1 - like a shot

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Lustlos stocherte ich in meinem Essen rum. Ich hatte keinen Appetit, auch wenn das Essen wirklich gut schmeckte. Das konnte man Eleanor lassen, kochen konnte sie. Mir hing noch immer das Gespräch mit Liam nach. Nicht im Negativen, allerdings machte ich mir seitdem wieder mehr Gedanken. Irgendwas in mir hatte er wieder hochgeholt. War es nur die gemeinsame Zeit oder das Gefühl? Ich musste es herausfinden, denn so weitermachen konnte ich definitiv nicht.

"Schmeckt's dir nicht, Schatz?", Eleanor schaute mich kritisch an.

"Doch, schmeckt sehr gut, ich hab nur nicht wirklich Hunger.", ich hoffte, dass sie es einfach akzeptieren würde.

"Geht's dir nicht gut?", sie legte eine Hand besorgt an meine Stirn, als würde sie fühlen, ob ich Fieber habe.

"Ja, irgendwie. Ich würde mich in Bett legen und versuchen etwas zu schlafen, vielleicht geht es mir dann wieder besser. Ist das okay?", ich legte die Gabel beiseite und nahm ihr Nicken als ein Okay wahr.

"Ruh' dich aus, möchtest du ein Tee oder irgendwas anderes?", sie lächelte und blickte mir nach.

"Momentan nicht, aber ich melde mich falls doch, okay?", ich öffnete die Schlafzimmertür und verschwand.

Ihr gegenüber war es nicht fair. Sie war wirklich wundervoll, liebenswert und auch nicht so perfekt wie jeder sie gerne darstellte, aber das machte sie für mich eigentlich perfekt. Vom Typ Mensch versteht sich. Mir war bewusst, dass ich sie nur als Lückenfüller oder Platzhalter benutzte. Irgendwie wusste sie das auch, doch sie machte nichts dagegen. Eleanor nahm es so hin, sie akzeptierte es. Vielleicht sollte ich sie mal fragen - wobei, eher weniger gut.

Kaputt und mit Kopfschmerzen ließ ich mich schließlich in mein Bett fallen, unser Bett. Ich starrte an die Decke und schloss meine Augen. Einatmen, ausatmen. Wenn man das nur lang genug machen würde, lösten sich Probleme bestimmt von alleine.

Ich nahm wahr, wir es in mir anfing zu kochen, früher hätte ich nun geweint. Aber nicht heute. Mit einem Schwung zog ich den Decke über meinen Kopf, kauerte mich zusammen und hoffte, dass ich aufwachte und alles wieder wie damals war.

>> Sag mir bitte, dass es dir genauso geht wie mir." << wachte ich zu Liams Nachricht nach ein paar Stunden schlaf auf. Scheinbar war ich nicht alleine mit den Gedanken um unsere Vergangenheit.

>> Es wäre alles perfekt, wenn nur ein kleines Etwas in dieser ganzen Sache anders wäre. << bemerkte ich in meiner Nachricht.

>> Glaubst du es wäre eine gute Idee Kontakt aufzunehmen? << kam schnell die nächste Nachricht von ihm.

>> Das frag ich mich auch ständig. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. << ja vielleicht sollte ich es einfach wagen. Viel mehr zu verlieren hatte ich sowieso nicht mehr.

>> Wir sollten uns treffen und reden, so wie früher - nur ohne Geheimnisse. << kam es kurz darauf von Liam. Ich schmunzelte ein klein Wenig. Geheimnisse.

>> Komm her, ich bin jederzeit da. << bemerkte ich und drehte mich in eine andere Position.

Ich tat etwas, das ich schon viel zu lange nicht mehr getan hatte. Auch wenn ich zögerte, tippte ich auf den Bilderordner in meinem Handy, der die wohl schönste Zeit meines Lebens dokumentierte. Eine Zeit, in der ich dachte unbeschwert zu sein und das größte Glück der Welt zu haben. Hätte ich damals gewusst, wie schnell das alles vorbei sein konnte, dann hätte ich jeden Moment intensiver genossen.

Augenblicklich traf mein Blick die Bilder mit den Jungs. Die meisten davon abseits der Medien. Unser wahres Ich und die unbeschwerte Zeit, wenn man nicht darauf achten musste, was man sagte und wie man sich verhielt.

Wir alle waren so viel mehr als nur Bandmitglieder. Eine Familie, die dachte, sie würde nie zerbrechen.

>> Weist du was? Ich nehm den nächstbesten Flug und besuch dich. << holte mich Liams Nachricht zurück aus meinen Gedanken.

>> Aww, vermisst du mich etwas so sehr? << neckte ich ihn.

>> Nicht dich, jemand anderen. Aber du bist der Einzige, mit dem ich darüber reden kann. Ich kann das nicht länger, ich zerbreche daran. << ich hatte das Bedürfnis ihn anzurufen, denn wenn ich ihn immer noch gut genug kannte, dann kämpfte er mit den Tränen.

Ohne zu zögern wählte ich seine Nummer und es musste keine zwei Mal klingeln, ging er ran. "Lou?", nuschelte er und schniefte im Anschluss.

"Oh Li.", mein Herz zerbrach und mir wurde schmerzlich bewusst, dass wir beide zerbrachen und viel zu lange geschwiegen haben.

"Warum sind wir eigentlich so verweint?", hakte Liam nach und schluchzte.

"Na warum wohl.", antwortete ich sarkastisch und lachte kurz, ehe ich mir eine Träne von der Wange wischte.

"Ich will das nicht mehr. Ich möchte nicht mehr leiden. Kannst du mir mein Herz rausreisen?", während er das aussprach hatte ich das Gefühl mir würde jemand meine Luft nehmen.

"Ganz sicher nicht, Liam. Dein Herz behältst du mal schön bei dir. Lebend bist du mir lieber.", ich konnte Liam lachen hören und dafür bedankte er sich. "Du buchst jetzt einen Flug und kommst her und dann machen wir uns einen schönen Männerabend und reden über das was uns kaputt macht."

"Wie ist das, wenn man mit der Person noch Kontakt hat? Fühlt es sich dann besser an?", kam es nach einer kurzen Pause von Liam.

"Frag nicht. Das ist ja mehr kein Kontakt als Kontakt. Ich weiß nie wie ich mich verhalten soll. Also kommt nur scheisse bei rum.", erklärte ich ihm kurz.

"Schüchterner Louis.", bemerkte Liam und sprach zu Bear. "Du ich muss auflegen, der kleine Mann möchte ins Bett. Ich melde mich, sobald ich weiß wann ich lande. Bis dann, Kleiner."

Liam hatte aufgelegt, ohne dass ich ihm richtig antworten konnte. Mein Blick huschte über den Chat, ganz unten in meiner Whatsappliste. Sollte ich es tun? Was hatte ich zu verlieren? Verloren hatte ich das was mir wichtig war schon lange.

WHATSAPP TO THE PERSON I MISS
11-01-2018
took you like a shot, thought that i could chase you with a cold evening

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da ist es. das erste kapitel - oh ich freu mich. ich hoffe euch gefällt es und ihr lasst mir ein paar meinungen da.

da ich das buch versuche so zu schreiben, als würde es an dem tag passieren, an dem ich es hochlade, wird das nächste kapitel in 1-2 Tagen kommen. ich hoffe ihr bleibt bei mir.

mich hat es heute wie ein schlag getroffen, als ich festgestellt habe, dass gestern vor 3 jahren die jungs ihr letztes konzert gegeben haben. holy. i'm sad af.

back to you × larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt