Kapitel 4

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*Ally's Sicht* (CuteSecret)

Als ich mir sicher war, dass mein Puls wieder auf eine normale Geschwindigkeit zurückgegangen war, versuchte ich mir einzureden, dass ich auch so gehandelt hätte wenn Alice dort unten gelägen hätte doch ich konnte es nicht. Adam hatte nicht eine Sekunde gezögert. Er hatte sich bereitwillig die Klippe hinuntergestürzt wohlwissend, dass sein Hirn, wenn er ausrutschen würde, wahrscheinlich neben ihm unten auf irgendeinem Felsen liegen würde. Und das nur für seinen besten Freund. Ich musste zugeben, das war echt ganz schön mutig gewesen. Naja und dafür lag er jetzt halbtot im Krankenhaus. Er hatte uns alle ziemlich fassungslos zurückgelassen und wir standen alle immer noch oberhalb der Klippe und waren etwas ratlos was als nächstes zu tun war. Alice kam auf mich zugehumpelt und stützte sich unsicher auf mir ab. "Wow", murmelte sie," das war echt sowas von abgefahren." Ich lachte. Sie hatte das irgendwie ziemlich gut getroffen. "Hast du gesehen wie er da runter geklettert ist? Das war der totale Wahnsinn! Er war wie Tarzan!" Alice schien total begeistert ubd irgendwie gefiel mir das nicht. Er war doch immer noch der gleiche Idiot wie gestern oder? "Alice komm wieder runter! Er liegt im Krankenhaus und hat Glück das er überhaupt noch lebt." Sie grinste. "Tu nicht so als wärst du nicht auch beeindruckt! Du wärst doch am liebsten mit nach unten geklettert, so sahst du zumindest aus." Ich lachte. "Na klar! Ich hatte schon immer einen Drang zu Suizid." Aber irgendwie musste ich Alice rechtgeben. Ich wollte auch Tarzan sein. Vielleicht nicht unbedingt so, dass ich nacher mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste, aber das Gefühl jemadem das Leben gerettet zu haben stellte ich mir super vor. Was nicht hiess das ich Adam super fand oder? In diesem Moment erklang die Stimme von Captain Jamesson hinter uns. "Alle Inizianten bewegen auf der Stelle ihren Hintern in Richting Abbey verstanden?!" Sofort sprangen alle auf und liefen los. Alice humpelte in einem solchen Schneckentempo hinter mir her, dass die anderen schon längst nicht mehr zu sehen waren, als wir gerade mal hundert Meter zurückgelegt hatten. Ich versuchte sie eine Weile auf dem Rücken zu tragen, doch irgendwann wurde sie zu schwer und ich gab auf. "Hast du irgendeine Ahnung wo wir sind?", fragte sie nach einer Weile in die Stille des Waldes als sie gerade versuchte über einen vergammelten zu klettern. Ich sah mich unbehaglich um. "Nein", murmelte ich schliesslich. "aber wir werden Abbey schon finden." Mit diesen Worten pakte ich ihre Hand und zog sie über den Baumstamm in der Hoffnung, dass wir es noch vor Mitternacht hier raus schaffen würden.

Komischerweise ging der Weg nach einiger Zeit steil bergauf. Lag Abbey nicht unmittelbar am See? Ich drehte mich zu Alice um die Mühe hatte überhaupt noch aufrecht zu stehen geschweige denn sich zu bewegen und beschloss sie mit den Fakten zu konfrontieren. " Alice, wir haben uns verirrt." Sie starrte mich an wie ein verlorener Welpe und auf einmal konnte ich sie mir nicht mehr auf einem Laufsteg vorstellen. "Ist das dein Ernst?!", schrie sie entsetzt. Ich nickte und sie starrte mich fassungslos an. "Und was machen wir jetzt?", fragte sie und zog eine Augenbraue nach oben. "Was weiss ich denn?", gab ich gereizt zurück. "Ich denke es wäre das Beste wenn wir einfach zurück zur Klippe gehen und von dort aus den Weg suchen, den wir vorhin anscheinend verpasst haben." Ich stapfte an ihr vorbei und sie folgte mir schmollend.

Es wurde ein ziemlich langer Weg und als wir bei der Klippe ankamen war es schon bei nahe dunkel und noch dazu ziemlich kalt. "Hast du ne Taschenlampe?", flüstere Alice als wir ratlos auf Abbey blickten ohne zu wissen wie man dort hingelangte. "Natürlich nicht ich dachte nämlich wir würden uns nicht gleich am ersten Tag bei Nacht im Wald verirren", erwiederte ich unglücklich. "Wir sind sowas von tot wenn wir erst in Abbey ankommen", murmelte Alice und plötzlich musste ich lachen. Keine Ahnung was an dieser Situation so lustig war, doch irgendwie reagierte ich in solchen Momenten immer total unangemessen. Auch Alice lachte schliesslich und als wir uns endlich wieder beruhigt hatten, war die Sonne endgültig verschwunden und die Dunkelheit umhüllte uns vollständig. Wir standen erneut auf und liefen wieder los obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass wir den gleichen Weg gingen wie vorhin. Nunja inzwischen gingen wir nicht mehr sondern stolperten buchstäblich durch den Wald und als ob die Kälte und Dunkelheit nicht schon schlimm genug wären begann es auch noch zu regnen. Alice blieb verzweifelt stehen und weigerte sich weiter zu gehen sodass ich sie ein zweites Mal durch den Wald schleppen musste. Während sie auf meinem Rücken sass und meinen Hals so fest umklammert hielt, dass ich mir ernsthafte Sorgen um meine Luftröhre machte, dachte ich darüber nach wie Adam es wohl geschaffte hatte, sie bis zum Trainingsplatz zu tragen ohne danach so erschöpft zu sein wie ich es schon nach zweihundert Metern war.

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