51. Kapitel

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„Lucas, Judy, Tante Serena heiratet." Ich schaue nicht mal von meinem Teller auf und antworte nur mit „Mhm, toll, freut mich für sie." Alles was nicht mit Jonas zu tun hat prallt im Moment an mir ab. „Judy, alles in Ordnung?", fragt Oli besorgt. „Mhm, klar, bin nur müde." Ich muss ihnen ja nicht auf die Nase binden, dass ich Beziehungsprobleme habe. Kann man das überhaupt so nennen? Ich meine, wir waren ja nicht zusammen. Nach dem essen, welches ich kaum angerührt habe, verkrieche ich mich im Geheimversteck. Was soll ich denn jetzt machen? Ihn anrufen? Ich weiss es nicht. Komplett überfordert schmeisse ich das Kissen gegen die Wand. Warum ist alles so kompliziert?

Mitten in der Nacht werde ich von Hunger geweckt. „Selber schuld, du hasst ja nix zu Abend gegessen.", flüstert mir eine Stimme im Kopf zu. Ich schliesse die Augen und versuche weiterzuschlafen, doch dass ist Unmöglich. Also schleiche ich die Treppe runter. Doch ab da habe ich einen kompletten Filmriss.

Als ich die Augen erneut öffne liege ich auf dem Boden vor der Treppe. Die gesamte WG inklusive mein Bruder haben sich um mich versammelt, als ob ich im sterben liege. Plötzlich leuchtet mir Frederik mit einer Taschenlampe in die Augen. Aus reflex schliesse ich sie. „Geh mit dem Licht weg, du weisst genau wie sehr ich das hasse." Er geht nicht darauf ein, sondern beginnt meinen Rücken und meine Beine zu untersuchen. „Was ist überhaupt passiert?"-„Das wollten wir dich gerade fragen.", erwidert Franco. „Vorsichtig Nadel." Bevor ich noch protestieren kann ist der Zugang in meiner Hand verschwunden und eine Infusion dran gehängt. (Hammer Grammatik, bitte kein Hate es ist Freitag) „Mann, kann ich nicht einfach ins Bett und weiterschlafen?" Es erklingt ein einstimmiges Nein. Ärzte können manchmal echt nerven.

Natürlich muss ich mich dann in Francos Auto schleppen, der mich gemeinsam mit Charlotte in die Klinik fahren will. „Ich fühle mich von euch gerade echt verarscht.", sage ich noch, bevor ich auf dem Rücksitz einschlafe.

Gefühlt fünf Sekunden habe ich geschlafen, bevor ich von den beiden mehr oder weniger sanft geweckt werde. „Gehen kann ich noch alleine.", fauche ich genervt, als Franco mich tragen wollte. „Du bist ne ziemliche Kratzbürste heute.", kommentiert Charlotte mein Verhalten aufmerksam. „Könnte vielleicht daran liegen das ich 1. Hunger habe, 2. ist es zwei Uhr nachts und ich bin verdammt müde, 3. ertrinke ich in Beziehungspro...", ich breche ab. Oh gott das habe ich nicht gerade wirklich gesagt oder? Die beiden werfen sich vielsagende Blicke zu. Ich hasse mein Leben.

𝐌𝐚𝐲𝐛𝐞... │ ᵏˡⁱⁿⁱᵏ ᵃᵐ ˢᵘ̈ᵈʳⁱⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt