3

31 7 2
                                    

Es verging eine Woche und ich konnte mich selbst wieder zu Hause finden. Bryan hat mir oft geholfen, so wie auch Connor, aber trotzdem habe ich ein schlechtes Gefühl. Connor hat sich ziemlich verändert. Ich erkenne ihn nicht mehr wieder. Es wirkt so, als wurde er ersetzt. Seine brauen Augen wirkten mir nun so fremd und kalt, wie auch seien Stimme und das falsche Lächeln. Es lies meinen Griff unwillkürlich verkrampfen, als droht mir Gefahr, als würde ich tief in mir verstehen, dass dies nicht der Connor ist, den ich liebte. Mir lief nur ein kalter Schauer über den Rücken und doch will ich ihm vertrauen. Ich verstehe nicht, was sich verändert hat. Es blieb mir ein Geheimnis, obwohl ich das schlimmste fürchtete. Ich hatte nicht mehr das ehemalige Vertrauen zu Connor.

Es klingelte an meiner Tür. Ich ging ran und öffnete diese, als Connor rein stürmte.
"Connor? Ist was passiert?", fragte ich ihn überrascht und schloss die Tür. "Detectiv, ich mag Mr Dechart nicht.", sagte er kalt. Diese Aussage lies mich stirnrunzelnd da stehen und ich sah nur sprachlos auf ihn, dabei die angekommene Information verarbeitend. Wow, war jetzt aber ziemlich direkt gesagt.
"Ehm, ok. Man kann nicht alle mögen.", sagte ich leicht stockend, denn ich wusste ehrlich nicht, wie ich darauf reagieren sollte. 
"Connor, du benimmst dich in letzter Zeit wirklich sehr seltsam.", sagte ich leicht unsicher und leise und verschränkte meine Arme vor der Brust. 
"Was meinen Sie?", fragte er mich unwissend, ja fast schon unschuldig. 

"Was ich meine?", fing ich leicht empört an. "Du sprichst mich wieder mit SIE an und du ähnelst schon viel mehr einem... naja, Androiden.", erklärte ich und merkte, wie absurd dies klingt, besonders, weil er ein Android ist, was er mir dann auch sagte. 
"Ich bin ein Android, Detectiv", sagte er knapp, erneut mit dieser kälte und Emotionslosigkeit. Ich stöhnte nur genervt auf. 
"Wolltest du was, oder wieso bist du so reingestürmt?", fragte ich ihn. 
"Ihr Chef hat mir das übergeben. Das ist für Sie", sagte er und reichte eine Packung mit Pralinen. Darauf hang ein gelber klebe Zettel. 
"Gute Besserung, sei nicht wütend auf mich.", lass ich schmunzelnd durch. 
"ne, ne, ne. Wütend werde ich noch lange sein.", lachte ich in mich hinein und stellte die Packung in die Küche. 
"Also, gibt's noch was?", fing auch ich mit einer bestimmten Kälte an und lehnte mich gegen die Wand. 
"nein. Ich wünsche Ihnen noch einen Guten Abend.", sagte er und wollte gehen. 
"Hm, dir auch.", sagte ich ihm hinterher und die Tür fiel ins Schloss. Ich zog mein Handy raus und schrieb Anderson. 

S: "Was ist mit Connor?", schrieb ich und schaltete mein Handy wieder aus, bevor ich dieses auf den Tisch legte. Ich machte mir einen Tee, setzte mich mit meiner Pralinen Packung vor den Fernseher und fing an filme zu gucken, bis ich einschlief. Aufgewacht bin ich schon vom Vibrieren meines Handys. 
A: "Was sollte mit Ihm sein?"
Mal wieder ganz Typisch für ihn. Nun ja, kläre ich dann. Bis dahin schlaf ich noch einmal.

Ich rief am nächsten Tag beim Chef an.

"Nathan? Hey, ich bins. Ehm... wie geht's?", fing ich peinlich gerührt das Gespräch an.
"Das sollte ich dich fragen. Wurdest ja schon raus gelassen, richtig?", fragte er mich am Telefon.
"Ja- ja, richtig.", sagte ich ihm.
"Also, ich bin auf der Arbeit, wolltest du was wichtiges?", sagte er mir dann.
"Oh, ja... ehm, ja also.", fing ich stockend an und verstand, dass es eine etwas seltsame Frage ist.
"Ja, also. Wann kann ich wieder zur Arbeit. Die Kriminalpolizei kann nicht nur Papierarbeit machen!", beschwerte ich mich spaßend und wich somit der eigentlichen Frage aus, die ich ihm stellen wollte.
"Ich liebe deine Einstellung zur Arbeit. Ruh dich noch weiter aus und dann sehen wir weiter.", lachte er am anderem Ende.
"Ok... sorry wegen der Störung. Tschüss.", verabschiedete ich mich schnell und legte auf.

Laut ausatmend erinnerte ich mich an die Momente mit Connor. Mit meinem Connor, der, der fast schon liebevoll und zart war, mich nicht mit Sie ansprach und einem Menschen glich. Wo ist er nur geblieben? Ich vermisse ihn, wenn ich das zugeben darf und ich weiß nicht weiter. Vermutlich werde ich irgendwann verstehen, wie absurd das ist, was ich jetzt schon tat. Wenn ich daran denke, dass ich mit einem Androiden eine Familie gründen wollte, klingt völlig schwachsinnig. Währe dies ein Vater, für ein Adoptiertes Kind, der niemals altern würde. Er würde nur zusehen, wie ich und das Kind altern würde, was nicht mal unsers leibliche sei, allein deshalb, weil eines der Elternteile ein Android ist. Ob ich überhaupt noch sowas eingehen kann und soll, wenn man bedenkt, dass man in der Kriminalpolizei, bei jedem neuen Einsatz, das Leben riskiert. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass das geschehene sich wiederholt und ich zu meinem Kind nicht mehr wiederkomme, ziemlich hoch. Dann währe es für dieses ein ziemlich Hocher Verlust. Aber wieso spreche ich von neuen Kindern? Verdammt, Zoe Evelin Stark, komm doch erstmal mit jetzigen Problemen klar, bevor du dich mit der Zukunft beschäftigst!
Verdammt... vermutlich muss ich irgendwann einsehen, dass es zu nichts bringt. Es ist ein Android, nichts weiter, und dies wurde mir gezeigt. Emotionslose, kalte Wesen, die weder einen Vater, noch einen liebenden Partner ersetzen könnte. Zweifellos ist "Connor" ein guter Partner in solchen Dingen, wie Verbrecher finden und fangen, aber letztendlich, was man sich auch alles erhofft und was man sich alles wünscht und wie lange man auch die rosafarbene Brille trägt, irgendwann muss man der Realität ins Auge sehen, wenn man bedenkt, dass es für eine erwachsene Frau in der Kriminalpolizei äußerst schwachsinnig ist, an eine Liebe mit einem unlebendigem Wesen zu glauben. Die Zeit läuft und ich sehe nur Bryan als möglichen Ehepartner, wenn man bedenkt, dass dies wenigstens ein Mensch ist. Ein Mensch, der mir die gewünschte und verlangte Wärme geben kann und mich verstehen, wird, wenn ich von verschiedenen Emotionen spreche. Ein Mann, der nicht aus schrauben, sondern aus Fleisch und Blut besteht. Der Atmet, denkt und nach seinem Gewissen handelt und nicht vorprogrammiert ist oder nach einem Fehler handelt.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 02, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

NeustartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt