Adrians Bitte

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~Ladybug~
„Marinette, das war sehr unvorsichtig!"

Schon seit fünf Minuten meckerte sie so rum. Aber das wusste ich doch selber.

Doch langsam reichte es: „DU bist doch eh dafür, dass ich Adrian die Wahrheit sage. Warum regst du dich auf?"

„Es stimmt. Ich fände es besser, wenn du Adrian reinen Wein einschenken würdest, schließlich wirst du ihn jeden Tag in der Schule sehen. Lange wird dieses Geheimnis nicht unentdeckt bleiben. Aber wenn du es schon so willst, dann solltest du wirklich vorsichtiger sein."

Ich seufzte. Sie hatte ja Recht. Schon seit gestern lag sie mir damit in den Ohren. Sonst war sie immer meiner Meinung gewesen und jetzt...

Irgendwas verheimlichte sie mir.

Plötzlich klopfte es und unterbrach damit meine Überlegung. Ich wusste natürlich wer es war, trotzdem erschrak ich. „Nicht gucken!", rief ich und Tikki schüttelte nur traurig den Kopf.

Langsam öffnete sich die Tür und Adrian kam mit geschlossenen Augen herein. Er stellte den Teller ab und drehte sich um. Plötzlich, als ich schon dachte, es wäre geschafft, drehte er sich nochmal um.

„Darf ich die Augen auf machen? Bitte, ich verrate es niemanden."

Geschockt sah ich ihn an. Natürlich war mir klar gewesen, dass er irgendwann danach fragen würde. Trotzdem verfiel ich in eine Art Schockstarre. Was wenn er enttäuscht ist, wenn er weiß das ich, Marinette, das Bäckermädchen, Ladybug bin.

„N-nein. Bitte, Adrian, ich bin noch nicht so weit."

Er nickte und mit hängendem Kopf verließ er das Zimmer. Es tat mir im Herzen weh, ihn so zu sehen, aber ich konnte einfach nicht anders.

Als ich wieder zu Adrians Zimmer ging, glaubte ich Stimmen zu hören. Ich rief seinen Namen, unsicher ob der Besuch mich sehen durfte.

„Komm rein."

Misstrauisch sah ich mich um. „Mit wem hast du geredet", ich hasste mich wegen dieser Skepsis in der Stimme, konnte es aber auch nicht unterdrücken.

„Mit niemanden. Du siehst Gespenster, Ladybug und misstraust den falschen Menschen."

Okaaay... er war sauer. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Aber es tat so weh. Dieser kalte Blick ohne Gefühle. Traurig ging ich zum immer noch offenen Fenster.

„Ich sollte gehen", und genau das wollte ich jetzt auch, verschwinden und nie wieder kommen. Noch einmal könnte ich mein Geheimnis nicht bei mir behalten.

„Bitte, nein! Ladybug, geh nicht. Ich verstehe, dass du mir nicht deine wahre Identität sagen willst. Aber verlasse mich nicht, bitte!"

Alles sträubte sich in mir mich umzudrehen. Ich wusste, wenn ich mich jetzt umdrehe, würde ich niemals gehen können und doch konnte ich es nicht verhindern. Langsam drehte ich mich um. Adrian stand neben seinem Bett. Ganz vorsichtig kam er auf mich zu, als hätte er Angst, ich würde bei einer falschen Bewegung weglaufen.

Ganz tief sah er mir in die Augen. Jetzt stand er ganz dicht vor mir und ich versank regelrecht in seinen wunderschönen grünen Augen. Dann beugte er sich vor und... küsste mich.

In mir explodierten tausende von Schmetterlingen, die nun wie wild in meinem Bauch flatterten. Ich hatte schonmal ein oder zwei Jungen geküsst, doch nichts was ich je erlebt hatte, war Vergleich mit diesem Kuss. Ich erwiderte denn Kuss.

Dann... nach einiger Zeit, löste sich Adrian von mir, doch das Gefühl, seiner Lippen auf meinen, blieb.
Mechanisch, als wär ich kein Mensch sondern ein Roboter, schwang ich mich aus dem Fenster.

Miraculous- das Lüften eines Geheimnisses || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt