Das Date

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~Marinette~

„Tikki, verwandle mich zurück."

War das ein Traum, oder die Wirklichkeit? Ich kann es nicht glauben. Adrian Agreste. Er. Hatte er mich wirklich nach einem Date gefragt? Auch Tikki fehlten die Worte (etwas was sehr, sehr selten vorkam). Ich ließ mich auf mein Bett plumpsen. Ich kniff mir mindestens fünfmal in den Arm, nur um zu überprüfen, ob ich nicht doch träumte, aber ich war wach und daran gab es nichts dran zu ändern.

In Sekundenschnelle war Abend herangerückt und damit auch das Treffen mit Adrian. Aufgeregt flog Tikki um mich herum. Zum tausendsten Mal zählte sie auf, was ich machen sollte, wenn dies und das passierte. Kurz gesagt sie nervte.

„... Und denk daran. Adrian wollte sich mit dir treffen, Marinette. Sei du selbst, denn so hat er dich gern."

Unbehaglich sah ich auf den Boden. Wenn wir schon bei dem Thema waren, musste ich ihr wenigstens sagen, was ich davon dachte: „Hör zu. Das bin nicht ich, Tikki. Das ist Ladybug, ich hinter einer Maske. Das Aussehen welches Adrian gefällt, nicht ich halt."

Unverständlich sieht mich Tikki an. Ich wusste, was jetzt kam: „Aber das bist immer noch du. Das ist dein Charakter, deine Charme. Hinter der Maske bist du kein Anderer. Das denkst nur, dass du das bist, weil du dich mit der Maske mehr traust. Denn da denkst du nämlich, dass dich niemand kennt und deine Fehler deswegen nicht auffallen. Marinette, das bist immer noch du!"

Ihre Worte taten gut, trotzdem blieb das komische Gefühl im Bauch. Doch zu mehr Gedanken über dieses Problem ließ mir die Zeit leider nicht.

Tikki hatte auf den Wecker geschaut und rief: „5 Minuten nach 19 Uhr. Du bist zu spät!"

Ich verstand sofort.

Keuchend kam ich am Eifelturm an. Entspannt saß Adrian schon da. Also entspannt sah er zumindest aus.

„Sorry", tief holte ich Luft, ich brauchte Sauerstoff! „Ich hab beim Nachdenken wohl die Zeit vergessen."

Verschmitzt sah er mich an: „Gab es denn so viel nachzudenken?"

Ich musste lachen und schon bald hatten wir uns in ein Gespräch vertieft.
Langsam wurde es dunkler und dunkler. Adrian hatte sich eine Stelle am Eifelturm ausgesucht, wo kaum ein Mensch vorbeikam, vor allem abends. Noch keiner hatte uns bemerkt.
Von einer kleinen Picknickdecke mit lauter Leckereien nahm ich kaum was. Vor Aufregung.

Nur Tauben störten dieses perfekte Date. Als eine uns zu nah kam, musste Adrian heftig Niesen. Erschrocken flatterte sie wieder weg. Erstaunt starrte ich Adrian an: „Sag nicht du hast auch eine Taubenallergie!"

Entschuldigend sah er mich aus seinen wunderschönen grünen Augen an: „Ja, wieso?"

Was führte ich mich so auf? Nur weil Chat Noir auch eine Taubenallergie hatte? Ich dachte eindeutig zu oft an ihn.

„Ach, es ist nichts."

Er nickte (täuschte ich mich, oder war es ein zufriedenes Nicken?) und redete einfach weiter.

Irgendwann konnte ich ein Gähnen nur noch mühsam zu unterdrücken. Adrian merkte es und sagte: „Es ist spät geworden. Zum Glück ist morgen keine Schule! Trotzdem sollte ich langsam nach Hause, sonst macht sich mein Vater sich Sorgen. Soll ich dich noch nach Hause bringen?"

Ich wollte gerade zustimmen, da viel mir wieder ein WER ich war.

„Netter Versuch. Wir sehen uns. Tschau."

„Warte. Kannst du mich mal besuchen?"

Keine schlechte Idee. Ich nickte. Dann schwang ich davon.

Zu Hause warf ich mich auf mein Bett und schlief sofort ein.

Was für ein erfolgreicher Tag!

Miraculous- das Lüften eines Geheimnisses || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt