Während des Singens hatte ich meine Augen geschlossen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich zu Seth rüber, der auch selig die Augen geschlossen hatte und von einen Ohr zum anderen lächelte. So süß! Nein Madds, reiß dich zusammen! Du bist ein Vampir, hörst du? Ein VAMPIR! V-A-M-P-I-R!!!! Und er ein Werwolf. Quasi natürliche Feinde.
Dieser Gedanke versetzte mir einen Stich ins Herz, obwohl ich ihn selber dachte... So sehr ich es mir auch wünsche, das mit uns wird nichts werden. Oder doch?- dieser kleine miese Funken Hoffnung will einfach nicht aus meinem Unterbewusstsein verschwinden. In Gedanken versunken merke ich gar nicht das Seth mich anspricht. Erst als er mich ganz leicht schüttelt, komme ich wieder in der Realität an. „Äh was? Sorry, ich war gerade in Gedanken...", entschuldigte ich mich aufrichtig. Er nickte verständnisvoll. „Ich hab dich gefragt ob alles okay ist. Du siehst so traurig aus." Besorgt musterte Seth mich. Ich lächelte ihn traurig an. „Ja, passt schon." „Wenn was sein sollte kannst du immer zu mir kommen und mit mir reden! Egal wann, ja? Versprich mir das du mir sagst wenn es dir nicht gut geht.", bat er flehend. Ich nickte und blickte ihn dankbar an. Kurzerhand zog ich ihn in eine feste Umarmung und flüsterte ein „Danke". Überrascht von der plötzlichen Umarmung, erwiderte er sie und drückte mich kurz an sich. „Ist doch selbstverständlich!", murmelte er gedankenversunken. Was er wohl gerade denkt? So taktvoll wie ich bin halte ich mich aus seinen Gedanken und genieße einfach den Moment seiner Nähe. Ich spüre das er noch etwas sagen will, löse mich aber wieder von ihm, weil ich die anderen schon kommen höre. Sobald sie hier waren, wackelte Quil anzüglich mit einer Augenbraue, was ich nur mit einem Bor-Junge-Halt-Einfach-Deine-Klappe-Blick quittierte, woraufhin er abwehrend die Hände hob. Embry, der unseren stummen Wortwechsel mitverfolgt hatte, fing an zu lachen. Jaja, lach nur du Depp! Jake musste jetzt natürlich auch noch seinen Senf dazu geben, währe ja komisch wenn mich einmal jemand in Ruhe lassen würde, nicht?! „Und habt ihr euch amüsiert?" Man, haben die denn keine Hobbys? Süßlich grinsend erwiderten wir beinahe gleichzeitig: „Ich weiß nicht was du meinst." Die Augen verdrehend öffnete ich die Fahrertür und ließ mich auf den Sitz gleiten (Meine gefühlt tausend Tüten sind schon verstaut..). Von gleich drei nervigen Wölfen ertönten protestierende Rufe. „Hey, setz dich nach hinten!" „Wer hat gesagt das du fährst?" „Weg da, ich fahre!" Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich rief einmal kurz energisch: „RUHE JETZT! GEBT MIR DEN SCHLÜSSEL JETZT UND SETZT EUCH IRGENDWO HIN- ES IST MIR SCHEIß EGAN WOHIN, ABER ICH FAHRE UND DAMIT BASTA!" Automatisch wurde es ruhig und Jacob gab mit -wenn auch widerwillig- den Autoschlüssel. Seth saß schon auf dem Beifahrersitz, also setzten sich die anderen wohl oder übel nach hinten. Na siehste- klappt auch ohne Gabe gut! Ein grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. „Geht doch!", seufzte ich zufrieden. Ich startete den Motor. Etwas panisch kam es von hinten: „Bitte fahr langsamer als auf deinem Motorrad, sonst bekommen wir hier drinnen noch Panikattacken!" „Was?! Ich doch nicht!!", gab ich gespielt entsetzt von mir. Verdrießlich vergrub Jake seinen Kopf in den Händen und murmelte ein: „Oh bitte nicht." Provozierend rief ich: „Oh, bitte DO-OCH!" und drückte voll aufs Gas.Endlich wieder in La Push angekommen hielt ich vor dem Haus der Blacks. Lachend sprang ich aus dem Wagen und hielt allen die Türen auf. Als sie ausstiegen musste ich noch mehr lachen. Seth's Augen waren weit aufgerissen, Jake war leicht*hust* geschockt, Embry taumelte über den Boden und musste sich erst einmal an der Veranda festhalten und Quil war so weiß, dass ich befürchtete, er könnte mit gleich vor die Füße kotzen. „Nie.Wieder.!!", presste Embry zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Wieso denn nicht? Ich bin doch extra langsamer gefahren!", erwiderte ich unschuldig. „LANGSAMER?", lachte Jacob hysterisch.
Ich wollte gerade noch etwas sagen, als sein Vater aus der Tür gerollt kam. Ich glaube Bill oder Bully, nein Billy war es, genau. „Was ist denn mit euch passiert?", wollte er halb bemitleidend, halb amüsiert wissen. Anklagend deuteten sie auf mich, nicht dazu im Stande mehr zu sagen. Grinsend verteidigte ich mich: „Ach kommt. Woher soll ich denn wissen, dass so eine kleine Autofahrt euch gleich von den Sitzen haut? Also ein bisschen mehr hätte ich euch schon zugetraut!" Entgeistert starrten sie mich an und Embry, der sich mittlerweile auch wieder so weit gefasst hatte, um reden zu können, sagte verkrampft: „Kleine Autofahrt ist gut." Grinsend zog ich eine Augenbraue hoch. „Willst du noch hier bleiben und mit uns essen?", fragte Billy freundlich. „Nein Danke, ich hab heute noch was vor.", bedankte ich mich. Den Schlüssel warf ich Quil zu, der vor lauter Beherrschung nicht zu kotzen, ihn nicht bemerkte, woraufhin er direkt in seinem Gesicht landete und der Junge wie ein Baby aufheulte. Jetzt mussten auch Jake, Embry und Seth wieder lachen. Den Kopf schüttelnd drehte ich mich um und lief los in Richtung meinem Haus. Über die Schulter rief noch schnell ein kurzes „Bye" und schon war ich verschwunden. Um mich auf andere Gedanken zu bringen, beschloss ich jetzt mal mein Baby auf Vordermann zu bringen...
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Darf man seinen Feind lieben? [Abgebrochen]
FanfictionEdward's Cousine Joyce findet ihre Mutter nach einem Steit tot in der Wohnung auf. Kurz darauf wird sie von dem Vampir gebissen, der sie umgebracht hat. Nach einer Weile beschließt sie nach Washington zu ziehen, wo sie nach fast hundertneun Jahren...