Kapitel 22

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Anmerkung, ihr könnt beim Lesen jetzt am besten traurige Musik hören.

Es scheint alles so schwammig an mir vorbei zu gehen, ich kann nicht wirklich glauben, das es wirklich passiert ist.
Gedankenlos schaue ich aus dem Fenster, es schneit und das ganze wirkt so ruhig, als würde es für immer so bleiben, es macht mir Angst.
Die Konfrontation mit dem Tod und dem, das nichts für die Ewigkeit währen kann.
Erst jetzt fällt mir auf das ich weine, warum, warum ist das passiert?

"Verdammt, das ist doch scheiße!" ,
Loey schlägt auf das Lenkrad,
"Das kann doch nicht sein!"
, er muss mit der Wut und seinen Tränen kämpfen, schmerzerfüllt verzieht er sein Gesicht.
"Es ist meine Schuld, alles meine Schuld, wäre ich damals nicht gegangen, wäre ich niemals da hineingeraten!" ,
lauthals schluchzend sitzt Sirena auf meinem Schoß.
Ich kann meine Tränen auch nicht zurück halten und weine einfach still schweigend vor mich hin.
"Halte an!" ,
sagt Seal leise.
"Du sollst anhalten!" ,
schreit er kurz danach wuterfüllt.
Loey bremst und kurz danach stehen wir, mitten im Wald, auf einer zugeschneiten Straße.
Ich höre das Seal die Tür öffnet und aussteigt.
Im Spiegel kann ich sehen wir er mit Rohee in den Wald läuft.
Loey steigt ebenfalls schnell aus,
"Wo willst du hin!
Seal bleib hier!"
Er dreht sich um, ich kann sein verzweifeltes Gesicht sehen,
" Sie hat es geliebt!
Sie hat Spaziergänge bei Schnee im Wald so geliebt, sie fragte mich öfters ob ich nicht mitkommen wolle, ich habe zu selten zugesagt.
Ich möchte ein letztes mal mit ihr in den Wald gehen, das schulde ich ihr! ",
Seal ist bitterlich am weinen, er versucht sich unter Kontrolle zu halten, aber er kann es nicht.
"Ich schulde es ihr!"
,er dreht sich um und geht.

Seal schreitet mit Rohee in den Armen durch den Schnee, sie sieht aus als würde sie schlafen, langsam fällt der Schnee auf beide nieder.
Er merkt das ihre Wärme ihn immer mehr verlässt, krampfhaft hält er sie fest, als wolle er sie nicht verlieren, dabei hatte er sie schon verloren, auch wenn es ihm klar ist will er es nicht wahr haben. "Es ist kalt, findest du nicht?
Wir sind nicht für so einen Spaziergang gewappnet, aber zusammen schaffen wir das, oder?" ,
er redet mit ihr, normal als ob nichts wäre.
Doch da ist nur Stille er weiß das sie ihm nicht antworten wird, nie wieder.
Nie wieder wird er ihre Stimme hören, nie wieder kann er mit ihr zusammen arbeiten, alles was mit ihr zu tun hat wird Vergangenheit sein.

"Sieh nur wie schön die Tannen aussehen, mit der weißen Schneedecke, es ist als hätten sie Mäntel um.
Weißt du eigentlich, warum ich immer so bin wie ich bin?
Immer dieses perverse Schwein wie du mich wohl schon öfters genannt hast, das alles mache ich doch nur, damit du mich beachtest, ich möchte doch einfach nur bei dir sein.
Es gibt so vieles was ich dir sagen möchte, doch du kannst es nie mehr erfahren.
"Die Zeit die ich mir die verbringen konnte war die schönsten, meist auch die kleinen Dinge, die du bestimmt schon lange vergessen hast."
Seal sinkt zu Boden, der Schmerz den er fühlt ist unerträglich.
"Ich möchte doch einfach nur bei dir bleiben!"
Er legt seinen Kopf an ihren und atmet ihren Duft ein.
" Warum gehst du ohne mich?
Wo ich dich doch so sehr liebe.",
Seine Tränen fallen auf ihr Gesicht nieder, er schaut sie an.
"Eine schlafende Schönheit, so vergänglich, so zerbrechlich das Leben."
Er küsst sie, ihre bereits kalten Lippen, lassen ihn nur noch mehr das Gefühl der Einsamkeit verspüren.

Er hebt sie wieder hoch und tritt den Weg zurück an, den Weg in ein Leben wo er ohne sie weiter leben muss.
Er will nicht daran denken wir es ist, doch es ist gewiss, das es so sein wird.
Zurück unter den Baumkronen her und im langsam fallenden Schnee.
"Schnee und Rohee beides mit einem doppeltem e am Ende, wie lustig es ist mir bisher noch nicht aufgefallen."
Rohee...

Wie von einem Geist gerufen schnappt sie nach Luft, als würde sie ersticken.
Schnappatmend, kämpft sie sich zurück ins Leben. Entsetzt hätte Seal sie fast fallen gelassen, es ist nicht möglich was dort passiert.
Sie atmet, schaut ihn an.
Ein so surrealer Moment.
So sehr das er glaubt zerbrochen zu sein und zu halluzinieren, die Kälte und die Umstände müssen Schuld sein.
Wie ein Windhauch spricht sie zu ihm:
"Hallo Seal, es ist kalt, ich habe dich rufen gehört, es war als hättest du mich aus einer schwarzen Leere gezogen." ,
sie flüstert ihm zu und drückt ihr Gesicht an seine Brust.
"Lass uns gehen." ,
antwortet er ihr gedankenlos.
"Ja lass uns gehen, aber wage es nicht mich fallen zu lassen." ,
leise kichernd schließt sie ihre Augen wieder.
Seal hält sie fest in den Armen und geht zurück in das Leben.

Around die Macht des LesersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt