Kapitel Eins

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VERONICA

Heute war wieder einer dieser Tage an denen ich einfach nur meine ganzen Gedanken und Probleme verdrängen wollte.
Das College war stressig und mein Nebenjob bei einer Bar war nicht besser gewesen. Die meisten Kunden waren heute schmierig gewesen und dachten sich, sie könnten sich bei einer Kellnerin alles erlauben.
Aus diesem Grund beeilte ich mich aus der Bar zu kommen und benutzte den Hinterausgang, einfach damit mich keiner verflogen konnte.
Ich hatte meine Lieblingsklamotten an.
Einen Mini-Rock und ein Bauchfreies Top, dazu hohe Schuhe. Allgemein zog ich mich immer etwas freizügiger an und offener. Ich stand zu meinem Körper und zeigte das auch. Ich war Normalgewichtig und hatte Kurven an den richtigen Stellen.
Schnell zog ich mein Handy aus meiner kleinen Tasche und wählte Tanjas Nummer.
„Hey Vero!", rief sie und ich musste lachen.
„Ich bin fertig. Treffen wir uns im Dark?", fragte ich sie und hielt Ausschau nach meinem Taxi.
Ich begann schon ein bisschen zu frieren, aber das war nicht so schlimm, als dass sich ein bisschen weggehen nicht helfen würde.
„Klaro. Bin gleich schon da."
„Dann bis gleich, mein Taxi ist auch gerade gekommen."
Ich legte auf und lief auf das Taxi zu. Ein älterer Herr saß auf der Fahrerseite und schaute mich von unten bis oben genauer an. Ich unterdrückte es meine Augen zu verdrehen. Die Leute stellten sich immer so an, wenn sie eine Frau sahen, die sich nicht versteckte.
Aber ich wollte ihn nicht unnötig verärgern, also lächelte ich einfach nur.
„Würden Sie mich bitte in den Club Dark fahren?", fragte ich ihn freundlich, bevor ich Einstieg.
„Natürlich."
Ich nickte und stieg ein.

Vor dem Club hatte sich bereits eine Schlange gebildet.
Ich bezahlte den Fahrer und stöckelte zu dem Baum vor dem Club. Das war immer unser Treffpunkt und tatsächlich sah ich da bereits eine Brünette sehen und wild mit der Hand winkend.
Ich lachte laut, als wir uns in die Arme fielen. Tanja war einfach eine Frohnatur und egal wie schlecht man drauf war, immer wenn man mit ihr unterwegs war, ging es einem gleich besser.
Tanja hatte braune kurze Haare und braune Augen, die sie heute mit Smokey eys unterstrich.
Ich hingegen war das komplette Gegenteil. Ich hing an meinen langen blonden Haare und dazu hatte ich wirklich dunkle grünen Augen. Alle bewunderten stets meine Augen. Für Außenstehende sah ich vielleicht aus wie das typische Blondchen, aber im Gegenteil. Ich war klug, meistens jedenfalls.
„Wollen wir rein?", unterbrach Tanja meine Gedanken und hakte sich bei mir unter.
Gemeinsam gingen wir sofort zum Eingang und stellten uns gar nicht erst an. Wir waren hübsch genug, sodass man uns immer gleich reinließ.
Wie auch dieses Mal. Ich und Tanja lächelten nur über die Menge die laut protestierten.
Drinnen war es bereits voll und der laute Bass brachte mich sofort dazu mich bewegen zu wollen.
„Trinken, Tanzen, rummachen und dann mit einem mit?", schrie Tanja mir in mein Ohr.
Ich nickte zur Bestätigung und hielt sofort Ausschau nach einem potentiellen Mann, der mir gefallen könnte.
Aber von dieser Position konnte man gar nichts erkennen, also drückten wir uns bis zur Bar, die auf einem Podest höher stand und man somit einen guten Überblick erhaschen konnte. Wir bestellten uns Vodka-Bull und stießen an.
Es verging nicht mal eine halbe Stunde, als Tanja und ich von zwei Typen angesprochen wurden. Die beiden sahen gut aus, aber wir wollten erst mal tanzen, bevor wir uns mit Männern Beschäftigten. Also schickten wir sie wieder weg, nachdem sie uns etwas spendierten.
„Loooos! Jetzt tanzen wir erstmal eine Runde!"
Tanja zerrte mich zur Tanzfläche und ich schloss meine Augen um den Beat besser spüren zu können.
Tanja und ich tanzten mehrere Stunden durch, bevor sie mir ein Zeichen gab, dass sie jetzt mit einem verschwand.
Ich nickte nur und zeigte auf das Handy. Sie verstand sofort, dass sie sich melden musste, sobald sie fertig war.
Das war unsere Regel. Wir verboten keinen von uns ihren Spaß, aber die andere musste sich sofort bei der anderen melden.
Immerhin waren wir nicht gerade hässlich und wer wusste, was für Menschen unterwegs waren.

Kidnapped, Forced, HatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt