Miss Peregrine

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Während die Vier mit schnellen Schritten den schmalen Weg zwischen den vielen Büschen und Blumen durchquert hatten, ließ ich mir die Zeit, die ich brauchte, um all das vollständig wahrzunehmen. Noch immer glaubte ein Teil, der tief im Inneren meines Daseins existieren zu schien, dass diese ganze Sachen nur wieder ein skurriler Traum von mir war.
,,Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch rechtzeitig.", sagte Emma, die mit den anderen stehn geblieben war.

Meinen Gedanken ganz und gar ausgeliefert, war ich selbst inmitten einer kleinen Wiese stehn geblieben
und erst in diesem Moment realisierte ich meine prachtvolle aber gar so schöne Umgebung. Die Blumen, die ich bei der Kutschfahrt gesehen und bestaunt hatte, waren im Gegensatz zu dem was ich dort erblickte, kein Vergleich. In allerlei Farben lächelten sie mir entgegen und als ich den Blick weiter nach links neigte, spiegelte sich ein wunderschöner Teich im Lichte der Sonne.
Was ich dann aber erblickte, übertrumpfte jegliche meiner Vorstellungen. Ein riesiges Gebäude hatte seinen Platz hinter dem großen, mit Seerosen bedeckten, Teich gefunden. Es zerstörte aber ganz und gar nicht das Bild dieser Schönheit von Natur, eher im Gegenteil. Es passte perfekt in das ganze Geschehen hinein und sogar von hier konnte ich den Wintergarten erkennen, denn ich schon in unserem Jahrhundert am Kinderheim bewundert habe, obwohl er dort völlig zerstört war.

Die Anderen waren in der Zeit schon weiter gelaufen und mit einem kurzen Sprint holte ich den Abstand zwischen uns wieder ein. Trotz allem konnte ich gar nicht aufhören all das hier zu bewundern und lief den anderen eher im Schneckentempo hinterher.
Als wir dann aber an der vermeintlichen Haustür ankamen, musste ich dem prachtvollen Garten den Rücken zuweisen und damit auch meine Bewunderung gegenüber diesem in Grenzen halten.

Bevor auch nur irgendjemand die Klingel betätigen konnte, wurden die zwei Türen mit Schwung von einer jungen Frau geöffnet. Ihr dunkelblaues Gewand verschaffte ihr ein machtvolles Aussehen und während sie weiter ihre Pfeife rauchte, starrte sie auf eine kleine Taschenuhr.
,,Auf die Sekunde pünktlich. Miss Peregrine, ich bin höchst erfreut.", gab sie von sich und mit einem Mal streckte sie ihre Hand aus und wollte uns scheinbar herzlich empfangen, aber selbst bei ihr hatte ich meinen Zweifel.

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mein Misstrauen von Zeit zu Zeit immer mehr Ausmaß nahm. Während andere kein Problem damit haben, ihre Höflichkeit mit einem einfachen Händeschütteln zu unterstreichen, war es für mich schon schwer eine einigermaßen normale Konversation zu führen.
Aber als Miss Peregrine dann auch mir die Hand hin hielt, nahm ich all meinen Mut zusammen und reichte auch ihr meine. Ich war trotz allem erleichtert, dass auch dieser Moment schnell verflog und sie innerhalb von Sekunden weitersprach.

,,Ich hoffe, doch das der Wirt aus dem Pub, kein weiteres Mal mit der Polizei hier erscheint. Ich musste sie diesen Monat schon zwei Mal umbringen. Das ist ungemein lästig"
Die Blicke jedes Einzelnen von uns sanken leicht beschämt nach unter, aber als der letzte Satz ihren Mund verließ, schaute ich ungläubig nach oben.

,,Millard hat nur ein paar Sachen zerbrochen und Olive musste ein klitzekleines Feuer legen", probierte uns Emma alle zu verteidigen, aber ich verstand immer noch nicht, warum Miss Peregrine jemanden umbringen musste.
,,Aber...die wollten Jake weh tuen.", und damit verschwanden alle Drei im Haus, bis nur noch Miss Peregrine, Jacob und ich in unmittelbarer Nähe waren.

,,Lasst euch ansehen. Auf der letzten Fotografie die Abe geschickt hat, ward ihr beiden noch kleine Knirpse.
Steht nicht so da, kommt rein. Der Tee wird sonst noch kalt.", und damit traten wir Beide zusammen in das Haus ein.

Ich wollte mich aber noch bei euch allen bedanken, denn wir haben die 1000 Reads geschafft. 😘

Angelina😄

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