I need your love

Kapitel 5

"Na ? Gut geschlafen ?"

Während Tante June das fragte, stellte sie mir eine Tasse Cappuccino vor mich hin.

"Argh frag nicht, ich hab Kopfschmerzen" ich rieb mir die Schläfen.

"Achja. Wo waren du und Jeff eigentlich ?" fragte ich sie interessiert und gleichzeitig müde.

"Du weißt ich verkaufe Häuser."

"Oui" Ich nippte an meinem Cappuccino und schaute sie an.

"Der Typ, der das neue Haus kaufen möchte hat uns zum essen eingeladen. Ich hatte vergessen das du zum See fährst. Außerdem hat der Mann einen Sohn in deinem Alter. Du kannst ja das nächste mal mit ?"

"Hm ja mal sehen. Keine Ahnung."

"Ach Alex. Komm mal aus dir raus. Vielleicht ist er ja ein süßer ? Auf jeden Fall kann das nicht so weiter gehen."

"Nicht so weiter gehen ? Wie denn ? Ich glaube das ist normal, wenn man nach 2 Wochen immer noch trauert, oder etwa nicht ? Lass mir Zeit Tante June. Bitte."

"Du hast recht. Tut mir leid. Ich weiß nur einfach nicht wie man mit Kindern richtig umgeht, ich meine.. sieh mich an. Ich bin eine 24 jährige Frau die keinerlei Erfahrungen mit Kindern hegt und nehme ein 16 Jährige auf. Ich liebe dich Alex, aber bitte nimm mir meine Fehler nicht all zu ernst."

"Du machst deine Sache super. Aber es ist auch normal, dass Eltern Dinge sagen, welche Kinder bzw. Jugendliche nicht hören wollen. Also nimm es MIR eher nicht all zu ernst." Ich brachte ein verzweifeltes lächeln hervor.

"Alex. Ich liebe dich. Vielleicht nicht wie eine Tochter, da es etwas komisch ist jemanden als Tochter zu beschreiben, die gerade mal 8 Jahre jünger ist- Sie lächelte- aber wie eine Schwester."

*Schluchts, mief*

Tante June und ich drehten uns um.

"Das war wunderschön." gab Jeff heulend und schluchzend von sich.

Wir mussten beide lachen, als wir ihn sahen.

"Also ich geh dann mal wieder nach oben." sagte ich leicht lachend.

~

"Aleeeeeex ?!" hörte ich meine Tante von unten rufen.

"Jaaaaa ?!"

..

...

....

...

..

"Jaaaaaaaaaaaa ?! Arghhh, erst rufen und dann nicht antworten. Ich bekomme die Krise."

Ich stampfte nach unten.

"Was ist de.."

"Hey"

"Oh.. Hey" Überrascht stand ich in einer Jogginghose da. Es war Kenan.

"Deine Tante und ihr Mann musste kurzfristig weg. Sie sagte ich soll dir Bescheid geben."

Mein Handy in der Hand vibrierte.

Tante June: Niemand kann bestreiten das ich die perfekte Kupplerin bin ! Xox

"Tante June.." fluchte ich flüsternd.

"Alles ok ?" fragte mich Kenan

"Ja wieso nicht ?" gab ich locker zurück.

"Keine Ahnung, deshalb frag ich ja" grinste er mich an.

Wie peinlich..

"Willst du was trinken ?" ich ging in die Küche und er folgte mir.

"Ich bleibe nicht lange. Ich wollte dir eigentlich nur dein Ohrring wieder bringen. Scheinst ihn verloren zu haben."

Jetzt erinner ich mich wieder, ich hatte das überhaupt nicht realisiert..

"Oh..Danke"

Wir schauten uns für gefühlte Stunden einfach nur an.

"Was ist ?"

"Es gibt nicht viele Jungs, die einem Mädchen, dass sie kaum kennen einen.. verlorenen Ohrring wieder bringen." Ich kicherte.

"Ich bin nicht einer von vielen." flüsterte er und kam näher.

"Und ich bin nicht eine von vielen." flüsterte ich zurück.

"Schön. Dann wäre das ja geklärt." sagte er anschließend im normalton.

"Musst du jetzt nicht gehen ?" fragte ich ihn und tat desinteressiert.

Er lachte auf und ging.

"Ja du mich auch" sagte ich zickig und drehte mich zur Spüle um.

"Das hab ich gehört." rief er aus dem Flur.

"Solltest du auch." schrie ich zurück.

Die Tür fiel ins Schloss.