Wärme

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Als Jacob und ich durch die trostlosen Straßen von Cairnholm gingen, bemerkte ich das erste Mal wie kalt es hier war. Meine dünne Jacke reichte leider nicht als Schutz vor der Kälte, die hier herrschte aus, was auch Jacob zu bemerken schien, da dieser direkt neben mir gelaufen war. Er zog so schnell er konnte seine etwas dickere, olivgrüne Jacke aus, um sie danach um meine Schulter zu legen. Die entstandene Wärme ließ mich zwar erleichtert aufatmen, aber ich merkte auch das Jacob eine Gänsehaut bekam und wollte sie ihm sofort wieder geben.

,,Nein nein ich möchte nicht das du dich erkältest. Glaub mir, du frierst mehr als ich.", gab er von sich.
,,Aber-...",ich wollte widersprechen aber unterbrach mich gleich selbst, da ich wusste das Jacob nicht mit sich verhandeln ließ.
,,Wo müssen wir eigentlich lang?",fragte ich nach ein paar Sekunden.
,,Um ehrlich zu sein weiß ich das auch nicht so ganz...!",gab er von sich und wurde mit jedem Wort leiser.
,,Jacob Portman, wir fahren wegen dir hier her, ich musste Mam und Dad fast einen ganzen Tag nerven das nicht beide mitkommen sondern nur Dad, der bestimmt ziemlich enttäuscht ist das wir einfach abgehauen sind und jetzt weißt du nicht Mal wo wir hin müssen!",ich war total sauer. Wieso wusste ich selbst nicht einmal und ich wusste, dass das gerade nicht fair von mir war, weshalb ich mich auch sofort entschuldigte.

Gerade liefen wir an einem komplett zerstörten Haus vorbei und irgendwie hatte ich eine sehr schlimme Vorahnung, um was es sich hier handelte. Jacob rannte auf das Haus zu und verschwand in der Ruine. So schnell ich konnte rannte ich ihm nach und im Inneren sah es nicht besser aus. Möbel, Bilder und Geschirr lagen quer über den Boden zerstreut. Pflanzen wuchsen wild an den Fenstern und Wänden heran und das Haus sah allgemein von Innen und Außen schrecklich aus. Als ich weiter gerade aus laufen wollte, stolperte ich über einen Bilderrahmen der auf dem Boden lag. Das Bild darin war sehr eingestaubt, weshalb ich den Dreck leicht weg pustete. Leider atmete ich den Staub ein und bekam einen Hustenanfall.

Als ich mich wieder beruhigt hatte, konnte ich mir das Bild genauer ansehen.
Ich konnte zwölf Kinder erkennen, wo von die ganz rechts stehende Frau um einige Jahre älter aus sah, als der Rest. Bevor ich das Bild weiter betrachten konnte, konnte ich durch einen Blick nach oben plötzlich ein rothaariges Mädchen mit einem rosafarbenen Kleid vor mir stehen sehen.

Renn!!! Schrie meine innere Stimme. Und dies tat ich auch. Ich ließ das Bild fallen und lief so schnell ich konnte aus dem Haus.

Die Insel der besonderen KinderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt