~Manchmal muss man Abschied nehmen~
„Ophelia Stewards, kommst du endlich, wir wollen los!"
rief meine Mutter gerade als ich meinen letzten Umzugskoffer schloss und das Kratzen des Reißverschlusses widerspenstig im Raum wiederhalte und damit genau meine Gefühle widerspiegelte. Ich wollte hier nicht weg, einfach meine Freunde zurück lasen und alles was ich mir aufgebaut hatte...
Ein Leben mit dem ich überglücklich war, ich hatte Claire und Henry (meine Besten Freunde), in der Schule lief alles super und auf mein Blog ''Ophelias Bücherwelt'' hatte ich seit ein paar Monaten endlich geschafft regelmäßig Posts hochzuladen und mir damit eine recht große Community aufzubauen. Aber Mam meinte, ich zitiere: „wir brauchen einen Tapetenwechsel" wahrscheinlich meinte sie damit ehr sich, sie hatte sich vor kurzen von ihrem Mann getrennt und unser Haus hier erinnerte sie zu sehr an ihn.
Aber hätte die Wand neu streichen nicht gereicht? Nein! Wir müssen gleich umziehen...
Ich konnte Mam's Neuen von Anfang an nicht leiden, und für den Umzug noch weniger. Er führte sich immer auf als wäre er mein richtiger Vater und als gäbe es Dad nicht.
Dad...
Auch wenn schon 7 Jahre seit dem Flug in dem er auf dem Weg hinter die Mauer war, um wieder eins seiner Geschäfte abzuschließen, vergangen sind, rede ich nicht gerne über das Flugunglück. Jedes Mal, wenn ich daran denke zieht sich mein Herz zusammen und lässt meinen Körper zittern.
Als eine Träne über meine Wangen lief und ein klopfen an meiner Tür mich aus meinen Gedanken riss kam Mam herein und sah mich traurig an. Erst jetzt merkte ich die Träne die mittlerweile mein Kin erreicht hatte und der schon die nächsten folgten und wischte sie weg. Ich hasste es, wenn ich weinte jedes Mal fühlte ich mich so schwach und hilflos...
Ehe Mam was sagen könnte stand ich vom Boden auf und schaute mich ein letztes Mal in meinem nun leeren Zimmer um. Die Wand vor der sonst mein Bett stand und an der alle meine Bilder hingen war leer und das einzige was daran erinnerte waren die kleinen Löcher in der Wand, mein Schreibtisch sowie mein Regal mit meinen heiß geliebten Büchern war auch schon in Kartons verstaut und stand im Umzugswagen, das einzigste was noch im Raum lag war mein Koffer, den ich nun in meine Hand nahm. Anschließend sah ich zu meiner Mutter „Ich denke wir können jetzt los." Sie nickte mir mit einem traurig lächeln zu „Claire und Henry warten unten auch schon auf dich um sich zu verabschieden, -" kurz stoppte sie und schien zu überlegen was sie noch sagen sollte, bevor sie weitersprach und sich anscheint für die Ihrer Meinung nach aufmunterten Worte „Dir wird es in Colorado gefallen." entschied. Das einzig was mir darauf einfiel war ein super begeistertes „Mhm" und damit ging ich an Mam vorbei nach unten um mich von Claire und Henry verabschieden zu können.
Als ich die Haustür aufmachte kam mir auch schon eine völlig aufgelöste Claire entgegengerannt, hinter ihr konnte ich noch Henrys geschockten aber trotzdem amüsierten Blick erkennen, aber dann versperrte mir Claire mit ihrem halbverheulten Gesicht und ihren vom Wind durchgewirbelten blonden Haaren die Sicht. Sie schmiss sich mit voller Wucht um meinen Hals und vereinte uns mit einem rums mit dem Boden. Erschrocken riss ich meine Augen auf als ich mit meinem Po den gefliesten Boden und mit meinem Rücken den Koffer zu spüren bekam. „Au!" kam es nun gleichzeitig von Claire und mir, wir schauten uns an und konnten uns das Lachen nicht mehr verkneifen.
Als wir nach gefühlten Stunden endlich wieder auf die Beine kamen, sah uns Henry nur Kopf schüttelnd an, konnte sich aber ein leichtes Grinsen nicht verdrücken. Er kam näher zu uns und als er vor mir stand drückte er mich zur Begrüßung und strich mit seiner Hand sanft über meinen vom Sturz immer noch geschundenen Rücken.
Anschließend drehte ich mich wieder zu Claire um, die mich ihre Hände ernst in die Hüften gestemmt, musterte und nun zum Reden ansetzte. Sie löste die eine Hand von ihrer Hüfte und tippte mir drohend mit dem Zeigefinger auf meinem Brustbein rum „Ich will das du mir jeden Tag schreibst und wir mindestens einmal die Woche telefonieren! Ich will alles wissen wie die Schule ist, ob du schon süße Jungs kennengelernt hast und wie sehr du mich vermisst!" bei ihren letzten beiden Aufforderungen konnte sie ein grinsen nicht unterdrücken, aber sie war noch lange nicht fertig „Ach! und ich habe mich mal ein bisschen für dich Informiert es gibt ein kleines Café wo es deinen Lieblings Kaffee und sogar freies WLAN gibt und nicht zu vergessen eine Bibliothek gibt's auch also wird dir auf jeden Fall nicht langweilig.". Als sie fertig mit Reden war konnte ich nicht anders als sie nochmal zu umarmen „Danke, Danke, Danke du bist echt die Beste ich werde dich so vermissen! Und natürlich schrieben wir jeden Tag was hast du den gedacht? Ich kann doch nicht einfach meiner Besten Freundin nicht schreiben!".
Neben uns machte Henry sich mit einem Räuspern bemerkbar und Claire und ich lösten uns wieder von einander bevor wir uns zu ihm hindrehten. Er führ sich kurz mit einer Hand durch sein hellbraunes Haar ehe er seinen Blick zu mir nach unten richtete und mich mit seinen grünen Augen durch seine Brille traurig anguckte „Ich werde euch beiden vermissen.", sagte er und zog mich nun in eine feste Umarmung. Da er einige Zentimeter größer als ich war hob er mich wehrend unserer Umarmung in die Luft und meine Zehenspitzen strichen gerade so den Boden. Als er mich absetzte schaute ich ihn fragend an „Uns beide?" kurz schaute er zu Claire die ihm allen Anschein nach, die Erlaubnis gab weiter zu sprechen, denn sein Blick glitt wieder zu mir „Ja, euch beide. Claire wird morgen umziehen" verwundert über diese neue Erkenntnis drehte ich mich zu Claire, die gleich mit Sprechen begann „Es tut mir leid das du's erst jetzt erfährst, aber meine Eltern haben es mir auch erst vorhin gesagt."
„Oh Claire, das ist doch nicht schlimm! Im Gegenteil hat dein Dad den Job in Hollywood echt bekommen?" Claires Gesicht hellte sich wieder auf als sie mir lächelnd zu nickte „Ja, ist das nicht toll ?! er wird in einem echten Hollywood- Film mitspielen!".
Ihre Augen glänzten voller Stolz und bei der Freude die Sie wegen dieser Nachricht zu haben schien, konnte ich nicht anders als mich für sie mitzufreuen und sie mit einem breiten Lächeln anzuschauen, dieses verschwand jedoch wieder als meine Mam aus dem Haus heraus trat und die Tür abschloss. „Ophelia seid ihr soweit?" ich blickte zu Ihr hoch „Ja, gleich". Ich zog Henry und Claire nochmal in eine feste Umarmung „Ich werde euch vermissen.". Als wir uns voneinander lösten, war Mam schon längst ihn Ihr Auto gestiegen und wartete auf mich. Es war Zeit das ich mich auch auf den Weg machte.
„Ich schreib euch dann, wenn wir angekommen sind.", sagte ich aus dem kleinen roten Golf (den ich seit 3 Monaten mein Eigen nennen durfte), zu meinen beiden Freuden die auf dem Bürgersteig warteten bis wir losfuhren. Sie nickten zur Antwort. Ich startete den Motor und winkte den beiden ein letztes Mal bevor ich nach der kleinen Kurve auf die Hauptstraße abbog.
Jetzt hieß es auf ins neue Leben.
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Wie findet Ihr Claire und Henry?
Und wie denkt ihr wird es Ophelia in ihrem neuen Haus gefallen?
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Licht in der Dunkelheit - Ophelia und Harold
Romance„Warum sagen sie das über Euch?", er grinste mich wieder mit diesem selbstgefälligen lächeln an und ich konnte wieder dieses vertraute goldene Schimmern in seinen Augen erkennen ehe er mir antwortete „Vielleicht haben sie ja recht?" Kann man, in ein...