Ende.

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Nachdem ich mein, zugegebenermaßen recht kurzes, Gespräch mit Manu beendet hatte, stand ich auf, wischte meine Tränen weg und nahm meinen, meiner Meinung nach viel zu schweren, Rucksack.
Ich holte mein Handy  und meine Kopfhörer heraus , die wichtigsten Dinge in meinem Leben nach Michael. Dann öffnete ich die App  Spotify und wählte eine Playlist, welche  passend zu meiner Stimmung war. Dann stellte ich die Musik laut, so laut, dass ich niemanden mehr hörten konnte, denn das wollte ich auf gar keinen Fall. So schulterte ich also meinem Rucksack, ehe ich, nach einem Blick auf mein Handy mit der Adresse, einen ganz bestimmten Ort anstrebte. Im Gegensatz zu meinem eher ruhigen Erscheinungsbild herrschte in meinem Kopf ein reines Chaos. Vielleicht kann man es eher als Gedanken-Strudel bezeichnen. Es fängt mit simplen, dennoch negativen, Gedanken an, aber du verlierst dich in ihnen, die Spirale wird enger, die Gedanken negativer. Zwischen Selbsthass, Suizidgedanken und Trauer war dann ich. So zog der Strudel seine Kreise, wird enger und enger, bis man sich mit deinen Gedanken im Kreis dreht, keinen Ausweg sehend. Mir ging es wahrscheinlich wirklich nicht gut und wahrscheinlich war es mir noch nie so schwer gefallen an einer Hauptstraße entlang zu gehen und Autos zu sehen. Was normale Menschen wohl in ihnen sehen? Fortbewegungsmittel? Vielleicht auch Statussymbole?
Aber ich war kein normaler Mensch, ich war ich. Für mich, gefangen in dem Strudel aus Gedanken war es nur eine Möglichkeit Erlösung zu finden. Erlösung von Leben und vom Leiden. Ich lief also auf der Bordsteinkante entlang. Ich war kurz davor zu weinen oder zu schreiben, vielleicht auch beiden, denn so schwer war es noch nie gewesen, mich nicht umzubringen, doch ich würde mich vor kein Auto werfen, nicht jetzt, ich hatte ein Ziel vor Augen. Doch das machte es leider nicht leichter für mich. Ich wurde nur nervöser und meine Gedanken wurden unklarer, ich wollte grade so sehr loslassen. Wäre es vielleicht besser gewesen?
Meine Musik stoppte, stattdessen ertönte mein Klingelton. Ich war nicht glücklich darüber, aber auf eine unscheinbare Art und Weise erleichtert darüber, dass etwas mich aus diesem Strudel voller negativen Gedanken holte. Jedoch drückte ich nicht auf den grünen Knopf. Ich drückte schnell auf den roten, um das Gespräch abzulehnen, dabei hatte ich nicht mal geschaut, wer da angerufen hatte. Es interessierte mich gerade nicht. Ich lief weiter. Mittlerweile außerhalb des Gedanken Strudels, dennoch ohne jeglichen positiven Gedanken. Meine Schritte wurden schneller und mein Ziel kam mir immer näher. Wollte ich das wirklich? War dies die richtige Entscheidung? Ich würde mit diesem Lebensabschnitt so oder so abschließen müssen, aber war dies der richtige Weg? Es gab so viele Fragen, doch kaum eine lies sich beantworten. Mein Handy klingelte mittlerweile in Dauerschleife, doch ich wollte niemanden sprechen, nicht mal Manu. Ich hatte ein Ziel vor Augen und würde dies nicht aus den Augen verlieren, mich nicht ablenken lassen. Sorry, Manuel.
Bald würde ich da sein, ich konnte mein Ziel schon sehen.
Noch wenige Schritte. Ich blieb stehen und atmete tief ein, überdachte alles. Es war die einzige und beste Möglichkeit oder? Die einzige Lösung meiner Probleme und der einzige Weg, alles besser zu machen. Ich würde das jetzt durch ziehen. Ich machte die letzten Schritte, kam an meinem Ziel an und beendete so endgültig diesen traurigen, leid erfüllten Lebensabschnitt.

Ende

-x-

Das war's also. Ich möchte kein genaues Ende schreiben, sondern euch offen lassen, was genau jetzt Maurice Ziel war. Ich hoffe es war nicht zu schlecht und hat euch gefallen. Schaut doch vielleicht bei meinen anderen Werken vorbei;
-Demons [Tardy One Shot]
-Cancer and his victims [Tardy]
-Roses and Memories [Tardy] {pausiert}

[Mit Nachwort 606 Wörter]

Broken heart [Zomdado Oneshot]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt