2-Nachrichten

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Nach einer Weile hat uns der Notarzt dann entlassen und wir konnten den Heimweg antreten. Das dachten wir jedenfalls.

Natürlich musste uns die Polizei ausfragen. Noah, der sich an alles erinnern konnte, berichtete dem Polizisten, dass der Porsche uns die Vorfahrt genommen hätte, weil wir grün hatten.

"Wisst ihr, ich glaube zwar nicht an Glück, aber ihr beide hattet eine Menge davon." sagte der Polizist am Ende der Befragung. Ich persönlich glaube, da steckt mehr dahinter.

Auf dem Heimweg war es erst sehr still. Man hörte nur unsere, mehr meine, Schritte. Diese Stille wurde jedoch unterbrochen. "Wie?!" rief Noah und warf dabei die Arme hoch.

Ich musste schmunzeln, es war lustig ihn so verwirrt zu sehen. Ich kam mir vor wie in einem Film. Oder einem Buch. Vielleicht ist das alles ja auch nur ein Traum. Wenn ja weiß ich nicht, was ich in diesem Film, Buch oder Traum zu suchen habe.

Tief in meinen Gedanken versunken, hatte ich gar nicht gemerkt, dass ich beinahe vor eine Laterne gerannt wäre. Zum Glück war Noah zur stelle und zog mich rechtzeitig weg.

"Ich hätte auch selber ausweichen können." log ich um nicht als Trottel da zu stehen. "Natürlich doch. Warten wir einfach auf die nächste Laterne." Ich konnt nur die Augen verdrehen.

Wieder versunken in Gedanken, warum das alles passierte, gingen wir weiter. Unbemerkt gingen wir auf eine weitere Laterne zu. Und natürlich rannte ich direkt in die Laterne.

Während ich mir die Hände vor den Kopf schlug vor Schmerz, hörte ich nur ein dunkeles Lachen. Ich warf ihn einen warnenden Blick. Doch statt aufzuhören zu lachen musster die Situation natürlich kommentieren.

"Ich wusste nicht, dass angeblich Fähigkeiten auszuweichen so schnell nach lassen." sagte er. "Ist ja schon gut. Ich hab's kapiert." sagte ich genervt.

"Ich geh dann mal. Tschau." murmelte er und bog in eine Seitenstraße. "Tschau." antwortete ich kleinlaut. Einige Sekunden schaute ich ihm noch hinterher, bis ich mich umdrehte und meine Haustür öffnete.

Entgegen kam mir Josh, sein Gesichtsausdruck undeutbar. "Warum kommst du zu spät nach Hause, aus eine andere Richtung als sonst und warum bist du mit diesem Freak unterwegs?" fragte er und schaute mich an als hätte ich drei Köpfe.

"Nur weil er ein doppelt so hohen IQ wie du heist das nicht, dass er ein Freak ist." rief ich empört zurück. Manchmal benahm sich Josh wie ein Kleinkind und das nervt!

"Ist es normal so ein hohen IQ wie er? Nein!" schrie er schon fast. "Lieblinge hört auf zu streiten, es gibt jetzt essen." Erleichtert, dass meine Mutter diese Diskussion unterbrochen hat, setzte ich mich an den gedeckten Tisch.

Das Essen verlief zum Glück ganz ruhig. Meine Mutter schielte ab und zu zu mir rüber, weil anstatt zu essen habe ich nur darin herumgestochert.

In meinem Kopf spielt sich die Szene des Zusammenpralls immer und immer wieder ab. Wie in einer Endlosschleife. Ich konnte meine Gedanken nicht mehr davon losreißen.

Dann erhob meine Mutter das Wort. "Lyla, stimmt etwas nicht? Geht es dir nicht gut?" fragte sie voller Sorge. "Ich...Es ist nur so...ich..." Meine Gedanken waren so an den Vorfall gebunden, dass ich keinen richtigen Satz formen konnte.

"Leg dich am besten mal ein wenig hin." sagte sie anschließend. Ich nickte, legte den Löffel zurück in die Suppe und ging auf mein Zimmer.

Auf meinem Bett liegend habe ich gar nicht gemerkt, dass es schon spät geworden ist. Zum Glück konnte ich mich aus dieser Endlosschleife befreien. Ich stand auf und ging in Richtung Wohnzimmer.

Meine Mutter guckte grade Nachrichten, wie jeden Tag. Es wurde gerade über ein Gewitter in Bayern berichtet. Ich stellte mich neben meine Mutter und schaute zu.

Dann kam ein Bericht über einen Busunfall. Über unseren Busunfall. Ich fühlte wie sich die Schwärze über meine Augen schlich, bevor alles schwarz wurde.

Das letzte was ich wahrnehmen konnte war das Gerede meiner Mutter.

>>pausiert<<  Das Schicksal auf deiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt