Krumme Geschäfte

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Willkommen in meiner FF!

Ich wünsche euch nun viel Vergnügen in der Zaubererwelt, auch wenn es manchmal etwas düster werden kann. Aber das Leben ist ja kein Ponyhof, oder wie sagt man so schön?
Die Geschichte ist fertiggestellt. (ca. 110.000 Wörter)

Leider schon ein älteres Schätzchen, um genau zu sein, hat damit mein Geschreibsel angefangen im Jahr 2016/2017. Also aus einer Zeit, in der ich noch keine Ahnung von Adjektivitis und Co. hatte. Man verzeihe es mir ;P


Inhalt: Zwei Jahre sind seit der Schlacht von Hogwarts vergangen. Der Orden des Phönix hat sein ursprüngliches Hauptquartier im Grimmauldplatz Nr. 12 wieder bezogen und besitzt nun in Harry Potter einen fähigen, neuen Anführer. Trotz des Sieges über Voldemort verbreiten die Todesser immer noch Angst und Schrecken in der Zaubererwelt. Als plötzlich ein verschollen geglaubtes, magisches Amulett auftaucht, ist die Aufregung auf beiden Seiten groß. In den falschen Händen wäre dieses mächtige Artefakt eine große Bedrohung. Hermine wird dazu bestimmt das Amulett für den Orden zu beschaffen. Jedoch hat auch der junge Draco Malfoy einen ähnlichen Plan und Hermine merkt nicht, dass sie sich in großer Gefahr befindet.



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Krumme Geschäfte

Mit zielstrebigen Schritten eilten sie durch die dunkle, wenig einladende Gasse. Nicht allein aufgrund der klirrenden Kälte hatten sie die Kapuzen ihrer dunkelgrünen Umhänge weit über ihre Köpfe gezogen. Es waren gefährliche Zeiten für Todesser, so kurze Zeit nach dem Untergang des dunklen Lords.
Ihr Atem trat in weißen Wolken hervor und die kalte Luft brannte wie Feuer in ihren Hälsen. Mit leise rauschenden Umhängen schritten sie weiter durch die verlassene Dunkelheit der Nokturngasse. Nur hier und da waren dunkle Gestalten im Schatten zu sehen, die zu fortgeschrittener Stunde zwielichtige Geschäfte taten.
„Wir sind gleich da", flüsterte Draco Malfoy seinem Begleiter Goyle zu. Dieser blickte unter seiner Kapuze auf und nickte nur stumm. Einen Moment später tauchte ein dunkler Laden mit schmutzigem Schaufenster vor ihnen auf. Dicke braune Vorhänge auf der innenliegenden Seite des Fensters, verbargen den Ankömmlingen den Blick in das unheimlich wirkende Geschäft. Ein hölzernes Schild mit dem schwarzen Schriftzug ,Borgin & Burkes' rankte über der massiven Eingangstür in die Gasse hinein. Kleine Eiszapfen hatten sich daran gebildet.
Draco konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er dachte an Mr. Borgin, den Inhaber des kleinen Kaufladens, der ihn jedes Mal ängstlich und mit unsicherer Stimme empfing.

Langsam ließ er seinen Zauberstaub aus dem Umgang gleiten, woraufhin Goyle es ihm augenblicklich nachtat. Draco klopfte mit seiner vor Kälte tauben Hand fest gegen die Tür. Danach hüllte sich die Gasse wieder in vollkommene Stille.
„Ich hoffe dieser dreckige Feigling lässt sich nicht allzu lange Zeit", brummte Draco leise. Eine halbe Minute später hörten sie von innen schlurfende Schritte näher kommen. Die Tür öffnete sich einen kleinen Spalt breit und der Kopf eines schmierigen, leicht heruntergekommenen Zauberers war zu sehen. Drohend hielt er seinen Zauberstab in Richtung der vermummten Männer und keifte: „Was wollt ihr?"
„Mr. Borgin."
Allein Dracos ruhige Stimme sorgte dafür, dass ihr Gegenüber die schwere Tür augenblicklich aufriss und sich vor den beiden verneigte.
„Mr. Malfoy es ist mir eine Ehre, Sir", stammelte Mr. Borgin nervös, „Ich konnte ja nicht ahnen, dass Ihr es seid. Hätte ich es gewusst, wäre ich natürlich sofort... nun, Sie wissen, in der heutigen Zeit muss man vorsichtig sein."
„Sparen Sie sich das und verschonen Sie uns mit ihrem jämmerlichen Gerede." Malfoy und Goyle traten an dem verängstigten Mr. Borgin vorbei, in den dunklen Innenraum und zogen sich mit einer fließenden Bewegung die Kapuzen vom Kopf. Mit einem leichten Schlenker seines Zauberstabs entzündete Draco eine große dunkelrote Wachskerze, die auf einem antiken Apothekerschrank stand. Der Laden roch nach einer Mischung aus altem Leder, muffigem Stoff und längst verbrannten Wachskerzen. Aufgrund des spärlichen Lichts konnte man nur wenig davon erkennen, was das Geschäft alles zum Verkauf darbot. Das war Draco jedoch egal, denn er wollte etwas ganz Bestimmtes.

„Borgin, ich will, dass Sie mir etwas beschaffen. Etwas, für dass ich Sie reich belohnen werde", sagte Draco mit aalglatter Stimme und seine kalten blau-grauen Augen blickten auf den Zauberer herab. Im Schein der flackernden Kerze wirkte sein weiß-blondes Haar wie feine Spinnenweben, die durch die Morgensonne erleuchtet wurden. Borgin zuckte zusammen und konnte den Blick nicht von den gezückten Zauberstäben der beiden Todesser wenden. Draco ließ seine Hand in den Umhang gleiten und holte eine blütenweiße Rolle Pergament hervor, auf dem das schwarze Wachssiegel der Malfoys prangte. Allein beim Anblick des verschlungenen Familienwappens musste Borgin schlucken. Seine Augen zuckten ängstlich von der Pergamentrolle zu Draco.
„Sie erfahren in diesem Schriftstück alles, was Sie wissen müssen. Mein Vater lässt Sie grüßen, Mr. Borgin. Er schien – nun, wie soll ich es sagen- ziemlich ungehalten bei dem Gedanken, dass er es nicht rechtzeitig von Ihnen bekommt", erklärte Draco mit leiser, bedrohlicher Stimme. Borgins Augen weiteten sich angstvoll, während er die Pergamentrolle mit zitternder Hand entgegen nahm. Man konnte sein Unbehagen den beiden Todessern gegenüber förmlich spüren.
„In einem Monat werde ich Sie wieder aufsuchen. Ich rate Ihnen, dass Sie dieser kleinen Aufgabe Ihre volle Aufmerksamkeit widmen", zischte Draco. „Enttäuschen Sie uns nicht!" fügte er nach einem kurzen Moment hinzu und Borgin zuckte wieder zusammen.
Er gab Goyle mit einem knappen Blick zu verstehen, dass sie hier fertig waren. Mit rauschenden Umhängen wendeten sich die beiden Todesser zum Gehen.
Draco löschte die Kerze mit einer schnellen Bewegung seines Zauberstabs und ließ den völlig verängstigten Mr. Borgin allein in der Dunkelheit zurück.


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AbascantonWhere stories live. Discover now