Schampus und Koks

Titten!

Natürlich hatten die Beiden jetzt keinen heißen Sex im Vorstudio. Zumindest nicht heute. Stattdessen wurde sich Laura nach einiger Zeit wieder bewusst, dass sie ja heute hier waren um Nico zu feiern. Also rutschte sie langsam von der Soundanlage und zog Tarek hinter sich her in den Flur und dann in die kleine Küche. Ein bisschen Kontakte knüpfen hatte ja noch niemandem wehgetan. Tatsächlich befand sich Caro auch in der Küche. Für ihre Leber untypisch war sie schon relativ betrunken, aber immerhin noch ansprechbar und grinste Laura gerade frech an während sie neben einem Typen mit einem Cap saß, welcher Laura ebenfalls angrinste. Eh Laura etwas sagen konnte stellte dieser sich und seine restlichen Saufbuddys schon vor.

„Moin! Ich bin der Raphael, aber du kannst mich auch Raf nennen. Das ist Minh, das ist Rin, das ist Baui und der da neben ihr ist Maxim." Bestimmend deutete er mit dem Finger auf die einzelnen Personen. Laura nickte nur überfordernd und versuchte zu ignorieren, dass Tarek langsam mit seinen Fingern unter ihrem Top an ihrer Hüfte entlang strich. Das war allerdings schwerer als gesagt. Beinahe mechanisch antwortete sie „Ja, Maxim kenn ich schon. Hallo an die Anderen!"

„Ach stimmt ihr fickt ja alle!" antwortete Raf bloß amüsiert und gab dem Typen namens Baui ein Highfive während Caro nur leicht rot anlief. „Raf, fahr dich mal runter! Hier fickt keiner!" wütend drückte Tarek seine Finger in Lauras Fleisch weshalb sie erschrocken zusammenzuckte. „Na dann können wir ja ran, oder Tarek?" konterte Raf und man merkte schnell, dass er es nicht ernst meinte. Zumindest dachte Laura das, aber Tarek verstand Rafs Ironie wohl nicht so gut wie der Rest im Raum. Blitzschnell ließ er Lauras Hüfte los und stand wie der Türsteher persönlich vor Raf. Daraufhin baute sich Bausa hinter Tarek auf um im Notfall seinen Kumpel beschützen zu können, woraufhin sich Maxim auch direkt mal einreihte. Als sich dann nun endlich die halbe Partygemeinde am Kragen hatte und Caro Laura zu sich, Minh und Rin gezogen hatte, beobachteten die vier das Spektakel.

„Finds ja besonders schön, dass es in der Diskussion um uns geht, aber wir nicht einmal gefragt werden, ob wir überhaupt mit jemandem pimpern wollen." Kommentierte Caro die sich zuspitzende Situation. Etwas besorgt um Tarek konnte ihr Laura nur nickend zustimmen.

„Hallo? Jungs könnt ihr euch mal runterfahren?" brüllte nun einer von den noch unbekannten attraktiven Menschen, die vorhin mit im Vorstudio gewesen waren. „Kannst dich zu uns setzen. Wie heißt du?" fragte Minh den Unbekannten und seine Begleitung. „Ich bin Nils, das ist meine Cousine Carina. Ich regel das mal kurz!" Laura überlegte gerade noch, wie dieser Typ, er war zwar nicht dünn, aber immer noch dünner als irgendeiner der vier Beteiligten, hier irgendwas regeln wollte.

„Titten!" brüllte es plötzlich laut durch die Küche und alle drehten sich blitzartig in Nils Richtung. „Alle schwanzgesteuert!" murmelt der bloß gelangweilt. „Jetzt mal auseinander, Männer! Wenn hier noch irgendwer irgendwo ran will, solltet ihr euch mal wie Gentlemen benehmen. Die Mädels haben fast nix zu trinken und der Einzige der es von euch gerafft hat ist er und er steht doch nicht mal auf Mädchen!" „Eigentlich schon?" antwortete RIN und stoppte in der Bewegung das Eingießen der Gläser. Nils zuckte entschuldigend mit den Schultern und schob Maxim wieder auf einen der Plätze auf der kleinen Couch in der Küche, dann pflückte er Tareks Hände von Rafs Kragen und drückte Bausa beruhigend ein Bier in die Hand.

Langsam stand Laura wieder auf und ging auf Tarek zu, der immer noch hektisch atmete und seine Hände zu Fäusten geballt hatte. Vorsichtig stellte sie sich vor ihn und guckte ihn von unten an. „Alles okay?" sachte strich sie ihm über die Brust und wartete auf eine Antwort, die erst nach einiger Zeit des Wartens kam. „Ja, jetzt wieder." Langsam strich er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, welche sich wohl im Chaos gelöst hatte. Eine Weile schauten sich die Beiden nur an. Laura versuchte sich jeden Zentimeter seines Gesichts einzuprägen. Von den langen Wimpern, über die schokobraunen Augen, bis hin zu den vollen Lippen, die jetzt zu einem sanften Lächeln verzogen waren.

„Gut, sie ist auf jeden Fall schon mal vom Markt. Also bleibt nur noch sie übrig..." hörte es Laura im Hintergrund reden. Sie wusste genau, dass Caro sich jetzt ein Grinsen verkneifen musste, da es zu 100% Bausa gewesen war, von dem der dumme Kommentar kam. Allerdings wusste sie genauso gut, dass Caro ziemlich krass auf Maxim stand und wenn der es sich in nächster Zeit nicht verscherzen würde, könnte das was werden.

„Wollen wir aufs Dach?" unterbrach Tarek ihre Gedanken und Laura wunderte sich ob jeder dieser Typen irgendwo ein Dach hatte wo sie Mädels abschleppen konnten. Nickend deutete sie ihm an, dass er vorgehen sollte. Im Treppenhaus angekommen öffnete Tarek eine kleine Luke, die offensichtlich zum Dach führte. Da Laura heute mal eine Hose und kein Kleid trug ging sie vor und war ehrlich überrascht von dem Dach. Sie hatte eine kleine verdreckte Plattform erwartet, aber hier stand sogar eine kleine Couch und ein Tisch mit dazugehörigem Aschenbecher.

Eh sie überhaupt den Ausblick bestaunen konnte wurde sie von Tarek auch schon auf die Couch gezogen. Zufrieden lächelnd kuschelte sie sich in seine Brust während er beide Arme um sie gelegt hatte. „Ich wollte dich vorhin nicht verstören, aber Raf schafft es einfach immer mich zu provozieren." „Keine Sorge, mich verstört so schnell nix. Und ich fand es süß, dass du mich irgendwie verteidigt hast." Kleine Küsse wurden auf ihrem Haaransatz verteilt. „Süß war jetzt nicht meine Intention, aber jetzt weiß ich wenigstens, dass das hier alles auf Gegenseitigkeit beruht." Ein Glück war Lauras komplettes Gesicht in seinem Shirt verschwunden, so konnte er nicht sehen, dass ihre Wangen rot wurden. „Ich hätte gedacht, dass dir das vorher schon bewusst gewesen war." „Nur ein bisschen." Grinste Tarek und schob mit zwei Fingern vorsichtig Lauras Gesicht in sein Blickfeld. Übermäßig langsam näherte er sich ihren Lippen und kurz bevor er sie endlich küssen konnte flüsterte er noch etwas gegen ihre Lippen.

„Aber man trifft ja auch nicht jeden Tag so eine heiße Krankenschwester, die an einem interessiert ist..."