hängen.

Doch es ist Yoongi, der dazwischen geht. Er nimmt mein Handgelenk, woraufhin ich kurz nur noch Sterne sehe und schmerzerfüllt aufschreie. Schnell lässt er es wieder los, und sieht mich dann einfach nur an.

„Tae, es ist alles gut", raunt er leise und mein Herz beruhigt sich auch allmählich wieder. „Du brauchst keine Angst haben, Jungkook wird dir nichts tun."

Sofort schnellt mein Blick wieder zurück zu meinem Freund, und als ich in sein komplett verheultes Gesicht sehe, fühle ich plötzlich Reue.

„Kookie, ich...", flüstere ich und lasse beschämt den Kopf hängen. „Es tut mir leid, ich bin nur erschrocken. Du hast mir vorhin so weh getan...", schluchze ich, und ehe ich mich versehe ist er auch schon bei mir und nimmt mich in den Arm.

Ich lasse es zu und vergrabe meinen Kopf an seiner Schulter. Leise weine ich hinein und spüre, wie er mir liebevoll über die Haare streicht.

„Ich werde dir nicht mehr wehtun, TaeTae", haucht er leise und zieht mich noch fester an sich. Schließlich drückt er mich zärtlich wieder von sich weg und ich sehe ihm in seine blutroten Augen. In ihnen lese ich Besorgnis.

„Ich weiß immer noch nicht, was genau ich vorhin mit dir gemacht habe...", seufzt er dann, schaut nach unten und nimmt meine Hand, um sie mit seiner zu verschränken. Sanft streicht er mit seinem Daumen über meine Haut bis zu meinen Handgelenken.

Als er über die vielen blauen Flecke streicht halte ich den Atem an, um kein Geräusch zu machen. Ich will diesen Moment nicht zerstören, auch wenn ich Schmerzen habe.

„Es tut mir so leid, Jagi", flüstert er dann und seine Unterlippe zittert. Als er anschließend wieder zu mir aufschaut, sehe ich Tränen in seinen Augen, wodurch das Rot seiner Iriden nur noch mehr glänzt.

Ich könnte ihm stundenlang in die Augen sehen.

Wie sich feine goldene Sprenkel durch die stechende Röte ziehen, und langsam umher wabern, als wären es kleine Lichter.

Wie die wunderschöne Farbe seiner Iriden nach außen hin in Schlieren ein wenig dunkler wird, sodass seine Pupillen nur noch mehr hervorstechen, als wären es schwarze Löcher.

„Ich würde dir niemals freiwillig wehtun", haucht Kookie wie aus weiter Ferne und drückt sanft meine Hand. Genauso zärtlich erwidere ich den Druck, um ihm zu zeigen, dass ich volles Verständnis habe. Seine schönen Lippen formen sich zu einem Lächeln.

„Ich weiß, Baby", flüstere ich leise zurück und lege vorsichtig meine freie Hand an seine Wange. Eine Weile lang halten wir einfach nur inne und ich genieße Kookies Nähe.

Und ich dachte schon, ich hätte ihn für immer verloren...

„Ich hatte so eine scheiß Angst um dich!", keuche ich dann plötzlich auf, und er macht einen Schmollmund. „Und ich erst!", seufzt er und atmet einmal tief durch. „Als du plötzlich umgekippt bist, dachte ich erst ich hätte dich umgebracht!", flüstert er und fängt dann an, leise zu schluchzen.

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