Another part of me

386 27 5
                                    

Kapitel 4

Another part of me

In der früh wurde ich von der Melodie von „Blood on the dancefloor“ geweckt. Ich sah mich im Zimmer um und suchte nach der Schallquelle. Ich war noch ziemlich verschlafen also dauerte es eine Weile, bis ich kapierte, dass ich sie selber summte. Ich rieb mir die Augen und bemerkte leider zu spät, dass ich gestern Abend wohl so müde gewesen bin, dass ich vergessen hatte mich ab zu schminken. Genervt setzte ich mich auf mein Bett. Ich ließ den letzten Abend nochmal im Revue passieren und erinnerte mich an das Gefühl, wie ich mich zum ersten mal auf die Musik eingelassen hab. Ich erzitterte kurz und irgendetwas in mir drin regte sich. Ich ignorierte es einfach und beschloss, dass so etwas wie vorige Nacht nie wieder vorkommen würde. Ich schüttelte den Kopf und stand auf um mir die letzten Spuren der Party von Körper zu waschen.

Als ich dann im Bademantel nach unten in die Küche kam war ich völlig perplex, denn das erste was ich vernahm, als ich das Esszimmer mit der angrenzenden Küche betrat, war eine schlechte Tonaufnahme von Michael Jacksons „Blood on the dancefloor“. Im Hintergrund war Gekreische zu hören und teilweise versagte der Ton und machte kurzen Piep-Geräuschen platz. Meine ganze Familie saß vor unserem Laptop und stierte mit grinsenden Gesichtern auf den Bildschirm. Als sie mich bemerkten sprang meine Mum sofort auf und klappte den Laptop zu. Die Musik erstarb sofort und auch der Rest meiner Familie riss ihren Blick vom Bildschirm los. „Guten Morgen, Schatz. Na? Wie war die Party gestern Abend?“ Verunsichert über die seltsam fröhliche Art meiner Mum antwortete ich nur mit einem Nicken und einem gemurmelten und nicht gerade überzeugtem „Schön.“ Sie nickte und räumte nebenbei den Laptop vom Esstisch weg. Mein großer Bruder hatte bereits scheinheilig angefangen den Frühstückstisch zu decken und meine kleine Schwester half ihm dabei. Beide warfen mir immer wieder ein freches Grinsen zu, wenn sie dachten ich sähe es nicht. Tom, mein Stiefvater, War am Tisch sitzengeblieben und las Zeitung.Verwirrt schüttelte ich den Kopf und setzte mich neben ihn.

Erschrocken biss ich die Zähne zusammen als plötzlich jemand den Radio lauter drehte. Ungläubig erkannte ich wieder einmal das Lied „Blood on the Dancefloor“ in den kurzen, immer wiederkehrenden Tönen der Musik. Kurz darauf ertönte die Stimme des Radiosprechers. „Das ist das Lied, das ein kleines 14-jähriger Mädchen über Nacht zum Youtube-Star schlechthin gemacht hat. Die populären Aufnahmen entstanden gestern Abend auf einer privaten...“ Die freundliche Stimme des Sprechers verstummte. Meine Mum hatte den Radio ausgeschaltet und sah Dominik böse an, der mich grinsend ansah. Ich stand ruckartig auf. Ich konnte gerade noch meinen Stuhl auffangen bevor er mit einem lauten Krachen zu Boden gefallen wäre. Wütend schob ich ihn an den Tisch und sah in die Runde. „Was zum Teufel ist hier los?“ - Keine Reaktion - „Sagt mal red´ ich Spanisch? Nicht nur, dass ich schon seit gestern Abend von ein und dem selben Lied verfolgt werde, nein jetzt benimmt sich auch noch meine Familie total seltsam, sodass ich mir langsam aber sicher Gedanken darüber mache, was das eine mit dem anderen zu tun hat!“ Alle sahen mich an und, wie als ob sie es abgesprochen hätten, machten sie alle ahnungslose Gesichter und zuckten mit den Schultern. Fassungslos schüttelte ich den Kopf und verzog mich in mein Zimmer.

Ich stellte mich vor meinen Spiegel und sah meiner Stirn dabei zu wie sie sich kräuselte. Irgendetwas war anders. Und ich wurde den Gedanken nicht los, dass das Ganze etwas mit gestern Abend zu tun hatte. Nachdenklich und frustriert ließ ich mich auf meiner kleinen Eckcouch nieder und kramte mein Handy aus meiner Schultasche. Ich wählte die Nummer von Michelle und legte sofort wieder auf als ihre gut gelaunte Mailbox dran ging. Ich seufzte und lehnte mich zurück.

Hey. Lass´ nicht den Kopf hängen. Dass rennt sich schon alles wieder ein.“ Mein Kopf schnellte hoch und ich sah mich hektisch im Zimmer um. Wer hatte das gesagt? Völlig idiotisch riss ich weiterhin die Augen auf und durchleuchtete mein Zimmer aufs genaueste. Ich konnte niemanden sehen, außer meiner, in Panik über meine ruckartige Bewegung, aufgesprungenen Katze und die hatte das eben mit Sicherheit nicht gesagt. Mich selbst meiner Dummheit verschmähend lehnte ich mich wieder zurück und schloss die Augen. Ich strich mir die Haare zurück und seufzte. Jetzt sprach ich schon mit mir selber! Die Party gestern hatte mir wohl wirklich nicht gut getan.

Living with Michael  (M. Jackson FF) PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt