Kapitel Drei

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J A C K S O N

Ich schaute noch zu, wie sie im Bad verschwand. Nur ein paar Minuten später, lief bereits das Wasser und ich machte mich auf den Weg nach draußen.
Auf dem Flur begegnete ich Lucy, die sofort ihren Kopf senkte und an mir vorbei flüchten wollte.
Schnell packte ich ihr Handgelenk und drehte sie zu mir um.
„Ich... habe nichts getan.", flüsterte sie schon fast panisch und zerrte leicht an ihrer Hand, aber sie war so schwach, dass es ein leichtes war für mich sie weiterhin festzuhalten.
„Ich weiß. Da ich aber von den anderen Frauen weiß, die bei Maik waren, weiß ich auch was du getan hast. Und ich warne dich hiermit vor, Lucy. Lass sie ihn Ruhe und denk gar nicht dran. Du schaffst es nicht sie zu retten.", flüsterte ich ihr leise zu.
Schüchtern schaute sie hoch zu mir und nickte leicht.
„Ich habe verstanden. Aber ich will gar nicht hier weg, ich habe mich in Maik verliebt."
Ich lachte auf.
„Du kannst ihm gerne was Vorspielen, mir aber nicht.", sagte ich, bevor ich ihre Hand los ließ und sie machte sich sofort auf dem Weg ins Zimmer zu Maik.
Kurz schaute ich ihr noch hinterher und fragte mich, was Maik nur an ihr fand.
Sie war so schüchtern und zurückhaltend. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es mit ihr Spaß machte zu spielen.

Unten saß bereits Leo am Wohnzimmertisch und tippte etwas auf seinem Laptop.
„Alles gut, Kumpel?", fragte ich ihn und klopfte auf seine Schulter, ehe ich mich neben ihm setzte.
Er nickte kurz und knapp, so wie man es eben gewohnt war von ihm.
„Natürlich. Die Leiche von Paul wurde entfernt und entsorgt. Das Filmmaterial aus dem Club wurde ebenfalls entsorgt. Also musst du dir keine Gedanken mehr machen... nur diese Tanja könnte ein Problem werden.", informierte er mich.
„Hmm."
Ich strich mir meine Haare zurück und schloss meine Augen. Ganz so einfach würde es wohl nicht werden, wie ich es mir vorgestellt hatte.
„Informiere den Detektiv, der soll sich darum kümmern, dass uns niemand auf die Pelle rückt. Ansonsten können sie uns für die nächsten Sachen vergessen, die bei denen anliegen."
„Ganz wie du willst."
Den Kopf massierend schaute ich zur Tür. Das was ich von Veronica wusste war, dass sie auf gar keinen Fall schüchtern und leise in ihrem Zimmer sitzen würde.
Wahrscheinlich suchte sie bereits schon eine Möglichkeit von hier rauszukommen. Ich musste jetzt wirklich Lächeln, es würde Spaß machen, ihr jedes Mal die Hoffnung zu zerstören und mit anzusehen, wie sie sich langsam anpasste.
Sekunden später ging der Alarm los. Es war nicht sehr laut, aber man hörte ihn und ich wusste sofort, von wo der Alarm ausgelöst worden war.
„Dann mache ich mich mal auf dem Weg zu unseren neuen Gast.", grinste ich zu Leo.
Er schüttelte einfach nur den Kopf.
„Ihr mit euren Frauen. Wieso könnt ihr nicht einfach wie jeder andere jemanden kennenlernen? Ohne zu entführen, quälen oder sonst was.", flüsterte er leise.
Natürlich war mir klar, dass es ihm nicht gefiel, was wir taten. Aber so war nun mal das Leben. Wir waren keine netten Menschen, die normale Berufe ausübten.
Sobald jemand auch nur unter Verdacht stand, dass sie zu uns Kontakt hatte, wurde die Person zur Zielscheibe.
Also war es nicht so leicht einfach nur eine Frau kennenzulernen. Wie sollte man ihr erklären, dass ab sofort entweder Bodyguard rund um die Uhr Wache standen oder sie bei einem einziehen musste?
Keine Frau würde so etwas mitmachen.
„Du weißt, dass das bei uns nicht geht." sagte ich nur und ging los.

Wie erwartet stand Veronica vor dem Fenster und ruckelte an dem Griff.
„Es wird nicht aufgehen."
Erschrocken drehte sie sich um und ihr Gesicht wurde Kreidebleich.
„Ich habe nicht versucht..."
Kopfschüttelnd überkreuzte ich meine Arme vor der Brust und lehnte mich gegen die Wand. Abwartend schaute ich sie an.
Ich genoss ihre Angst, die Art wie sie zitterte oder ihre Lippen leicht bebten.
Das alles war ein Genuss für mich.
„Okay... ich habe es versucht.", gab sie es schließlich zu, als sie bemerkte, dass ich nicht weggehen würde.
Kurz schätzte ich ab, wie groß die Gefahr war, dass sie es wirklich schaffte zu entkommen.
Aber an jedem Fenster waren Sicherungen installiert und an den Türen ebenfalls. Selbst wenn die Tür offen war, würde sie es nicht allein durch den Wald schaffen.
Es war ein Vorteil, dass wir beschlossen hatten hier her zu kommen.
„Du darfst dich frei bewegen, dass werde ich dir nicht verbieten."
Abwartend schaute sie mich an, wahrscheinlich wartete sie auf ein aber.
„Von mir wirst du kein Danke hören.", zischte sie, als ich noch immer nichts sagte.
Leicht musste ich grinsen.
Es machte ja wirklich Spaß, warum hatte ich sie nicht früher geholt?
Ich hoffte wirklich, dass sie nicht zu sehr kaputt ging an dieser Gefangenschaft. Das wäre nicht schön, denn dann wäre es nicht mehr interessant und ich müsste sie entsorgen. Das wäre jammerschade.
In Gedanken ging ich bereits die einzelnen Methoden durch, wie ich sie entsorgen konnte.
Ich hatte viele Freunde und Möglichkeiten zum einen hatte sie keine Familie... keiner würde sie vermissen. Abgesehen von Tanja, aber um die würde ich mich kümmern, wenn die Zeit reif war.
„Dann wirst du die Umgangsformen eben erlernen müssen. Sowas werde ich hier nicht dulden, keiner von uns.", sagte ich leise und ging immer näher auf die zu.
Ich sah wie sie schluckte und versuchte nach hinten zu verschwinden, aber da war nur noch die Wand und die konnte sie nicht verschlucken.
„Von uns? Wie viele seid ihr denn?", flüsterte sie leise, als ich nur einen Schritt vor ihr entfernt stehen blieb.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 26, 2018 ⏰

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