Die Prinzen

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Nach 417 Jahren war sie endlich wieder frei und gleichzeitig war sie es nicht. Durch den Blutvertrag war sie an den Befehl des verstorbenen Königs gebunden, und dieser beinhaltete, dass sie seinen Jüngsten Sohn beschützte. Die Rede war von einem Sohn, doch nun standen drei Prinzen vor ihr im Thronsaal, und sie...umzingelt von den heiligen Rittern des Königs. Ihr Blick schweifte von einem Prinzen zum Anderen und sie erkannte ihren Schützling sofort, schließlich hatte sie ihn in einer Vision gesehen. Er ähnelte seinen Brüdern kein bisschen, und auch das Blut in seinen Adern war nicht das Selbe. 

"Du, tritt vor. Dein Vater befahl mir dich zu beschützen und das werde ich tun. Wie ist dein Name Junge?" Einer der Ritter stieß sie mit dem Griff seines Schwertes in den Rücken und sie taumelte ein wenig nach vorne.

"Was erlaubst du dir Hexe? Vor dir stehen die Prinzen des Zourin Königreiches!" Sie schnippte mit den Fingern und as Schwert des Ritters zerbrach als wäre es einfaches Glas gewesen. Geschockt starrte er auf seine Hände, wo Sekunden vorher noch sein Schwert war. Stille füllte den Thronsaal als der junge Prinz vortrat, seine Hände zitterten und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Es war so laut das sie sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte.

"M-Mein Name ist Kama...ich bin der dritte Prinz d-des Zourin Königreiches." stammelte der Junge unsicher. Sie stemmte die Hand in die Hüfte und lächelte. 

"Es ist lange her seit ich einem Menschen meinen Namen nannte. Prinz Kama, mein Name ist Erin, ich bin die Göttin der Vergeltung. Und du mein Junger Prinz, wirst ab dem heutigen Tage König sein." 



"Nicht so zaghaft junger König, so kannst du dich auf dem Schlachtfeld nicht behaupten." sagte Erin mit einem Grinsen, der junge König Kama kniete schnaufend vor ihr, das Schwert in seiner rechten Hand.

"Ich hätte viel lieber ein Holzschwert, mit diesem Schwert könnte ich euch verletzen!" klagte er und hob den Kopf. Erin warf den Kopf in den Nacken und brach in schallendes Gelächter aus. Sie befanden sich momentan zwar nicht in einer Situation die zum Lachen aufrief aber das wollte sie ihm nicht sagen. Der Junge wusste nicht wieso er tatsächlich das Kämpfen erlernen sollte, das es dabei um Schlachten ging war selbst ihm bewusst, doch hatte keine Ahnung was ihm bevorstand. 

"Wenn du des Glaubens bist ein einfaches Schwert könnte mir etwas anhaben, bist du exakt viertausend und dreihundert Jahre zu früh! Jetzt auf mit dir." Erin konnte die Anwesenheit der beiden anderen Prinzen spüren, sie wusste das sie sich versteckt hielten und immerzu ein Auge auf sie warfen. Sie trauten ihr nicht, genauso wenig wie alle Anderen. Kama war jung und naiv mit einem großen Herzen, er sah in niemanden etwas Schlechtes, anders als sein älterer Bruder Kairo. Erin wusste nicht recht ob es schierer Hass oder übermäßige Besorgnis war die sein Herz so kalt wirken ließen. Prinz Kairo war das komplette Gegenteil von Kama. Er war groß gewachsen mit breiten Schultern und einem stetig ernsten Ausdruck im Gesicht. Er war kein Mann der Worte, er ließ lieber Taten für sich sprechen. Erin wollte nicht daran zweifeln das auch er, ebenso wie Kama, ein gutes Herz besaß, er war schlichtweg ein wenig grob veranlagt. Bei dem Ältesten jedoch, Prinz Yhuran, sah es deutlich anders aus. Erin konnte seine Gefühle nicht deuten, auch wenn er meist ein Lächeln aufsitzen hatte so wusste sie, dass es keinesfalls aufrichtig war. Es besorgte sie nicht ihretwegen, viel mehr um Kamas Willen. Sein Herz wirkte nicht nur kalt, es war es auch. Ganz gleich wie sehr Erin versuchte es sich selbst auszureden, sie konnte es spüren. Diese ungeheure Kälte die sie zuletzt vor dreitausend Jahren verspürt hatte.Sie wusste natürlich selbst wie unmöglich es gewesen war, angesichts der Tatsache das Yhuran ein gewöhnlicher Mensch war. Doch sie hatte ja selbst erleben müssen das Menschen manchmal noch grausamer sein können als die Geschöpfe aus ihrer Welt. Und sie war sich sicher...so sicher, dass Prinz Yhuran in seinem kalten Herzen und seinen von Hass zerfressenen Gedanken etwas plante. Etwas, was mit den Visionen zutun hatte als der Alte König noch lebte.

Tres annos milleWhere stories live. Discover now