Kapitel zehn - Arschlöcher und andere Gewohnheiten

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Wütend stürme ich zurück in mein Büro und knalle die Mappe mit voller Wucht auf den Schreibtisch zurück. Er kann mich mal kreuzweise. Was denkt er denn bitte wer er ist? Mag sein, dass er ein milliardenschwerer Womanizer ist, der sich seine Frauen aussuchen kann, aber ich bin keine davon. Dachte ich zumindest bis vor wenigen Augenblicken.

Anscheinend gehöre ich jetzt auch offiziell zu dem Frauenverschleiß des Jordan Kings. Ich kann noch immer nicht glauben wie dumm ich war. Warum habe ich mich nur von diesem Mann küssen lassen? Und warum genau war dieser Kuss nur so gut?

Ich fühle mich gedemütigt und einfach nur dämlich. Ich wusste genau, wer er war und wie er auf die Menschen wirkte. Fuck.

Mein Atem ging leise, fast besorgniserregend leise. Die Luft aus meinen Lungen lasse ich gerade entweichen, als ein klopfen mich aus meinen Gedanken zieht. Mit einem herein bete ich die Person einzutreten. Wenige Sekunden später steht eine gut gelaunte Meredith an meinem Schreibtisch und will mich zum Essen abholen.

"Alles okay bei dir? Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter."

Ich nicke ihr nur unbeteiligt zu und schnappe mir meine Jacke und meine Tasche.

"Ja, alles gut. Mir geht es heute nur nicht sonderlich gut.", antworte ich. Zumindest lüge ich nicht vollkommen und bleibe halbwegs bei der Wahrheit. Eigentlich ging es mir gut, dachte ich bis vor wenigen Minuten. Ich zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen um meine Aussage zu kräftigen, was Meredith vorerst zu reichen scheint.

"Können wir?" fragt sie, worauf ich nur enthusiastisch nicke.

"Auf jeden Fall ich sterbe gleich vor Hunger!"

Gemeinsam verlassen wir das Bürogebäude und machen uns auf den Weg zu dem Italiener um die Ecke, bei dem wir so gut wie jeden Tag zu Mittag essen. Wir betreten den Laden und sofort umfängt mich der Duft von frischen Kräutern und Tomaten. Das Lokal ist in hölzernen und gemütlichen Tönen eingerichtet, sodass man sich jedes Mal aufs Neue wohl fühlt. Mitten im inneren des Raumes steht ein kleiner Olivenbaum, der dem Raum ein richtiges Flair gibt. Die Tische sind an den Fenstern platziert, sowie in der Mitte des Raumes, aber immer voneinander, mit kleinen Regalen, auf denen Kräuter und andere grüne Pflanzen stehen abgetrennt. Wir setzen uns auf einen Tisch in der hintersten Ecke des Lokals, da man dort etwas abgeschirmt vom Rest des Gesehenen ist.

Gerade als wir uns gesetzt haben kommt schon der Kellner, Kyle, auf uns zu gelaufen und bringt uns die schicke Speisekarte des Restaurants. Die Speisen und Getränke wurden auf eine kleine Holzplatte gestanzt und mit goldenen Farbakzenten verziert, was perfekt zu dem Stil des Ladens passt.

"Meredith, Kate, was kann ich Ihnen heute bringen?", begrüsst er uns mit einem breiten lächeln.

"Für mich ein Wasser, bitte", bestellt Meredith.

"Ich hätte gern ein großes Glas Rotwein und ein Wasser.", füge ich hinzu.

Kyle nickt uns zu und verschwindet wieder in Richtung der Küche. Meredith schaut mich mit einem vielsagenden Blick an. Ich erwidere ihren Blick stur, sage jedoch nichts dazu.

"Was ist los Kate? Du trinkst um 12 Uhr mittags schon Wein. Das hast du doch sonst nicht gemacht."

"Nichts, alles gut. Ich hatte nur Lust auf ein Glas"

"Kate, bist du dir sicher? Du wirkst die ganze Zeit schon so bedrückt."

Als hätte ich es nicht geahnt, würde Meredith wohl keine Ruhe geben, bis ich mit der Sprache rausrücke. Ich schaue sie an und sie schaut in genau dem gleichen Blick zu mir zurück. Lautstark atme ich aus und entschließe mich ihr von dem Vorfall zu erzählen, mehr oder weniger Wahrheitsgetreu.

What She WantsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt