×Thirty-Four×

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Minho

Ich konnte nicht sagen, wie viele Stunden ich nun schon hier draußen saß und auf das Wasser starrte, das friedlich vor sich her plätscherte. Meine Beine hatte ich eng angezogen und meinen Kopf darauf platziert, sodass ich nachdenken konnte. Und das tat ich auch. Mehr als jemals zuvor.

Inzwischen war die Sonne untergegangen und es war dunkel sowie kalt draußen. Ich trug nichts weiter als den Pullover von Jisung und eine Hose, jedoch war mir nicht kalt. Viel zu sehr nagten die Schuldgefühle an mir, die meine ganzen Gedanken eingenommen hatten.

Ich konnte verstehen, warum er so enttäuscht war. Immerhin war ich derjenige, der in sein Leben gekommen war und ich könnte sonst wer sein. Eigentlich könnte ich ein völlig bekloppter Fan sein, der alles so in die Wege leitete, dass Jisung dachte, es wäre echt. Doch so war ich nicht. Aber das konnte er ja nicht wissen.

Meine Gedanken hatten sich auch lange um die Drogen gedreht und warum ich sie einnahm. Eigentlich konnte ich mich selbst nicht verstehen, denn es ging mir ziemlich gut, seit ich bei Jisung lebte. Noch nie hatte sich jemand so aufopferungsvoll um mich gekümmert, wie er es tat.

Es war lediglich eine Sucht. Es ging mir verdammt gut bei Jisung und ich brauchte keine Drogen mehr, um all meine Sorgen zu vergessen. Meine Worte waren die Vergangenheit gewesen, da ich inzwischen die Drogen nur noch nahm, weil ich mich an das Feeling gewöhnt hatte. Und das war der Fehler.

Darum richtete ich mich nun langsam auf und trat den Heimweg an. Ich musste Jisung die Wahrheit sagen. Ich musste ihm sagen, was ich für ihn empfand und was wirklich dahinter steckte. Schon wieder hatte ich mich ihm gegenüber nicht richtig ausdrücken können und wieder war es zu meinem Nachteil geworden. Aber irgendetwas in mir sagte mir, er würde mir zuhören. Und hoffentlich auch verzeihen.

Ich hatte mir vorhin keine Schuhe angezogen, weshalb ich barfuß über die kalten Straßen lief und schließlich vor seiner Wohnung ankam. Da ich keinen Schlüssel besaß, klingelte ich eher zögerlich an der Haustür und lehnte mich dann gegen die Wand. Die Kälte erreichte mich nun doch, ich begann zu zittern und hoffte, dass Jisung die Tür schnell öffnen würde.

Doch es tat sich nichts.

Einige Minuten lang verharrte ich so, dann klingelte ich erneut und wartete wieder. Aber die Tür öffnete sich immer noch nicht. Warum nicht? War er verletzt? War er mir nachgelaufen und hatte mich gesucht? War ihm etwas passiert?

Allerdings konnte ich mir darüber keine Gedanken machen, da ich plötzlich Schritte hinter mir wahrnahm und mich ruckartig umdrehte. Augenblicklich riss ich meine Augen auf, als ich erkannte, wer vor mir stand und ich schluckte schwer. Das würde nicht gut ausgehen.

"Na sieh mal einer an, wen wir hier haben. Lässt dein toller Jisung dich nicht mehr herein?", grinste Taeyong hämisch und beugte sich etwas herunter, um mir näher zu kommen. Das Grinsen auf seinen Lippen war teuflisch und machte mir Angst, weshalb ich sofort zurückwich. "Er hat keine Lust mehr auf dich. Du nervst ihn nur und bist eine Last für ihn."

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, weitete ich verletzt meine Augen und musste erneut schlucken. Hatte er recht? Wollte mich Jisung nicht mehr bei sich haben? Hasste er mich nun?

"Jetzt kann ich mich endlich für den Diebstahl rächen", knurrte der Rothaarige auf einmal und holte mit seiner Faust aus. Sogleich riss ich ängstlich die Augen auf, ehe ich sie zusammenkniff und den Schmerz erwartete. Jedoch geschah nichts und zögerlich öffnete ich wieder ein Auge. Einer der Jungs hielt Taeyongs Arm fest und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Unsicher zog ich meine Augenbrauen zusammen und rutschte gleichzeitig an der Tür etwas tiefer, an der ich lehnte. Entkommen konnte ich sowieso nicht. Hoffentlich würde er mich nicht zu sehr leiden lassen.

"Ich hab eine bessere Idee", sagte Taeyong nun lächelnd und klatschte einmal zufrieden in die Hände. Nur eine Sekunde später wurde sein Lächeln wieder diabolisch. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

"Dafür, dass du uns unser Geld und unsere Drogen gestohlen hast, wirst du bezahlen müssen. Und das, indem du unser Sklave wirst.~"

~~~

The Drama begins: Now. \^-^/
~Cookie

Homeless ★ MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt