Die Wette

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*Draco P.O.V*

Am Tag der zweiten Aufgabe stand den Champions die Nervosität ins Gesicht geschrieben. Naja, allen außer Krum. Der schaffte es komplett emotionslos (wie eigentlich immer) auszusehen.

Ich war sicher aufgeregter als die anderen Slytherins, ließ mir aber nichts anmerken.

Ich dachte wieder an gestern...

Seit ich wieder mit Harry zusammen gearbeitet hatte, waren meine Gefühle ein noch größeres Chaos.

Gestern konnte ich an nichts anderes denken, als an die bevorstehende Zaubertrank-Stunde.
In der Stunde hatte Harry sich direkt neben mich gesetzt, was mich ganz schön aus dem Konzept gebracht hatte.
Zwar war die Stimmung zwischen uns  besser als beim letzten Mal, aber immer noch merkwürdig.
Eigentlich war in der Stunde nichts besonderes passiert. Außer, dass Harrys Nähe mich total durcheinander gebracht hatte.

Inzwischen machte ich mir wirklich Sorgen um ihn. Es fällt mir nicht leicht, ihn so aufgewühlt zu sehen und nichts dagegen machen zu können.

Ich ging, um mich abzulenken, mit Blaise und Pansy aus dem Gemeinschaftsraum der Slytherins, als wir auf dem Weg zur Bibliothek den drei wohl bekanntesten Gryffindors Hogwarts' begegneten.

"Aus dem Weg, Potter!"
Während ich Harry so anmeckerte, spürte ich einen Stich in meiner Brust.
Bei seiner momentanen Anspannung wollte ich ihn eigentlich nicht noch zusätzlich angreifen.

Ehrlich gesagt hätte ich ihn gerne beruhigt.
Irgendwie...seltsam.

Ich glaubte für den Bruchteil einer Sekunde erst einen verwirrten und dann einen...verletzten...Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen.
Im nächsten Augenblick war sein Blick jedoch kalt und abwertend.

"Ich hab gerade besseres zu tun als mich mit dir zu abzugeben, Malfoy." Erwiderte er kühl.
Etwas in mir zog sich unangenehm zusammen.
Warum reagierte ich nur so stark auf seine Worte?

Ich hatte gedacht, dass wir uns nach der Partnerarbeit nicht mehr beleidigten.

Andererseits war ich auch froh, dass er mich nicht ignorierte.
Das wäre noch schlimmer gewesen.

An die fiesen Sprüche war ich wenigstens gewöhnt.

Das goldene Trio lief an uns vorbei in die Bibliothek, ohne uns noch eines einzigen Blickes zu würdigen.
Kurz danach setzten auch wir uns in Bewegung.

In der Bibliothek angekommen bemerkte ich, dass sich die andere Gruppe an einen Tisch in einer der hinteren Ecken zurück gezogen hatte.

Pansy und Blaise hatten angefangen einen noch freien Tisch zu suchen, wo wir unsere Hausaufgaben machen konnten.
Auch ich begann jetzt mich suchend umzuschauen, konnte aber keinen freien Tisch mehr entdecken.

"Seht mal, da hinten ist noch was frei." Flüsterte Blaise und zeigte auf den Tisch an dem eben noch Harry, Granger und das Wiesel saßen.

Ich fragte mich noch wohin sie wohl verschwunden waren, da liefen meine Freunde schon los.
Als wir bei dem Tisch ankamen, bemerkte ich die drei Gryffindors auf der anderen Seite des Ganges auf der Höhe unseres Tisches.

Harry saß vor einem Buch auf welchem er seinen Kopf abgelegt hatte, Granger stand neben ihm und Weasley saß auf einem Stuhl.

Ich beobachtete die drei weiter, bis Blaise mich aus meinen Gedanken riss.
"Seit wann bist du denn so interessiert an Potter?" Fragte er mit einem seltsamen Grinsen.
"W...Was?" Stotterte ich.
Blaise Grinsen wurde noch breiter und Pansy verdrehte genervt die Augen.
"Stehst du jetzt auf den Auserwählten oder was?" Kam es von meinem besten Freund.

Ich war zu perplex um zu reagieren. Das übernahm dann auch Pansy für mich: "Quatsch, red kein Scheiß Blaise. Dray ist doch nicht schwul. Und selbst wenn, er würde niemals auf so ein arrogantes Arschloch wie Potter stehen."

Ich sagte immer noch nichts.
Was wenn es stimmte was Blaise gesagt hat. Es war absolut verrückt, aber das würde die seltsamen Gefühle erklären, die ich seit neuestem gegenüber Harry bekam...

Außerdem war mir schon vorher aufgefallen, dass der junge Gryffindor nicht schlecht aussah. Er war gut gebaut und hatte ein hübsches Gesicht. Seine immer recht unordentlichen Haare machten ihn in meinen Augen nur noch attraktiver und bei Merlin seine Augen...
Man konnte sich wirklich schnell in diesem intensiven Grün verlieren.

In dem Moment traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag.
Ich hatte mich in Harry Potter verliebt! In meinen angeblichen Erzfeind!

Unter dem Schock vergaß ich, dass ich eigentlich noch auf die Frage von Blaise antworten musste.
Erst als seine Stimme zu mir durchdrang, kam ich wieder zu mir.

"Ich denke das Starren ist Antwort genug!" Lachte er.
Verdammt! Ich hatte nicht bemerkt, dass ich Harry angestarrt hatte.
Augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht.
"Nein" kreischte Pansy auf. "Das ist jetzt nicht dein verdammter ernst?! Draco Lucius Malfoy!"
Schockiert von ihrer Reaktion starre ich sie einfach nur an.

Dann begann Blaise zu lachen. Er lachte mich tatsächlich aus.
Ich hatte ehrlich gesagt immer gedacht, dass meine Freunde mich akzeptieren würden, auch wenn ich schwul wäre. Meine Eltern nicht, zumindest nicht mein Vater, aber wenigstens meine Freunde.

Nicht das ich mir bis vor kurzem viele Gedanken darüber gemacht hätte, aber trotzdem...
Ich war ziemlich enttäuscht.
Bis mein bester Freund wieder anfing zu sprechen: "Tja Parkinson, ich habe gewonnen!" Triumphierend sah er zu Pansy. Diese fluchte leise und schob ihm eine Gallone zu.

Jetzt war ich vollkommen verwirrt.
Fragend blickte ich zwischen meinen Freunden hin und her.

Als ich erkannte was grade passiert war, fragte ich fassungslos: "Habt ihr etwa auf mich gewettet?"
"Ja Draco, das haben wir. Und ich habe gewonnen. Ich war der Meinung du würdest noch vor der zweiten Aufgabe des Turniers bemerken, dass du auf Potter stehst und Pansy hat gewettet, dass du es erst danach checkst." Erklärte mein angeblich bester Freund lachend.

Ich sah zu Pansy, die zerknirscht nickte.
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass die beiden vor mir erkannt hatten, dass ich schwul war und auf Harry stand.

"W-Woran habt ihr es denn gemerkt?" Ich war ziemlich verwirrt.

"Naja, ich schlafe mit dir in einem Zimmer und da du im Schlaf redest, hab ich von deinen Träumen über Potter einiges mitbekommen." grinste Blaise mich an.
Ich stöhnte auf und vergrub mein Gesicht in den Händen.
"Übrigens sind auch deine Blicke zu Potter und dein mangelndes Interesse ihn zu ärgern von uns nicht unbemerkt geblieben. Als wir dann dein Verhalten die letzten beiden Zaubertrankstunden bemerkt haben, waren wir uns dann absolut sicher." Ergänzte Pansy.

Na toll. War meine Schwäche für den Schwarzhaarigen denn wirklich so offensichtlich?

Als ich zu den Gryffindors sah, bemerkte ich, dass Mad-Eye Moody mit ihnen sprach. 
Er nahm Granger mit sich und kam dann nochmal kurz zu den anderen beiden zurück, um Longbottom dazu zurufen, bevor er mit Granger wieder verschwand.

Ich war etwas verwirrt über diese ungewöhnliche Aktion, aber mir blieb nicht viel Zeit mich zu wundern.

Snape kam auf uns zu:
"Mr. Malfoy, kommen sie mit."

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Heyy!

Dieses mal ist das Kapitel wieder kürzer [1082 Wörter]
und es passiert auch nicht so viel.

I'm sorry for that.😅

Die Schule hat wieder angefangen und deshalb hab ich nicht mehr so viel Zeit wie im Urlaub.
Vor allem, weil wir gleich am Montag einen Test geschrieben haben und morgen kommt dann schon der nächste.😑

Freu mich natürlich, wie immer, über Feedback.😘

Would you save me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt