Joleen P.o.V:
Wieder einmal sitzte ich alleine in unserem gemeinsamen Wohnzimmer. Denn mein Freund ist wie so oft unterwegs und erkundet die Welt. Das nervt mich und es zieht meine Laune jedes mal nach unten.
Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt eine WG zu gründen. Denn was solls? Ich bin sowieso die meiste Zeit alleine und die Wohnung ist für mich zu groß. Ich denke nicht das Jim jemals wieder hier wohnen wird. Und die Wohnung gehört eh mir, also darf ich auch machen was ich will.
Und meine Entscheidung steht fest : "Ich möchte eine WG gründen!!!!"
Marina P.o.V.:
Es war dunkel in meinem Zimmer. Ab und zu huschten Lichter durch die Vorhänge – Lichter von vorbei fahrenden Autos. Das komplette obere Stockwerk war dunkel und leise, nur unten inder Küche hörte man gedämpfte Geräusche, die durch meine Mutter verursacht wurden. Und ich? Ich saß in meinem unbeleuchteten Zimmer auf dem Bett, die Knie an meinen Körper gezogen und dachte nach.
Schritte auf der Treppe ließen mich aufhorchen. Wie erwartet hatte, streckte meine Mutter im nächsten Moment ihren Kopf durch den Türspalt. Exakt in diesem Augenblick musste natürlich eine E-Mail ankommen, die meinen Laptop zum aufleuchten brachte.
„So spät noch am Computer?“, fragte meine Mutter mit hochgezogenen Augenbrauen. „Schreibt ihr nicht in ein paar Tagen eine wichtige Prüfung? Du solltest wirklich ein wenig lernen...“, meinte sie theatralisch seufzend. „Mum, ich habe doch schon den ganzen Tag gelernt!“
„Ach Schätzchen, ich will doch nur das beste für dich“, murmelt sie betont reumütig.
„Ja, Mum, ich weiß“, antwortete ich ergeben. „Ich geh jetzt ins Bett, Gute Nacht“. Sie küsste mich aufs Haar, verließ mit einem genervten Ausatmen das Zimmer.
Manchmal überlegte ich mir wirklich, ob sie mich als 17 ansah, oder ob ich in ihren Augen noch 5 war. Ich musste hier raus. Und das möglichst bald, denn lange würde ich es nicht mehr mit meiner herrschsüchtigen Lehrer-Mutter aushalten. Ich würde hier ausziehen, wenn ich endlich 18 war...
Isabella P.o.V.:
Immer wieder verschwammen die schwarzen Buchstaben vor meinem Auge. Schon seit Stunden starrte ich auf die Zeitungsseite. Mittlerweile las ich mir die ersten zwei Sätze schon zum fünften Mal durch. Langsam wurde mir die entgültige Bedeutung des Satzes bewusst.
Grausam und plötzlich aus dem Leben gerissen. Mein herzliches Beileid an die Familienangehörigen und Freunde.
Fassungslos zerknülle ich das Blatt Papier und schmiss es in hohem Bogen hinter mich. Taumelnd stand ich auf und fing an zu laufen. Ich rannte aus der Haustüre. Es war kalt und dunkel. Ich rannte und rannte, bis ich mich an an irgendeiner beliebigen Hauswand heruntergleiten ließ. Mir schwirrten tausend Gedanken durch den Kopf.
Mein Entschluss stand fest. „Ich muss hier weg.“ Schnell schwang ich mich auf meine Beine und rannte den selben Weg wieder zurück. In unserem Haus angekommen, schnappte ich mir meinen Laptop und buchte irgendeinen Flug, egal wohin, hauptsache weg aus Berlin.
Schnell band ich meine pinken Haare zu einem unordenlichen Dutt zusammen und schmiss irgendwelche Sachen in meinen Koffer. Nachdem ich damit fertig war, rief ich ein Taxi und verließ eilig unser Haus. Erst im Taxi bemerkte ich, das mein Ziel London ist, die Stadt, aus der mein Vater kommt.
Flashback / Vor 5 Jahren
Heulend kam ich nach Hause. Mein Dad kam sofort auf mich zu und schloss seine starken Arme um meinen zierlichen Körper. „Was ist passiert, meine kleine Maus?“ „Ich habe heute meine Englischarbeit zurückbekommen und habe am schlechtesten abgeschnitten,“ schluchzte ich in seine Arme.
„Aber Maus, das kann doch mal vorkommen. Wir können ja in den nächsten Ferien in London, meiner Heimatstadt, Urlaub machen. Es ist so eine tolle Stadt,ich war nur schon länger nicht mehr dort.“ Während er dies erzählte, wurde sein Blick verträumt und traurig zugleich. „Au ja Papi, das müssen wir unbedingt machen.“
Flashback Ende
Traurig wischte ich mir die Tränen von den Wangen und bemerkte, dass wir inzwischen am Flughafen angekommen waren. In einer Stunde, ging mein Flieger nach London, dort wo ich hoffentlich neu anfangen kann...
Das war unser erstes Kapitel und wir hoffen, dass es euch gefallen hat.
Gibt uns doch bitte Rückmeldung. :)
Das nächste update kommt vielleicht in 2 Wochen oder 4 Wochen, denn wir sind alle drei im Urlaub.
Und nochmal ein großes Danke und Lob an @CalumsxPrincess für das tolle Cover.
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Keep your Head up
FanfictionJoleen ist glücklich vergeben, aber meistens alleine. Isabella kommt ursprünglich aus Berlin, entschied sich aber nach London zu ziehen. Und Marina hält es zu Hause nicht mehr aus. Jeder von ihnen hat Probleme, sie versuchen damit zurecht zukommen...