Hey,
es tut mir leid, dass dieses Kapitel so spät kommt. Ich habe momentan ziemlich viel Stress und komme wenig zum Schreiben. Als kleine Entschädigung für die lange Wartezeit ist dieses und das nächste Kapitel ein bisschen länger.
Ich hoffe es gefällt euch.
xx Dana
______________________________________________________________________
„Professor?", fragte Hermine, nachdem sie an die Tür von Professor Slughorn geklopft hatte und nun auf Antwort wartete. „Kommen Sie rein Miss Granger. Ich habe Sie schon erwartet", sagte er, während er ihr die Tür öffnete und sie hineinbat. „Setzen Sie sich", meinte er und deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Er selbst setzte sich auf einen großen Stuhl gegenüber von ihr.
„Was kann ich für Sie tun?", fragte er überflüssiger Weise, denn er wusste genau, warum die junge Hexe sein Büro aufgesucht hatte. „Professor, ich befürchte, dass der Trank sich auch auf andere Erinnerungen von mir auswirkt. Ich habe mich gestern auf dem Weg in die Bibliothek verlaufen und außerdem erkenne ich einige Mitschüler nicht wieder", sagte sie und knetete beunruhigt ihre Hände. „Was meinen Sie damit, Sie erkennen ihre Mitschüler nicht?", fragte er genauer nach. „Nunja, ich hatte eine Begegnung mit jemandem, als ich mich verlaufen habe und ich kannte ihn, aber mir fiel der Name nicht mehr ein. Und generell war alles was ich wusste auf einmal verschwommen", erzählte Hermine wahrheitsgemäß. „Verstehe", sagte der Professor und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Wenn Sie mir den Schüler beschreiben, kann ich Ihnen vielleicht weiter helfen", schlug er vor. „Nein Professor, ich will es selber herausfinden. So lerne ich es wenigstens", erwiderte sie ein wenig hoffnungsvoll. „Nur Sie meinten, ich soll Sie informieren, falls sich irgendwas ändert und naja.. ich verliere meine Erinnerungen an andere Dinge, die nicht den Unterricht von Ihnen betreffen." „Da haben Sie Recht, das sollten Sie. Vielen Dank, dass sie mir Bescheid gesagt haben. Ich werde mich darum kümmern und versuchen etwas über den Trank in Erfahrung zubringen", sagte er und erhob sich von seinem Stuhl. Hermine tat es ihm gleich und er geleitete sie zur Tür. „Weiterhin alles Gute, Miss Granger", sagte er zum Abschied und reichte Hermine die Hand. Mit einem Lächeln nahm sie seine Hand entgegen und schüttelte sie herzlich. Was für ein netter Mann. Was unterrichtet er noch gleich?
Es war kurz nach Mittag und Hermine wollte sich mich Ginny am See treffen um wenigstens etwas abzuschalten von dem ganzen Stress den sie momentan hatte. Der Besuch bei Professor Slughorn tat gut, auch wenn er ihr nicht wirklich helfen konnte. Es war schön mit jemand anderem darüber zu reden, als mit seinen Freunden. Hermine war so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, wie jemand sie verfolgte. Erst, als sie wieder mitten in einem menschenleeren Korridor stand bemerkte sie, dass sie vergessen hatte, wie man zum See kommt. Gerade wollte sie sich umdrehen und zurück laufen, als sie gegen eine große Gestalt rannte und nach hinten fiel. Der Jemand reichte ihr eine Hand und zog sie wieder auf die Füße. Erst jetzt sah sie das Gesicht des Fremden. Ein großer, gut gebauter Junge, mit dunkler Haut und fast schwarzen Augen lächelte sie an. Verlegen lächelte sie zurück. „Verzeihung", murmelte sie und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Ach, das macht doch nichts. Hast du dir weh getan?", fragte er. Hermine schüttelte den Kopf. „Du bist Blaise Zabini aus Slytherin nicht wahr?", fragte sie, da sie sich nicht hundertprozentig sicher war. „Ja genau der bin ich", antwortete dieser stolz. „Tschuldige, ich bin eigentlich auf dem Weg zum See, aber irgendwie weiß ich nicht mehr wo ich lang laufen muss." Sie blickte wieder auf und er musste die Verzweiflung in ihrem Blick sehen, denn auf seinen Lippen bildete sich ein freundliches Lächeln. „Keine Sorge, ich bringe dich dort hin, wenn du willst", sagte er und reichte ihr den Arm, damit sie sich bei ihm einhaken konnte.
Etwas verwirrt, aber dennoch überwältigt von seiner Freundlichkeit, nahm Hermine seinen Arm und gemeinsam gingen sie die Gänge des Schlosses entlang. Auf ihrem Weg trafen sie keine Menschenseele. Hermine wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Sie fand es wirklich nett von Blaise, dass er ihr den Weg zeigt, aber sie hatten vorher noch nie wirklich miteinander geredet. Und wieso hatte sie sich überhaupt von ihm verfolgt gefühlt?
Noch ehe sie weiter über diese Frage nachdenken konnte, durchbrach der Slytherin das Schweigen. „Warum willst du bei so einem Wetter eigentlich zum See?", fragte er. „Ich treffe mich dort mit Ginny um mal etwas Abstand zu dem ganzen Stress momentan zu kriegen. Du hast ja bestimmt von dem Vorfall mit dem Trank gehört oder?", fragte sie ihn, während sie immer noch durch die Gänge liefen. „Ja, wer hat wohl nicht davon gehört?", entgegnete der Slytherin. „Tut mir wirklich leid, dass dir das passiert ist. Vielleicht ist es ja ein kleiner Trost für dich, wenn ich dir sage, dass selbst die Slytherins finden, Pansy ist damit zu weit gegangen." Versöhnlich lächelte Blaise zu der Hexe hinunter und diese erwiderte es. Hermine musste feststellen, dass nicht alle Slytherins gemein und hinterhältig waren, nur hatte sie sich nie die Zeit genommen, sie kennen zu lernen.Schweigend gingen sie weiter, ehe sie durch einen Seitenausgang in die kühle Herbstluft traten. Dann blieb Blaise stehen. „Wenn du dem Weg folgst, kommst du direkt zu der großen Eiche am See. Ich muss leider los, aber von hier findest du den Weg bestimmt alleine", sagte er. „Vielen Dank Blaise", erwiderte Hermine und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln. „Nicht dafür", winkte Blaise ab und ging zurück ins Schloss. Hermine zog ihren Umhang enger und machte sich auf den Weg zum See.
Hätte sie noch einen Blick nach oben zum Schloss geworfen, hätte sie gesehen, dass sie beobachtet wurde.
Am See angekommen sah Hermine schon Ginny, die auf einer Bank saß und auf das schwarze Wasser hinaus blickte. „Hey, du bist ja pünktlich. Hast du dich diesmal nicht verlaufen?", fragte die rothaarige ihre beste Freundin. Zur Begrüßung stand sie auf und nahm Hermine in den Arm, zusammen setzten sie sich wieder auf die Bank. „Um ehrlich zu sein, habe ich mich doch verlaufen", gestand Hermine. Ginny schaute sie an während sie sprach: „Dann musst du aber ziemlich früh losgegangen sein, wenn du es doch pünktlich geschafft hast." „Ich hatte etwas Hilfe, den richtigen Weg zu finden", gestand Hermine etwas kleinlaut. ,,Achja? Von wem denn?", wollte Ginny neugierig wissen. ,,Das glaubst du mir eh nicht", meinte Hermine mit einer wegwischenden Handbewegung, doch Ginny ließ nicht locker. ,,Wenn du es mir erzählst, kann ich dir sagen ob ich dir glaube oder nicht", meinte sie entschlossen und Hermine wusste, dass ihre Freundin nicht locker lassen würde, ehe sie es ihr erzählen würde. Noch einmal holte Hermine tief Luft, ehe sie ihrer gespannt dreinblickenden Freundin erzählte, wer sie zum See geführt hatte.
,,Blaise Zabibi?! Der Blaise Zabibi aus Slytherin?", fragte Ginny etwas lauter als geplant. Hermine verstand die plötzliche Aufregung ihrer Freundin nicht. ,,Ja, Blaise Zabini aus Slytherin. Anscheinend stört es dich weniger, dass er aus Slytherin ist, sondern du interessierst dich eher für den Jungen selbst... Ginny, willst du mir irgendwas sagen?" Mit großen Augen realisierte die rothaarige, wie sie gerade reagiert hatte und hielt sich die Hand vor den Mund. Jetzt war es eh zu spät um es zu leugnen, also entschied sie sich, ihrer besten Freundin alles zu erzählen.
,,Wir haben uns vor ein paar Tagen auf dem Quiddichfeld getroffen. Ich habe alleine trainiert als er ankam und gefragt hat, ob wir zusammen etwas trainieren wollen. Erst war ich skeptisch, aber dann hat es wirklich Spaß gemacht und wir haben viel zusammen gelacht. Du musst wissen, da war sonst nichts, aber so glücklich war ich schon lange nicht mehr. Momentan läuft es bei Harry und mir nicht so gut und wir streiten uns ziemlich oft. Es war schön, mal wieder mit jemand anderem Zeit zu verbringen, ohne die ganze Zeit über kritisiert zu werden", Ginny endete ihren Monolog und sah wieder zu ihrer Freundin, da sie während des Erzählens ihren Blick gesenkt hatte. Diese starrte sie nur ungläubig an und brachte kein Wort heraus.
Nach ein paar Sekunden des Schweigens fing sich Hermine wieder und antwortete ihrer Freundin. ,,Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?", fragte sie vorwurfsvoll. ,,Ich wollte nicht stören. Du warst zu sehr auf das Lernen fokussiert und Ron hört mir eh nicht zu. Und was Harry angeht, du weißt, wie er im Bezug zu den Slytherins steht. Wenn es nach ihm ginge, sind alle von ihnen hinterhältige Verräter und Todesser." Ginny hatte damit gar nicht so unrecht. Harry war überzeugt davon dass jeder in Slytherin ein Anhänger des dunklen Lords ist. ,,In Ordnung Ginny. Aber das nächste mal sagst du mir so etwas direkt und nicht erst durch Zufall ein paar Tage später", sagte Hermine in gespielt ernstem Ton und hob dabei den Zeigefinger. Die Freundinnen fingen beide an zu lachen und verbrachten noch einige Stunden am See.
DU LIEST GERADE
Der Trank der Vergessenheit
FanfictionDie Geschichte spielt im 6. Schuljahr. Hermine verliert durch einen Unfall im Fach Zaubertränke Teile ihrer Erinnerungen und muss sich so einigen unverhersehbaren Herausforerungen stellen. Dieses Schuljahr wird um einiges anders, als sie ursprüngli...