Ich seufze und versuche meine Gedanken zu sammeln, seit Madame Sprout vor zwei Wochen verkündet hat, dass es einen Weihnachtsball geben wird, kann man nicht mehr in Ruhe essen, da ständig irgendwelche Mädchen, Cedric belagern. Bis jetzt hat er meines Wissens nach, allerdings noch keine Tanzpartnerin erwählt.
Ich sitze gerade neben Cedric in der Großen Halle, umringt von Mädchen, die alle fünf Minuten anfangen zu kichern. Ich tausche ein Augenrollen mit Ana aus, die mir gegenüber sitzt und wende mich meinem Essen zu. Cedric beugt sich zu mir runter. "Können wir hier verschwinden, bitte?" flüstert er und ich nicke unmerklich.
Ich stehe auf, winke Ann kurz zu, die schnell nickt und ziehe Cedric hinter mir aus der Halle. "Komm." flüstere ich und ziehe in aus dem Schloss und an den Waldrand. Ich drehe mich um und sehe, dass wir allein sind. Erleichtert atme ich aus. "Geschafft." seufze ich und lehne mich gegen einen der Bäume. Cedric nickt. "Was wollen die nur alle auf einmal?" "Von dir zum Ball eingeladen werden, du Idiot." erwidere ich und lache bitter. "Aber warum?" "Naja, du siehst gut aus, bist klug, ein Champion und hast gute Siegeschancen." zähle ich die offensichtlichsten Gründe auf und zucke mit den Schultern.
"Hm, aber ich will doch nur ein Mädchen zum Ball einladen." Mein Herz sinkt in meine Manteltasche. "Wer ist es? Cho?" frage ich leise und hoffe, dass man das Zittern in meiner Stimme nicht hören kann. "Nein, sie ist zwar ein nettes Mädchen, aber es ist wer anderes..." sagt er und sieht hoch in die Baumkrone. Ich seufze und wende mich ab, um mich zu sammeln.
"Mary?" Ich weiß nicht wie lange wir schon schweigend hier stehen. Rücken an Rücken, ohne das Gesicht des Anderen zu sehen. Ich versuche noch immer mich zu sammeln. Der Gedanke, dass Cedric mit einem Mädchen zum Ball geht, fühlt sich so falsch an und lässt mein Herz schmerzen.
"Mary?" versucht Cedric es nochmal. "Hmhn?" "Das Mädchen, welches ich meine ist sehr hübsch, klug und sehr loyal." "Das klingt ja nach einem Hauptgewinn." flüstere ich leise, dass Beben meiner Stimme, ist nun nicht mehr zu überhören. "Ja, ja, dass ist sie." Ich schlucke schwer und frage mich, welches Mädchen er wohl gewählt hat.
"Marybeth, möchtest du mich zum Ball begleiten?" Ich glaube mich verhört zu haben. Cedric umfasst sanft mein Kinn und dreht meinen Kopf zu sich. Sanft wischt er mir mit den Daumen, die Tränen von der Wange, die sich nun den Weg aus meinen Augen bahnen. "Marybeth, geh mit mir zum Ball, werde meine Freundin?" Ich bin unfähig zu sprechen, also nicke ich nur und falle ihm um den Hals. "Hör auf zu weinen, bitte." flüstert er sanft. Ich schniefe und wische meine Augen. "Ich hasse es, wenn du weinst." gesteht er und legt sein Kinn auf meinem Kopf ab. "Ich auch." erwidere ich und lache leise.
[...]
Am 24. Dezember, dem Abend des Weihnachtsballs, sitze ich vor dem Spiegel, während Ana meine Haare hochsteckt. "Es ist unglaublich, dass Ced es endlich geschafft hat, dich zu bitten mit ihm auszugehen und dann noch zum Weihnachtsball." sagt sie und kichert. Ich lächle. "Ja, es ist wundervoll." erwidere ich leise. "Ja, dass ist es und nun sitz endlich still, sonst komm ich hier nicht voran." "Ist ja gut." murre ich und sitze wieder still.
Eine Stunde später, lässt Ana mich in den Spiegel sehen. "Wow, du hast ganze Arbeit geleistet." Meine Haare sind kunstvoll hochgesteckt und mit einem silbernen Diadem festgesteckt. Das dunkelblaue Kleid ist mit tausenden kleinen Edelsteinen besetzt und funkelt wie der Sternenhimmel. Es lässt meine hellblauen Augen noch heller strahlen. "Du sieht wunderschön aus Marybeth." haucht Ana und legt mir eine schmale Silberkette um. "Ihr werdet heute Abend die Schönsten sein." flüstert sie und umarmt mich. "Danke Ana." "Nun geh schon, ich komme nach." meint sie nur noch und schiebt mich zur Tür. Ich lache und trete hinaus.
Ich laufe die Treppen zur Großen Halle herunter. Cedric erwartet mich am Fuße der Treppe. Er lächelt und kommt mir entgegen. Er nimmt meine Hand und lächelt. "Du bist wunderschön." haucht er atemlos und führt mich zum Eingang der Halle. "Bereit?" fragt er und nimmt meine Hand. Ich nicke. "Bereit wie nie in meinem Leben." gebe ich leise zurück. "Na dann." sagt er und führt mich an der Spitze der Champions in die Halle.
Ein Eispalast steht am einen Ende der Halle, vor ihm das Buffet. Es sieht wunderschön aus. Ich erkenne Ana in der Menge. Sie winkt mir zu und ich gebe ein knappes Nicken zurück. Cedric nimmt meine Hand und verneigt sich vor mir.
Wir beginnen zu tanzen. Langsam und sicher.
Nach dem Eröffnungstanz füllt sich die Tanzfläche.
Cedric und ich tanzen mehrere Tänze miteinander, irgendwann nimmt er meine Hand und flüstert "Komm, wir gehen." Er zieht mich aus der Großen Halle und durch das Portal nach draußen. Vor dem Schloss ist alles mit hellen Lichtern erleuchtet. Der Abend ist kühl und der Himmel sternenklar. Cedric legt einen Arm um mich und wir spazieren vom Schloss hinab zum See.
Hier ist es ruhig und dunkel. "Der Abend mit dir war wunderschön Marybeth." flüstert Cedric und streicht mir eine Haarsträhne aus der Stirn. "Ich möchte, dass du weißt, egal ob ich gewinne oder das Turnier verliere, ich habe das Wichtigste in meinem Leben gefunden und werde es festhalten. Ich verspreche dir, dass ich immer auf dich aufpassen werde und für dich da sein. Du bist mehr wert, als alles Gold der Welt." flüstert er leise und beugt sich zu mir herab.
Langsam legen sich seine Lippen auf meine. Ich erwidere den Kuss. In diesem Moment verschwindet alles, alles außer ihm und mir und dem unendlichen Glücksgefühl. Ich hoffe, dass dieser Moment nie enden wird. Langsam lösen sich unsere Lippen voneinander. Er lehnt seine Stirn an meine. "Du bist wunderbar Marybeth." flüstert er und schließt die Augen. " Du auch, mein Idiot." gebe ich ebenso leise zurück und sehe das Lächeln, welches um seine Lippen spielt.
Wenn ich eine Bitte haben darf, dann lass diesen Moment niemals enden.
Überarbeitung: Mai 2021
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Zusammen gegen den Rest der Welt
Fanfic~Cedric Diggory~ Ein Zauberer und eine Hexe. Sie kennen sich seit Kindertagen, gemeinsam wachsen sie in Hogwarts auf. Beide erahnen ihre tiefen Gefühle für einander nicht. Sie sind Freunde, eine Familie und so viel mehr. In diesem Jahr beherbergt...