4. Kapitel Frau

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Die lange Zeit des Kummers hatte ihren Tribut nicht nur im Vergehen der Zeit mit sich gebracht. Das Abitur fiel bei beiden schlechter aus, als noch vor einem Jahr geplant. Während Melanie mit einem Schnitt von 1,9 ziemlich hart an der Grenze lag, war Bernd auf 2,0 abgesunken, fast 0,5 Punkte schlechter. Für ihn war der einzige Trost, dass der Zivildienst, den er leisten würde, etwas vom Schnitt aufbessern würde, und in einem Jahr konnte der N.C. schon wieder anders aussehen. Melanie überlegte sich, dass sie, falls sie keinen Studienplatz bekäme, erst mal Jobben gehen wollte. Vom Lernen hatte sie gründlich die Nase voll. Melanie musste in Englisch noch ins mündliche, konnte nach oben aber nichts mehr rausholen.

Insgesamt war die Enttäuschung schon da, aber alle, einschließlich ihrer Eltern, hatten viel Verständnis für ihre Situation. Und alle machten ihr Mut, ihren Weg einfach weiter zu gehen. Sie verstand sich jetzt auch wesentlich besser mit Bernds Mutter Christiane. Mitte Mai war die Stimmung dann wieder o.k. Sie lernte jetzt mit Bernd häufig Englisch, Anfang Juni waren die mündlichen Prüfungen. Ihre Mutter und Bernd hatten ihr alles abgenommen, was mit ihrem näherrückenden Geburtstag zusammenhing. Die eigentliche Feier sollte am 29. Mai stattfinden, das war ein Samstag. Es sollte eine Reisenfete werden, da sie ja 18 wurde. Natürlich machte sie sich selber Gedanken, wie es an ihrem Geburtstag selber laufen würde, schließlich wollte sie ja mit Bernd zusammensein, sich von ihm zur Frau machen lassen. Mittags mit der Familie zu Hause, abends vielleicht mit Bernd essen gehen. Und dann mit ihm. Aber irgendwie konnte sie mit ihm nicht richtig darüber sprechen. Immer kam etwas dazwischen, oder es war ihm schon zu spät, oder ein anderes Thema wurde wichtiger. Und dann war ihr Tag plötzlich da. Als sie morgens aufwachte, war sie alleine zu Hause. Gut, das war irgendwie klar. Ihre Eltern arbeiteten beide, heute allerdings nur bis mittags. Ihre Geschwister waren in der Schule. Als sie nur im Unterhöschen in die Küche kam, lag dort ein großer Umschlag, mit einer riesigen Schleife. Und dann noch ein zweiter. Und ein kleines Päckchen.

Sie öffnete zunächst den großen Umschlag. Er war von Bernd. Es war ein Gutschein für einen Wellnesstag. Sauna, Massage, Kosmetik, Maniküre. Brunch. Gültig für den 27. Mai 2004. In Münsters angesehenstem Wellnessclub. Ein kleiner, mit Ornamenten verzierter Zettel, handgeschrieben, lag dabei:

‚Meine kleine Prinzessin. Heute ist ein ganz besonderer Tag für Dich. Heute wirst Du zur Frau. Um dieses Ereignis für Dich so angenehm wie möglich zu machen, solltest Du Dich vorher richtig entspannen können (siehe Gutschein). Ich hole Dich um 10:30 Uhr ab. Dein Dich liebender Bernd.' Sie sah auf die Uhr. 8:13 Uhr. Da war ja gut, dass sie aufgewacht war. Aber Zeit war noch genug.

Dann öffnete sie den zweiten Umschlag. Es war ein Brief ihrer Mutter: ‚Liebe Melanie, heute soll es für Dich soweit sein. Worüber wir schon so oft gesprochen haben, wird passieren. Du brauchst keinerlei Angst davor zu haben, Bernd ist mit Sicherheit genau der einzige und richtige Mann für diesen Akt. Nimm Dir viel Zeit und genieße es. Wir werden Dich heute nicht mehr sehen, Dir erst morgen Abend gratulieren. Genieße alles, was Dir heute passiert. In dem Päckchen ist etwas drin, was Dir unter Umständen hilft, Dich auch dieser Spielart der Sexualität heute hinzugeben. Wenn Du sie ein paar Stunden vorher einführst, wird sich dein Körper besser auf das Kommende einstellen. Wir alle lieben Dich und wünschen Dir den schönsten Tag Deines Lebens.' Sie öffnete das Päckchen. Sie musste lächeln. Gleitcreme, dann fünf kleine drei cm dicke silberne Metallkugeln, mit einer Kordel verbunden, am Ende mit einer Schlaufe. Zwei Klistierpackungen. Ein kleiner Zettel: ‚Klistier in den After einführen, ungefähr 30 Minuten warten. Dann am späten Nachmittag noch einmal wiederholen. Anschließend gründlich waschen.' Sie sah noch mal auf die Uhr. Wollte sie es machen, war nicht mehr viel mit Zeit. Sie hatte nie darüber nachgedacht, ob sie mit Bernd auch Analsex haben wollte. Er hatte schon einen dicken Schwanz. Sie hob die Kugeln hoch. Sofort spürte sie das vibrieren, dass die inneren Kugeln auslösten, als sie sich in den äußeren bewegten. Wau, was es alles so gibt. Spontan beschloss sie, zumindest vorbereitet zu sein.

Vom Mädchen zur FrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt