Kapitel 1

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Nisha

Ich sah in die Gesichter meiner Schüler. Es war der erste Schultag und ich hatte neue Schüler in der dritten Stunde.
"Ich möchte mich vorab, gleich vorstellen. Ich bin Nisha Aemilianus, eure Lehrerin für Selbstbeherrschung. Aber ihr könnt mich gerne Nisha nennen wenn ihr Probleme habt meinen Nachnamen auszusprechen." 
Ich sah in fragende Gesichter. Nicht unüblich bei neuen Schülern.  Ein Mädchen meldete sich und ich rief sie auf. "Frau Nisha? Was genau macht man in diesen Kurs?" fragte sie zaghaft. Ein Lächeln umspielte meine Lippen.
"Jeder von euch hat einen sechsten Sinn. Allgemein auch bekannt als Prosokolus, den Gleichgesinnten Finder. Wenn ihr ein anderes Wesen sieht, wisst ihr meistens sofort was er ist und wie viel Kraft in ihn steckt, richtig?" fing ich an und sah mich um. Viele Schüler nickten eifrig also fuhr ich fort. "Im Selbstbeherrschungs Kurs lernt ihr dies zu kontrollieren und vor anderen zu verstecken. Natürlich kennen vor allem Gestaltwandler das Problem ihre verstärkten Emotionen, die zu Unfällen wie leuchten Augen führen, zu verstecken oder Elfen und Feen wie sie mit einen einfachen Trick ihre spitzen Ohren vertuschen können. In insgesamt lernt ihr euch selbst zu kontrollieren und eure Fähigkeiten zu beherrschen. Eine Art Vorbereitung auf die Menschenwelt."
Ich sah in verstehende Gesichter und war zufrieden. Ich erklärte den Schülern noch die Jahresplanung und was ich von Ihnen Ende dieses Jahres erwarte. Dann sollten Sie alle aufschreiben, was sie selber erreichen wollten. Damit war die dritte Stunde auch schon um.
Ich verabschiedete meine Schüler für heute. Da ich für heute keine weitere Klasse hatte ging ich selbst aus dem Klassenzimmer und beschloss zum Übungsplatz zu gehen an dem jetzt in der vierten Stunde die neuen Schüler ihren neuen Verteidigungslehrer kennenlernen würden.  Auch ich war neugierig auf den neuen Lehrer, er ist erst vor zwei Tagen angereist und bis jetzt hatte ich ihn noch nicht gesehen.  Ich ging vor den Schülern und zeigte Ihnen den Weg zum Übungsplatz. Als wir ankamen sahen wir einen großen gut gebauten Mann alleine auf den Platz stehen. Er sortierte die Übungswaffen. Da er von uns abgewandt stand, konnte ich sein Gesicht nicht sehen. Durch das laute Gerede der Schüler wurde er auf uns aufmerksam und drehte sich zu uns um. Sein Blick fiel auf die Schüler und er musterte alle eindringlich bis sein Blick sehr lange auf mich viel.
Seine goldenen Augen starrten mich an, seine Nasenflügel bebten als er mein Geruch vernahm. 
Dann wendete er sich plötzlich ab.
"Ich bin Valerius Drogon eurer Lehrer für Selbstverteidigung, ihr werdet mit mir lernen wie man Waffen benutzt und seine eigene Kraft als Waffe verwenden kann. Für heute werdet ihr mir alle sagen was ihr seid und mir eine kleine Demonstration eurer Kraft geben."  sagte er bestimmt mit einer dunklen rauchigen Stimme. 
Ein Schüler meldete sich, nach meinen Gefühl ein Wolf-gestaltwandler von mittlerer Stärke.  "Können Sie uns auch zeigen was sie sind? Ich merke das sie ein starkes Wesen sind, aber mir kommt das Gefühl nicht bekannt vor was sie genau sind." 
Ich gab den Schüler recht. Dieser Lehrer war ein seltenes Wesen. Doch ich hatte schon viele seiner Art getroffen. Vor vielen, vielen Jahren.
"Er ist ein Drachengestaltwandler, Bruno. Sie sind leider fast ausgestorben." erklärte ich Bruno, meinen Schüler, bevor der andere Lehrer etwas sagen konnte. Dieser sah mich anerkennend an. "Woher wissen sie das Frau?"
"Nisha Aemilianus.  Ich bin zufälligerweise schon lange auf dieser Welt und habe früher einige Gestaltwandler ihrer Art gekannt." erklärte ich und sah ihn mir genauer an. Seine gebräunte Haut bedeckte seinen muskulösen Körper. Er hatte hohe Wangenknochen, schmale Lippen, und ausdrucksstarke goldene Augen mit roten Sprenkeln.  Sein helles braunes Haar war mit blonden Strähnen versehen.  In insgesamt war er ein sehr attraktiver Mann.
"Okay Frau Aemilianus, Sie sind Lehrerin für was?" fragte er mich und blitze mich mit seinen schönen Augen an.
"Selbstbeherrschung."  antworte ich knapp und bemerkte wie er versuchte zu verstehen welches Wesen ich war.
"Anscheinend sind sie sehr gut darin, ich kann nicht erkennen was sie sind." bemerkte er und betrachtete mich. Er sah mich bestimmt wie jeder Mann als sehr attraktiv. Mein hellblondes Haar, dass mir bis zu den Hüften reichte,  die blasse und zarte Haut, meine ausdrucksstarken, großen, grünen Augen die wie Smaragde schimmern,  dazu mein Körper der eine ausladende Hüfte hatte, eine schmale Taillie und Brüste die nicht zu klein aber auch nicht zu groß waren. Wahrscheinlich perfekt für seine großen Hände.  Was dachte ich da nur? Diesen Mann sah man die Arroganz schon von weitem an, das mochte ich nicht an Männern. 
"Sie werden auch nicht erfahren was ich bin. Nun ja ich werde ihren Unterricht nicht weiter stören. Schönen Tag noch."
Damit drehte ich mich um und verließ den Übungsplatz ohne weitere Worte. Valerius sah mir nach, schmunzelte und wandte sich an seine irritierten Schüler um den Unterricht zu beginnen.
Währenddessen ging ich auf mein Haus zu. Ich lebte, anders wie die anderen Lehrer die in einen gemeinsamen Haus lebten, alleine. Ich hatte einen Feuerschutzraum, da ich mich manchmal selbst entzündete wenn ich aufgebracht, wütend oder traurig war. Gerade war ich sehr aufgebracht, dieser neue Lehrer machte mich verrückt.  Was war nur los mit mir?
Als ich an meiner Haustür ankam, entleerte ich meinen Briefkasten und nahm die Post mit hinein. Ich setzte mich auf mein riesiges rotes Sofa und öffnete den Brief von unseren Direktor.  Ich las ihn gemütlich, doch mit jeden Satz wurde ich wütender.  Als ich den letzten Satz gelesen hatte, ging der Brief in Flammen auf.
"Dieses Arschloch!"
Ich rannte in meinen Feuerschutzraum oder auch meinen sogenannten Panik Raum. Als ich die dicke, gedämte Tür hinter mir geschlossen hatte, konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Mein kompletter Körper fing an zu brennen.  Die Flammen züngelten sanft um meine Haut, doch heute beruhigten sie mich nicht wirklich. 
"Wie kann er nur!" fing ich an mit mir selbst zu reden. "Er hat gesagt ich kann hier alleine bleiben wegen der Brandgefahr!" Ich schrie und boxte gegen die schon rußige Wand. "Blöder Drachenhestaltwandler!  Hätte niemand anderes diesen scheiß Job machen können!  Nein Herr Drogon!  Dieser blöde Drache stellt auch eine Brandgefahr da! Ich will mein Haus nicht teilen!  Ich habe es doch bauen lassen! Aber die blöde Schule musste ja unbedingt die Hälfte meines Hauses mitfinanzieren! Scheiß Mitspracherecht!" Ich ging in diesen kleinen feuerfesten Raum hin und her, ließ die Flammen um mich herum alles einnehmen und ich war wie immer froh das dieser Raum meinen Feuer standhielt. Meine Kleidung leider nicht. "Jetzt hab ich auch noch mein neues Kleid verbrannt! Hätte der Direktor mich nicht vorwarnen können?  Nein er schickt mir einen Brief weil er keinen Mumm hat es mir zu sagen!  Den zeig Ich's!  Ich gehe sofort zu ihn!"
Ich sah mich nach diesen Worten um. Die Wände waren noch schwärzer als sonst, ich hatte lange noch mehr so einen Ausbruch. "Nun ja ich gehe wenn ich mich etwas beruhigt habe..."hab murmelte ich noch und betätigte einen Knopf der die Löscheinrichtung in dem Zimmer aktivierte.  Kaltes Wasser kam aus unzähligen löchern aus der aus Titan bestehenden Decke.  Wie Regen kam das kalte Nass auf mich herab und kühle mich und mein hitziges Gemüt ab.  Wie es aussah musste ich bald meinen Panikraum und mein Haus mit diesen neuen Lehrer teilen. Doch war er wirklich so schlecht? Er wirkte sehr arrogant und von sich selbst überzeugt,  dass hatte man bemerkt. Aber war er deshalb ein schlechter Mensch? Wahrscheinlich war ich nicht sauer auf den Lehrer, sondern das man ihn mir hier nun in mein Haus verfrachtete, obwohl der Direktor weiß das ich nur hier ich selbst sein kann. Jetzt musste ich hier in meinen privaten Reich aufpassen um nicht ausversehen mein wahres Ich zu zeigen. Das nervt.
Ausgekühlt und wieder einigermaßen ruhig ging ich in mein Schlafzimmer und zog mir etwas an. Ich betrachtete ein paar Kleider ehe ich mich für ein einfaches weißes Spitzenkleid entschied. Der Spätsommer zeigte sich gerade von seiner sonnigen Seite und ich wollte die letzte warme Zeit ausnutzen. Mit noch nassen Haar stolzierte ich aus meinen Haus direkt auf das Hauptgebäude der Schule zu. Zu dieser Zeit musste der Direktor in seinen Büro sein. Es war ungefähr Anfang der fünften Stunde und der Direktor hatte am Anfang eines neuen Schuljahres immer viel zu tun, doch das war mir egal, er hatte sich jetzt Zeit für mich zu nehmen. Als ich im Gebäude ankam, rannte ich die Treppen zum Büro hoch. Vor der Tür des Direktors blieb ich kurz stehen um mich selbst zu ordnen, dann stürmte ich ohne anzuklopfen in sein Büro.  Was ich dort sah, nahm mir den kompletten Wind aus den Segeln. Vor dem Bürotisch des Direktors saß Valerius Drogon.  Der Direktor, der übrigens Oliver Jepp hieß, sah mich erschrocken an. Er wusste was los war, während Valerius mich nur fragend ansah.
"Nisha ich kann das erklären!"  fing der Direktor an und griff nach einen Feuerlöscher unter seinen Tisch.
"Dann fangen sie mal an." sagte ich kühl und ignorierte den fragenden Blick von Valerius.
"Nun ja, wir bauen im Wohnhaus der Lehrer gerade um, damit wir dort einen Feuerschutzraum haben. Aber die Arbeiten dauern noch ungefähr 2 Wochen..."  fing er an zu stottern, doch ich unterbrach ihn. Ich trat näher an ihn heran, beugte mich über den Schreibtisch und starrte ihn mit roten dämonischen Augen an. "Und ich soll jetzt 2 Wochen auf meine Privatsphäre verzichten Oliver? Sie wissen genau warum ich alleine lebe, was ist wenn Herrn Drogon etwas passiert?"  begann ich mit wütender Stimme und nun war ich diejenige die unterbrochen wurde. "Also ich denke das Sie es nichtmal schaffen mir etwas anzutun. Ich kann sehrwohl auf mich aufpassen und werde schon mit einer feurigen Frau fertig. Ich bin nicht umsonst ein Drache." sagte er sehr von sich selbst überzeugt. Ich verdrehte meine Augen.
"Wenn Sie mit mir fertig werden, dann schaffen sie es auch 2 Wochen ihr Feuer unter Kontrolle zu halten!" pampte ich ihn an und sah ihn mit meinen normalen grünen Augen giftig an. "Ähm ja da liegt noch ein kleines Problem vor. Es sind momentan keine Zimmer frei, sie werden gleich mit renoviert. Können wir nicht mal eine Ausnahme machen?"  sagte Oliver kleinlaut. Seit ich ihn vor 2 Jahren sein komplettes Büro in Brand gesetzt hatte, ging er sehr vorsichtig mit mir um, nicht zu vergessen seinen Feuerlöscher den er immer griffbereit hielt wenn ich im Raum war.
"Und wenn mir das egal ist und er von mir aus auch als Drache in einer Höhle schlafen kann? Er scheint doch stolz darauf zu sein eines dieser seltenen Exemplare zu sein." Ich sprach so als wäre Valerius nicht im Raum, wodurch dieser empört schnaufte. "Meine Antwort lautet nein. In meinen Haus besitze ich die Möglichkeit mich nicht verstecken zu müssen.  Einfach ich selbst zu sein ohne mich zu verstecken. Stellen Sie von mir aus ein Zelt auf den Übungsplatz, dann muss er nicht mal weit laufen." Nach dem ich dies gesagt hatte, drehte ich mich um und verließ das Büro. War mir doch egal wie diese Idioten das regeln. Hauptsache ich hatte Privat meine Ruhe.

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