Es stört mich.
Er bringt jeden Tag jemand neuen. Irgendwann reichts auch mal.
Angepisst und nicht in der Lage wirklich rational zu denken, stürme ich aus meinem Zimmer. Es soll aufhören.Ich reiße seine Tür auf und platze natürlich genau dann rein, als Yoongi schon fast nackt ist und gerade seine Boxer ausziehen will.
"Stop! Hört auf!"
Angewidert werfe ich dem fremden Typen seine Unterwäsche zu.
"Zieh dich an. Und dann verschwinde."Der fremde schnaubt.
"Du hast einen Freund?"
Yoongi sagt nichts dazu, er starrt mich einfach nur an und wirft mir den bösesten Blick zu, den ich je von ihm abbekommen habe.
"Ja, Problem?"
keife ich also anstelle von ihm und schiebe den jetzt nur noch halb nackten Typen aus dem Zimmer.
"Du solltest dir das mit ihm echt noch mal überlegen, wenn er einfach andere mit nach Hause nimmt."
gibt er mir zu bedenken und ich nicke einfach nur. Als wüsste er, was gut für mich ist. Pf."Geh jetzt einfach. Bitte."
Ich muss wohl sehr verzweifelt klingen, denn der Typ nickt zu meiner Überraschung schnell und ist innerhalb von einer Minute verschwunden.
Das Zettelchen, das er mir dabei in die Hand drückt, stecke ich einfach in meine Hosentasche. Ich werde es mir später ansehen."Was war das jetzt für ne Aktion!?"
Ein ziemlich angepisster Yoongi fängt mich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer ab.
Er ist wieder angezogen. Und eine Furie.
"Bist du wirklich so verzweifelt, dass du jeden Tag einen neuen brauchst? Das ist nicht mehr gesund, Yoongi!"
Er schnaubt und verschränkt die arme vor der Brust.
"Du bist nicht mehr gesund im Kopf. Du solltest dir mal Hilfe suchen."
Angegriffen presse ich meine Zähne aufeinander, bis ich ein unangenehmes Knirschen höre.
"Was soll das jetzt heißen, huh? Du weißt genauso gut wie ich, dass man darüber keine Witze macht!"
Meine Augen brennen schon gefährlich vor Enttäuschung. Wenn ich ein Ungeschick verhindern möchte, muss ich so schnell wie möglich von hier weg."Du warst schlimmer als ich. Hast dich durch die ganze Schule durchgeküsst, nur um deine Mommy issues irgendwie auszugleichen."
Er lacht ironisch auf.
"Und im Endeffekt hattest du nicht mal die Eier, mit einer von denen ins Bett zu steigen."Das reicht. Er ist eindeutig zu weit gegangen.
Bevor ich auch nur irgendwie die Chance hab, mein Gehirn einzuschalten, bin ich einen Schritt nach vorne getreten und meine Faust landet in seinem Gesicht.
Geschieht ihm recht.
"Fick dich, Yoongi."
Meine Stimme zittert und mein kompletter Körper gleich mit.
Ich hasse ihn so sehr.
Mir ist es egal, dass im nächsten Moment die Reue in seinem Blick zu sehen ist. Er soll über seine Worte nachdenken. Und vor Schuldgefühlen verrecken.Ich stürme in mein Zimmer. Die Tränen laufen mir ununterbrochen über die Wange und ich verkrieche mich schluchzend in meinem Bett.
Dass Min Yoongi, mein Jahrelanger Freund, der ganz genau weiß, was ich durchgemacht habe, die Autorität hat, mich so mit seinen Worten zu verletzen, verletzt mich nur noch mehr.
Ich hasse ihn.Mein Kopf dröhnt. Zu viele Gedanken prasseln auf mich ein und das einzige, woran ich denken kann, sind seine Worte.
Verdammt, was bildet er sich eigentlich ein?
Ich hab ihn nie zugelabert und mein Liebesleben nie an die große Glocke gehangen, aber er ist mein verdammter Zimmernachbar. Ich höre ihn jeden gottverdammten Tag. Wenn er in meiner Haut stecken würde, hätte er mich längst ins Grab geschaufelt.Mein ganzer Körper schmerzt. Ich vermisse meinen besten Freund, der immer für mich da ist und mich in den Arm nimmt, wenns mir scheiße geht.
Doch er hat es ja nicht mehr nötig, einen besten Freund zu unterhalten mit seinen ganzen Besuchen.
Schniefend verkrümme ich mich noch weiter und hoffe einfach, dass es aufhört.Mir fällt der Zettel ein. Wenn Yoongi nicht in einer halben Stunde in mein Zimmer kommt, dann ruf ich diesen Typen an und schlaf bei ihm. Hier halte ich es sicher nicht länger aus.
Natürlich bleibe ich allein. Was hab ich schon erwartet. Dass er kommt und sich entschuldigt?
Ich schnaube wütend und blinzle die aufkommenden Tränen weg. Arschloch.
Auf mein Handy tippe ich die Nummer des Fremden ein. Meine Hände zittern, als ich das Handy an mein Ohr lege und mich räuspere. Ich hör mich bestimmt beschissen an."Ja?"
meldet sich die Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Jaehyun? Hier ist Jimin. Der Mitbewohner dem du den Zettel gegeben hast?"
"Ah hi!"
er klingt erfreut.
"Uhm dumme Frage... aber kann ich heute bei dir übernachten? Ohne Sex und so."
Ne, Sex mit Männern ist nicht so meins.
"Sicher. Wann willst du kommen?"
"Jetzt...? Wenns geht natürlich."
Ich drücke meine Daumen fest und kneife meine Augen zusammen. Bitte bitte bitte bitte.
"Uhm... wenns dich nicht stört, dass ich noch trainiere, dann gerne."
Erleichtert schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen.
"Stört mich ganz und gar nicht."Jaehyun gibt mir noch seine Adresse und eine grobe Wegbeschreibung und dann verabschieden wir uns.
Ein Glück. Alleine in meinem Zimmer hätte ich die Nacht wahrscheinlich nicht durch gehalten.
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innocent // yoonmin
Fanfictionich war eigentlich nie der homophobe typ. aber warum widert es mich so an, wenn mein mitbewohner seine kerle mit nach hause bringt? ♤myg ♤pjm ~inspired by: random post on the internet~