O5 : Big Loss

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                                                                                                                 O5 : Big Loss

Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.


London | 23. September 2014 | 12: 36 Uhr

[...]Liam kann gar nicht die Antwort von Tapsy hören, da es plötzlich an der Tür klingelt. Erschrocken zuckt der Braunhaarige zusammen, dreht sich in der Hocke um und fällt zur Seite auf dem Flurboden, da er das Gleichgewicht von sich nicht mehr halten kann.

Wieder klingelt es. Liam ist nervös und weiß gar nicht, was er machen soll. Als dann plötzlich noch eine Stimme ertönt, erleidet der Wolverhamptoner fast einen Herzinfarkt.

»Ehm … «, es raschelt kurz, »...Liam?!«.[...]
 
Wie in aller Welt weiß er, wo er wohnt?!

Mit weit geöffneten Augen schaut Liam zu seiner Wohnungstür, als würde sie sich gerade verwandeln, wie die Autos in Transformers. Doch, die Tür bleibt normal in ihren hölzernen Bestandteilen.
Der Wolverhamptoner weiß gar nicht, was er machen soll. Man möchte sogar meinen, er habe sich noch nie auf so einen Ernst der Lage vorbereitet. Für andere Menschen ist es wohl alltäglich ihre Tür zu öffnen und mit der Person, welche dahinter steht, ein nettes Gespräch zu führen.

Doch den Braunhaarigen kostet es sogar schon Überwindung, die Tür zu öffnen. Gott, was ist er bloß ein Verlierer. Es klopft wieder an der Tür und die Stimme von dem Schwarzhaarigen, welchen Liam vor gut zwei Tagen auf der Straße getroffen hat, sagt wieder seinen Namen.

Liam fragt sich wirklich, woher dieser junge Mann seinen Namen kennt. Hat er ihn hinterher spioniert. Ist das Schwarzhaarige wohl ein Auftragskiller – was hat er bloß falsch gemacht?!

»Liam ich bin es Zayn, also der Typ auf der Straße in der Nacht. Weißt du noch, schwarze Haare, mies gelaunt?«, ertönt wieder die Stimme und fast hätte Liam geseufzt. Zayn; der Name passt wirklich gut zu dem Schwarzhaarigen. Wie du Faust aufs Auge.

Auf der Unterlippe kauend denkt Liam gerade nach, einfach zu tun, als sei er nicht zu Hause. Viele Leute in seinem Alter sind tagsüber aus der Wohnung, wieso sollte das Liam nicht sein? Immerhin weiß Zayn nicht, dass er unter einer sozialen Phobie leidet.

»Ich habe dein Portemonnaie gefunden«, sagt der Schwarzhaarige plötzlich und Liam verschluckt sich an seiner eigenen Spucke. Er kann gar nicht glauben, was er gehört hat. Sofort steht der Wolverhamptoner auf, torkelt mehr schlecht als recht, was wohl an der Aufregung liegt, rüber zur Wohnungstür und atmet tief ein, um dann die Tür zu öffnen.

Liam weiß nicht, was er erwartet hat, wie Zayn vor seiner Tür steht. Vielleicht genervt, weil der Braunhaarige solange gebraucht hat, die Tür zu öffnen. Oder vielleicht ist er auch schon gegangen, weil er Besseres zu tun hatte, als auf Liam zu warten, bis er endlich seine Angst überwunden hat.

Das Lustige ist nur, dass Zayn Liam genauso mit großen Augen anstarrt, wie Liam Zayn. Der Wolverhamptoner fragt sich, was an ihm so besonders ist, dass andere Personen wortwörtlich Telleraugen bekommen. Wenige Sekunden später fällt es ihm wie Schuppen von den Augen.

Eine unangenehme heiße Röte steigt in seinem Gesicht auf, als Liam auf der Unterlippe nagend an sich herunterschaut. Er ist noch immer mit Dreck beschmiert und muss ganz bestimmt durch den Wind aussehen.
Gott. Heute ist echt nicht Liams Tag, da ist er sich ganz bewusst.

»H-hallo«, versucht der Braunhaarige die Stille so gut, wie es geht zu unterbrechen. Er weiß zwar nicht, was er als Nächstes machen soll. Vielleicht Zayn die Geldbörse aus der Hand reißen und so schnell wie es geht in seine Wohnung verschwinden.

Der Schwarzhaarige seufzt leise, als würde er zeigen, dass er froh ist, dass Liam seine Stimme wiedergefunden hat. Sofort hält er das Portemonnaie hoch und grinst Liam an.

»Niall hat es gefunden, ich nicht.«

Fragend legt Liam seinen Kopf schief. Sein Herz hämmert wie bekloppt gegen seinen Brustkorb. »Niall?«

»U-uh ja. Mein Mitbewohner. Ich bin aufgestanden und da lag dein Portemonnaie bei uns auf dem Küchentisch. Also ich wusste noch nicht, als ich ankam, dass es deins ist. Niall meinte, er wollte es dem Besitzer zurückgeben, und als ich reingeschaut habe und gesehen, dass du es bist, dachte ich mir, ich bringe es vorbei.«

Zayn hat sich fast in rage geredet, als er bemerkt, wie bescheuert er mit seinen Händen rumfuchtelt, als hätte er den ganzen Morgen mit Niall und ihm versucht hat nachzuspielen. Der Schwarzhaarige leckt sich über seine spröden Lippen und reicht Liam, der noch immer etwas eingeschüchtert dreinschaut, die Geldbörse rüber.

Zayn deutet mit einem Kopfnicken zu Liams dreckigen Klamotten. »Ich hoffe, ich habe dich nicht bei etwas – oh.«

Der Braunhaarige schaut erschrocken auf. »O-oh? Was?«

»Ich glaube, deine kleine schwarze Katze hat sich gerade aus dem Staub gemacht und ist flink die Treppe runter.« Zayn zeigt mit seinem Zeigefinger über das Geländer, wie Liam noch Tapsy um die Ecke verschwinden sieht.

Ohne zu überlegen, was Liam jetzt wirklich machen soll, drängelt er sich panisch an Zayn vorbei und läuft seiner Katze hinterher. Dabei hallt das Ständige »nein, nein, nein!« im Treppenhaus wieder.

Etwas perplex bleibt Zayn erst einmal stehen und starrt in die offene Wohnung. Er weiß, dass er Liam helfen soll, doch einfach die Tür offen stehen lassen kann er auch nicht tun. Außerdem ist sich der Schwarzhaarige sicher, dass Liam kein Schlüssel bei sich trägt. Zayn tritt in die Wohnung ein und sofort umfängt ihn eine süßliche Wärme. Er fühlt sich wohl. Auf Anhieb. Sein Blick fällt auf die Kommode, welche im Flur steht.

Grinsend geht Zayn auf sie zu. »Bingo«, meint er, als er sich den Wohnungsschlüssel nimmt und danach die Tür hinter sich schließt, um den fluchenden Liam zu helfen.

Mit schnellen Schritten folgt Zayn das Gefluche, welches bis aus dem Keller kommt, wo Liam verzweifelt versucht seine Katze einzufangen. Doch sie macht sich mehr oder weniger einen Spaß daraus, hin und her zu hüpfen, somit kann Liam sie auch nicht erfassen.

»Tapsy bitte … das ist nicht lustig«, meint der Braunhaarige leicht verzweifelt und dreht sich einmal um den Kreis, als er die Katze aus den Augen verloren hat.

»Soll ich dir helfen?«, fragt Zayn, als er den Keller betritt und Liam dort stehen sieht. Vor Schreck zuckt das Braunhaarige zusammen und dreht sich zu Zayn um, der ihn immer noch mit hochgezogenen Augenbrauen anschaut.
Kaum merklich nickt der Wolverhamptoner und beißt sich auf die Unterlippe.


»Sonst ist sie immer ganz lieb«, sagt Liam plötzlich und nickt.

Zayns Gesichtsausdruck wird weicher, als er ohnehin schon ist. Er hat das Gefühl, dass Liam seine Katze verteidigt, weil sie ihm kurz ausgebüxt ist. Der Bradforder lächelt leicht und nickt verständlich. »Ja, das glaube ich dir.« Zayn grinst ihn an und tritt neben Liam.

»Dann wollen wir deine Miezekatze mal einfangen!«

Liam schaut den Bradforder schüchtern an. »T-tapsy.«

Zayn zieht seine Brauen hoch. »Was?«

»I-ihr Name ist Tapsy, nicht Miezekatze.«

Nickend schaut sich Zayn um. »Dann korrigiere ich mich. Dann wollen wir mal Tapsy einfangen«






London | 23. September 2014 |12:57 Uhr


Seufzend kuschelt sich Louis an die nackte Brust von Harry. Draußen hört er das Plätschern des Regen und wie die einzelnen Tropfen gegen die Fensterscheibe treffen. Obwohl draußen ein ungemütliches Unwetter herrscht, ist es für Louis auf der Matratze um so gemütlicher.

Er hört das Klopfen von Harrys Herz und spürt, wie Harrys Brustkorb sich bei jedem Atemzug hebt und senkt. Der Junge aus Doncaster fühlt sich pudelwohl und seufzt wieder, als der Lockenkopf ihm sanft durch die Haare fährt.

Beide haben heute keine Arbeit zu verrichten. Louis muss erst gegen Abend auf seiner Arbeit erscheinen und Harry hat heute ganz freu. Er hatte sich eigentlich überlegt im Park mit seiner Gitarre um etwas Geld zu singen. Aber, solange es regnet, kann er seinen Plan knicken.

»Lou?«, Harrys Stimme ist rau vom Schlaf.

»Hm?«

Der Braunhaarige rutscht etwas auf der Matratze hin und her, was Louis gar nicht zu beachten scheint. Er bleibt weiterhin seelenruhig auf der Brust von Harry liegen. »Ich fand es schön gestern Abend. Wir hatten das lange nicht mehr gehabt … diese Zweisamkeit.«

Lächelnd schließt Louis seine Augen und nickt. Kleine Bilder huschen vor seinem inneren Auge hin und her. Wie Harry ihn berührt hat und das wundervolle Gefühl, mit seinem Freund wieder vereint zu sein.

»Ja ich fand es auch sehr schön«, Louis hebt seinen Kopf, robbt zu Harry hoch und gibt ihm einen sanften Kuss auf die vollen prallen Lippen. »Und ich könnte es ständig tun.«

Grinsend geht Harry auf den Kuss ein. »Ach ja?«

»Hm. Ich liebe dich.«

Mit einem breiteten Grinsen umfasst Harry Louis Hinterkopf und möchte ihn zu sich hochziehen, als plötzlich ein Klopfen sie unterbricht. Verwundert schauen sich Louis und Harry gegenseitig an, während es noch einmal Klopft.

»Moment!«, ruft Harry, schiebt den leicht verwirrten Louis von sich herunter, zieht sich schnell eine Hose an und wirft sich ein T-Shirt über. Nach wenigen Sekunden tut es der Junge aus Doncaster Harry gleich.

Nachdem Harry sich sicher ist, dass alles richtig sitzt bei ihm, öffnet er die Tür. Vor ihm steht ein älterer Herr, mit einem dicken Bauch und einen Schnauzer. »Wohnen hier Herr Styles und Tomlinson?«, fragt er mit seiner klobigen Stimme.

Ohne etwas zu sagen, nickt der Lockenkopf und legt seinen Kopf schief. »Gibt es ein Problem?«

»Allerdings.« Gibt der Herr zurück.

Harry spürt, wie Louis an ihm herangetreten ist und leicht einen Arm um seine Hüfte gelegt hat. Der Lockenkopf spürt, dass es nichts gutes heißt, dass solch ein Mensch vor der Wohnungstür steht.

»Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ich das Gas für die Heizung nun komplett ausstellen muss.«

Es trifft Harry und Louis, wie ein Schlag mitten ins Gesicht.


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By your Side [l.s & z.m]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt