(Wo-) Man in the mirror

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Kapitel 2

(Wo-)Man in the mirror

Um ehrlich zu sein war die Party heute Abend meine Erste. Irgendwie war ich, trotz meiner Ablehnung gegen Musik, gespannt auf die Party. Auch Michelle schien das Party-Fieber ergriffen zu haben also gingen wir zusammen mit Janny zum Einkaufen, denn außer Pullis und ein paar Tops, hatte mein Schrank wenig zu bieten. Ebenso der von Michelle. Als wir dann in der Tür zum H&M standen, wäre ich am liebsten rückwärts wieder raus gerannt. Im Laden lief in voller Lautstärke „Pockerface“! Der meiner Meinung nach schlimmste Song unter allen dieses Jahr. Da erstens, der Text und zweitens, der Beat nicht gerade anspruchs- oder sinnvoll waren. Ich wollte Janny aber nicht enttäuschen also biss ich die Zähne zusammen und versuchte das Gestotter von Lady Gaga auszublenden. Gott sei Dank blieben wir nicht lange, denn nachdem Michelle versehentlich ihr Wasser über eines der Kleider geschüttet hat, wurden wir rausgeschmissen und mussten nach nebenan zum New Yorker gehen. Hier stürzte sich Janny gleich auf den nächstbesten Kleiderständer und war von da an für eine viertel Stunde verschwunden. Michelle und ich stöberten ein bisschen herum fanden aber nichts. Als Janny voll bepackt wieder auftauchte, scheuchte sie uns in eine Kabine und breitete ein gutes Dutzend Kleider in alle Farben und Formen vor uns aus. Sie selber verschwand mit drei weiteren Kleidern und den Worten „Sucht euch ein passendes raus“ aus der Kabine. Michelle und ich sahen uns ratlos an und wir nahmen dann jeder ein Beliebiges raus und probierten es an. Sie erwischte ein gelbes ohne Träger und mit Rüschen und ich fand mich in ein blaues Jeans-kleid gepresst wieder. Als wir uns sahen bekamen wir beide erst mal einen Lachflash, weil wir uns noch nie in Kleidern gesehen hatten. Noch unterm Lachen zogen wir uns wieder aus und probierten alle Kleider einmal an.

Zum Schluss waren von den zwölf noch fünf übrig. Ich hatte noch zwei zur Auswahl. Ein dunkelblaues Kleid, das sehr eng am Körper anlag und meine sehr weiblichen Kurven betonte und eins, was einer griechischen Toga ähnelte. Es war in einem wunderschönem weiß und mit blauen Pailletten verziert. Ich biss auf meiner Lippe herum und wünschte mir ich könnte beide Kombinieren. Vor meinem inneren Augen nahm mein Wunschkleid Form an. Ich würde an das dunkelblaue Kleid den Rock der Toga anbringen, sodass es wie ein Wasserfall aussieht. Oben mit dem dunklen Blau, was dann nach unten immer heller wird und zum Schluss ins weiße übergeht. Wow! Ich grinste bei dem Gedanken an das Kleid musste aber enttäuscht feststellen, dass sogar wenn das gehen würde, es viel zu auffällig für eine ganz normale Party wäre. Ich wunderte mich sowieso warum es eine Toga im New Yorker gab.

Michelle hatte sich inzwischen entschieden und stand jetzt stolz in einem lockeren dunkelgrünen Kleid vor dem Spiegel und grinste sich selber an. Ich beschloss nochmal in dem aussortierten Stapel nachzuschauen und mein Blick bleib an einem Kleid hängen, welches Janny eigentlich für Michelle ausgesucht hatte. Es war knielang und tiefschwarz. Über dem Bauch war es gerafft und fiel dann in leichten falten über die Hüften. Auch der dezente V-Ausschnitt war perfekt für unseren Anlass. Ich bewunderte mich selbst im Spiegel. Ich wusste gar nicht, dass ich so elegant aussehen konnte. Michelle und ich bestätigten uns gegenseitig, dass wir jetzt gut aussahen und verließen die Kabine um unsere Wahl Janny vorzuführen. Diese stand gerade in einem kurzen lila Kleidchen mit schwarzem Gürtel vor dem Spiegel und war sichtlich zufrieden damit. 

Auch sie bestätigte uns, dass wir eine gute Wahl getroffen hatten, also zogen wir die Kleider aus und hängten die anderen wieder zurück an ihren Ständer. Dann gingen wir zur Kasse und bezahlten. Es wunderte mich, dass das Kleid gar nicht so teuer war wie ich gedacht hatte.

Zufrieden und jeder mit einer Tüte unterm Arm wollten wir uns gerade auf den Weg nach hause machen als Michelle stehen blieb und sagte, dass sie keine passenden Schuhe zum Kleid hatte. Da hatte sie recht. Ich hatte nämlich auch keine eleganten Schuhe zu meinem Kleid also drehten wir noch mal um und gingen in einen Schuhladen. Diesmal gingen wir alle zusammen durch die Reihen und hatten auch relativ schnell jede ein paar gefunden. Ich entschied mich für schwarze Stiefeletten, Michelle sich für hellgrüne Ballerinas und Janny kaufte sich Riemchenschuhe mit Pfenningabsatz. Endlich mit kompletten Outfit ausgestattet gingen wir zu mir nach hause. Wir hatten noch eineinhalb Stunden Zeit bis zur Party. Also stieg jede von uns noch unter die Dusche. Danach machten wir uns gegenseitig die Haare. Michelle war relativ geschickt darin also machte sie mir meine Haare. Sie föhnte und glättete sie, sodass sie mir bis zur Hüfte, glatt über den Rücken fielen. Dann nahm sie eine schwarze Spange und band damit meine vorderen Haare zurück. Als sie fertig war, bestaunte ich mich im Spiegel. Ich hätte nie gedacht, dass ich so schön aussehen konnte. Neben mir standen Janny und Michelle, ebenfalls wunderschön. Ich hatte Michelles braune Haare zu einem Dutt nach hinten gebunden und die losen Strähnen dann mit grün schillernden Spangen befestigt, sodass ihr Haar zu glitzern schien. Michelle hatte auch bei Janitas unbändigem Haar ein Kunstwerk vollbracht. Ihre Haare fielen in leichten Korkenziherlocken über ihren Rücken und waren, damit sie länger hielten, mit glitzerndem Haarspray befestigt. Alles in allem sahen wir drei echt hübsch aus. Wir hatten noch eine viertel Stunde, also stiegen wir ins Auto und ließen uns von Jannys Mum zur Party fahren.

Living with Michael  (M. Jackson FF) PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt