•Kapitel 5•

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Ich stand noch eine ganze Weile bei dem Jungen. Als der Bus schließlich an meiner Station hielt, fiel mir auf, das der Junge dort auch rausmusste.
Als ich mich endlich nach draußen gedrängelt hatte, sah ich den Jungen vor mir stehen. Ich sah hoch und mir stieg sofort wieder die Röte ins Gesicht. Der Junge schaute kurz weg und dann wieder zu mir nach unten.
Hi, ich wollte dich nur etwas fragen." sagte der Junge.
„Uhm- Ok, was denn?"
„Wie heißt du?"
Ist das sein Ernst? Er wollte nur wissen wie ich heiße?
„Yuna."
„Yuna?"
Auf einmal wurde er richtig aufgeregt und wollte weglaufen, doch ich schaffte es noch, ihn am Ärmel festzuhalten.
EY! Was ist? Warum willst du weglaufen?" fragte ich.
„Naja vielleicht bekommst du raus wer ich bin und erinnerst dich an mich!"
Damit beendete er die Konversation und rannte weg, nachdem er mir zugezwinkert hat.
Mich an ihn erinnern?
Was soll das heißen?
„Oh shit! Ich muss zu Vanessa!"
Ich rannte los und kam 3 Minuten später an Vanessa's Haus an. Ich klingelte und ein paar Sekunden später sah ich Vanessa's Kopf durch die Tür. Heute hatte sie ihre Haare nicht geglättet und ihre hellbraunen Locken hingen ihr tief ins Gesicht. Ihre vorderen Strähnen waren schon nass vom ganzen Weinen. Ich sah weiter in ihr Gesicht und erschrak fast. Sie hatte rotunterlaufende Augen und ihre Wangen waren ebenfalls knallrot.
Sie ließ mich hinein und wir gingen in ihr Zimmer. Ich erschrak zum zweiten Mal. Ihr Zimmer war richtig verwüstet. Es war nie so unordentlich gewesen.
Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und ich setzte mich auf einen Stuhl.
Vanessa, was ist denn so schlimmes passiert?" fing ich an.
„Mein Bruder ist bei einem Autounfall umgekommen." schluchzte sie.
„WAS?" schrie ich.
Ihr älterer Bruder, Jeremy, war 2 Jahre älter als sie. Ich hab ihn nur ein Mal getroffen. Ich fand ihn sehr nett und ich muss zugeben er sah auch nicht schlecht aus. Er soll jetzt tot sein? Im Himmel? Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich weiß noch wie er gesagt hat, wir sollten uns mal wieder treffen. Tja, das hat wohl nicht geklappt.
Ich sah wie Vanessa wieder anfing zu weinen und setzte mich neben sie. Als ich ihre Tränen sah, musste ich auch anfangen zu weinen. Wir beide saßen also da, auf Vanessa's Bett, weinend. Ihre Mutter kam rein und brachte uns etwas zu essen. Wir aßen es, doch die Stimmung wurde nicht besser. Ich verbrachte drei ganze Stunden bei ihr. Ich wäre gerne länger geblieben, doch mein Vater wartet bestimmt schon darauf mich zu bestrafen.
Ich ging nach unserer Verabschiedung los und bemerkte erst dann, dass es schon sehr dunkel war. Als ich an der Bushaltestelle ankam war es noch dunkler und ich sah, dass die danebenstehende Laterne kaputt war und kein Licht mehr von sich gab. Plötzlich bemerkte ich , dass sich etwas in meine Richtung bewegte. Ich bekam Panik.
Was soll ich tun?
Was ist wenn es ein Mörder ist, der aus dem Gefängnis ausgebrochen ist?
Nein, immer positiv denken. Es ist bestimmt nur-
Die gestalt kam näher. Ich erkannte Umrisse und stellte fest, das es ein Junge sein müsste.
Oh nein! Was ist wenn er mich belästigen will! Wtf Yuna, was denkst du für Sachen?
Die Person kam immer näher und schließlich stand sie neben mir.
„Bitte tu mir nichts!" schrie ich und hockte mich auf den Boden.
Uhm- ok."
Huh?" Die Stimme kam mir bekannt vor.
Ich stellte mich langsam wieder hin und sah in das Gesicht des Jungen.
DU!" erschrak ich und machte ein Schritt zurück.
„Ich heiße Mark. Also nenn' mich bitte auch so."
„Mark?"
„Du weißt also immernoch nicht wer ich bin."
„Nein, warum, ich meine ich hab dich noch nie-
Warte... Bist du zufällig einer von den Jungs gewesen, die mich früher gemobbt haben?"
„Uh- kann seeeeiiiin."
„IST DAS DEIN ERNST? WEISST DU WIE ICH MICH DAMALS GEFÜHLT HABE?"
schrie ich wütend.
Das war eine schreckliche Zeit." sagte ich zum Schluss noch leise.
Ich kann es ja verstehen wenn du mich jetzt hasst, aber bitte, können wir nochmal neu anfangen? Können wir zumindest Freunde sein?
Ich hab dich früher nie gehasst. Die anderen Kinder haben mich zu stark beeinflusst. Du musst mir glauben!"
„Ich glaub dir nur dieses eine Mal."
Ich gab ihm High Five und wir fuhren zusammen mit dem Bus nach Hause. Als wir ausstiegen, bestand er darauf mich nach Hause zu bringen, da er sonst Angst um mich hätte. Schon irgendwie süß oder? Wir gingen also zusammen meine Auffahrt hoch und gerade als ich die Türklinke runterdrücken wollte, kam mein Vater aus der Tür und sah uns beide erschrocken an.
„Yuna, was bedeutet das?" fragte mein Vater.
„Papa bleib ruhig. Es ist nicht das was du denkst! Er ist nur ein Freund!"
„Nur ein Freund? Yuna, ich hatte mehr von dir erwartet, wirklich. Du kannst doch nicht mitten in deiner Schulzeit einen Freund haben!"
„Entschuldigen Sie, Sir, aber ihre Tochter hat Recht, wir sind nur ganz normale Freunde." sagte Mark ruhig.
Aha, Yuna, komm sofort rein!" schrie mein Vater.
Ich flüsterte schnell „danke" zu Mark und ging anschließend rein. Als ich in meinem Zimmer war, schaute ich aus dem Fenster und sah Mark die Straße entlang gehen.

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874 words
Hey guys,
Ich schreib morgen Erdkunde T-T
Ich habe jetzt auch endlich mehr Ideen für diese Geschichte.
Bis dann
~soonria

EMOTION - the girl who controls the weatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt