Part 5

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Ich wurde um 4 Uhr morgens von meinem Wecker geweckt, was diesmal gar nicht so schlimm war, wie ich dachte, da ich fast nicht geschlafen hatte. Ich freute mich einfach zu sehr auf diesen Tag! Nach einer ausgiebigen Dusche, zog ich mir eine Jogginghose und ein kurzes T-Shirt an, dazu eine lange Strickjacke. Es war mir in diesem Moment einfach egal, dass ich mich nachher mit Weltstars treffen und mit ihnen auf Tour gehen werde. Ich hasste lange Fahrten und überstand sie meist nur in einer gemütlichen Hose.

Nachdem ich meine Koffer kontrollierte, mein Handy und Aufladekabel in meiner Tasche verstaute, ging ich runter, um zu frühstücken. Ich hoffte, dass meine Eltern auch schon wach waren, damit wir uns noch verabschieden konnten. Zu meinem Glück saßen sie schon halbwegs munter in der Küche.

"Morgen, Liebling!" , begrüßte mich Mum.

"Morgen, ihr zwei!"

"Schon aufgeregt?" , fragte Dad.

Nein.

Überhaupt nicht. Ist ja nicht so, dass ich eine weltbekannte Band treffen und auch noch mit ihr auf Tour gehen werde, obwohl ich nicht einmal weiß, ob sie mich leiden können.

Achtung, Sarkasmus.

"Ja, natürlich, Dad! Was denkst du denn?" , lachte ich.

"So siehst du aber nicht aus. Spazierst hier mit einer Jogginghose herein und siehst aus, als würdest du zu einer Freundin gehen! Du hättest dich ruhig ein bisschen schick machen können!" , erwiderte er daraufhin.

Ich verdrehte nur meine Augen und fing an zu frühstücken. Als ich fertig gegessen habe, schaute ich auf die Uhr und stellte fest, dass es schon viertel vor sechs war.

So schnell schon?

Dad hatte mein Gepäck vorhin schon runterholt, deswegen konnten wir drei uns noch ausgiebig voneinander verabschieden.

"Ich werde dich so vermissen, Liebling! Und stell mir bloß nichts an. Ich will keinen Anruf erhalten, dass du nachhause musst!" , sagte Mum streng.

"Okidoki!" , schmunzelte ich.

Sie umarmte mich noch einmal kräftig.

"Nutz die Chance und bring mir einen Weltstar nachhause" , flüsterte sie mir ins Ohr, damit nur ich es hören konnte.

Ich wurde leicht rot und fing an zu lachen. Jetzt war Dad an der Reihe.

"Wie soll ich es nur vier Monate ohne mein kleines Mädchen aushalten?" , fragte Dad traurig.

"Wie soll ich es nur vier Monate ohne meinen Daddy aushalten?" , fragte ich ebenso traurig.

Langsam kamen die Tränen.

Mir wurde immer mehr bewusst, wie sehr ich die zwei vermissen werde.

Dad nahm mich in den Arm und ab den Moment konnte ich nicht mehr. Ich fing leise an zu weinen.

"Nicht weinen, Liebling! Wir sehen uns bald wieder und skypen ganz ganz oft!" , tröstete mich Dad mit leichten Tränen in den Augen, genau wie meine Mutter.

Ich nickte, lächelte leicht und umarmte beide gleichzeitig.

Unsere Familie war einfach so emotional, abgesehen von Beth. Die kann rein gar nichts erschüttern.

"Familienkuscheln ohne mich? Treulose Tomaten! Jetzt wird die große Tochter also vergessen, was?"

Wir drehten uns zu Beth um und zogen sie in unsere Arme.

"So viel Liebe schon am Morgen, wie schön" , kommentierte Beth grinsend.

Ich verdrehte nur meine Augen und grinste sie an.

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