Spaziergang an Deck

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...als ich bemerkte, wie er auf mich zu kam. Schnell drehte ich mich um, um schnellstmöglich dieser Situation zu entfliehen, aber er war schneller. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter: "Hallo."
Nun musste ich mich umdrehen - ich war wie hypnotisiert, wie von seinem Blick gefangen. Seine Augen hatten etwas magisches, sie wahren tiefblau. Wunderschön.
"Ha-Hallo." presste ich hervor. Wieso stotterte ich denn? Was war los? Ich war in einer mehr oder weniger glücklichen Beziehung. Caledon, Nein Cal...
"Entschuldigen sie Miss, wegen vorhin. Ich hatte nicht die Absicht, sie umzuwerfen. Mein Kumpel und ich waren nur erfüllt von der Freude, zwei Tickets ergattert zu haben." sprach er nun weiter. "Mein Name ist..."
"Rose!", hörte ich hinter mir und schon war dieser Moment vorbei.
Der gutaussehende junge Mann wurde von einem Haufen Passagiere von mir weggedrückt und erst jetzt bemerkte ich, das wir schon nicht mehr im Hafen waren.
"Rose, ich habe dich überall gesucht!". Und da war er wieder. Mein Verlobter. An Cal's Stimme konnte ich hören, das er nicht allzu erfreut war, mich mit einem anderen Mann anzutreffen, doch er wollte mich nicht weiter darauf ansprechen.
"Ich bin doch erst hier gelandet, weil ich dich und Mutter nicht in unseren Suite gefunden habe." Versuchte ich klarzustellen. "Ich habe nach euch gesucht!". Doch das war egal.

Heute Abend hatte ich keinen großen Hunger. Ich fühlte mich gefangen auf diesem "Ach so großartigem" Schiff und wollte an Deck ein bisschen spazieren gehen. Es war schon spät, Mitternacht, und Cal, sowie all die anderen wichtigtuerischen Männer der ersten Klasse schliefen oder tranken noch Brandy. Da ich wusste, das mein Verlobter es nicht wohlheißen würde, das ich so spät abends noch über Deck flaniere, schlich ich mich weg.

Die kalte Luft wahr erfrischend und der Sternenhimmel funkelte wunderschön. Dieser Anblick verzauberte mich und ließ mich hoffen. Vielleicht war da draußen ja jemand, der mich ehrlich liebte, aus tiefstem Herzen und mit all meinen Fehlern. Nicht so wie mein jetziger Partner. Der war wie eine eiserne Faust, die sich mit immer fester werdendem Griff um mich schlang, bis ich letztendlich ersticken würde.
Ich wanderte umher runter bis zur anderen Seite des Schiffes und hielt mich am Geländer fest. Die tosenden Wellen. Alles war ruhig und friedlich.
"Jack. Mein Name ist Jack. Jack Dawson um genau zu sein." Das war die Stimme, die mich herumwirbeln ließ. "Mein Gott, verfolgst du mich etwa?" rief ich ziemlich erschrocken. Doch insgeheim erfreute mich seine Anwesenheit. Ich rief wohl etwas laut, denn schnell kam er näher und legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen. "Schhhh, nicht so laut." flüsterte er und ich bekam langsam Panik - ich war zwischen seinem Oberhörper und der Reling eingeklemmt und konnte mich nicht bewegen. Da trat er von mir weg, in seinem Blick war Entschuldigung und Verzweiflung: "Entschuldigen sie Miss, das hätte nicht passieren dürfen, ich gehe dann wohl besser und lasse sie in Ruhe." Sagte er leise und ging. Langsam. Ich war wie eingefroren. Außerdem war mir nun doch unglaublich kalt. Ich wusste nicht was ich tuen sollte, doch eines wusste ich: "Geh nicht...". Es war nicht viel mehr als ein leises Flüstern. Doch er blieb stehen. "Ich möchte mehr über sie erfahren." Sprach ich nun, schon etwas lauter als zuvor.
"Wie heißen Sie?"
"Rose DeWitt Bukater"
Es herrschte Stille.
Ich beobachtete ihn, er war anders als die anderen Männer, er war... etwas besonderes. Das hatte sogar ich bemerkt, obwohl er mir völlig fremd war. Und er sah unfassbar gut aus, mit seinem weißen Hemd, den braunen Hosenträgern und der braunen Hose, dem schwarzen Paar Schuhe und der braunen Jacke.
Er zeigte ein strahlendes Lächeln.
"Was ist denn los? Du schaust mich so an als hätte ich zwei Köpfe!" Und da mussten wir beide lachen. Es war wunderbar so befreiend wie schon lange nicht mehr. Da sah er mich an, so innig und voller Leidenschaft, kam auf mich zu und umarmte mich.
Ich fühlte mich wohl, aus einem unerklärlichen Grund. Ich kannte ihn doch gar nicht. Doch trotzdem genoß ich es.
"Hören Sie SOFORT auf damit!"
Hörte ich eine Stimme.

TITANIC | Rose und JackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt