Kapitel 1: Streit unter Freunden
Mikes PoV
Als die heutige Runde fast beendet war fehlte nur noch ein letzter Gegner. Ich wusste welcher jetzt kommen musst, doch hatte ich mich bisher gehütet ihn zu spielen. Ich war mir nicht sicher wie die anderen reagieren würden. Trotzdem vor einem Halben Jahr hatten wir das letzte mal von der anderen Seite gehört. Das Labor verhielt sich seitdem sehr ruhig und es schien als hätten sie nach der zweiten kompletten Zerstörung es endlich aufgegeben. Den letzten und vermutlich einzigen Demogorgon hatten wir vor 1½ Jahren zuletzt gesehen. "Und da kommt es auf euch zu, biegt um die letzte Ecke...und...und da steht er und will euch töten der Demogorgon." rief ich. Ich sah wie sich die anderen merklich an spannten. Zur Verwunderung aller war Will der erste der etwas sagte:" Ich zaubere Feuerball." Entschlossen blickte er zu den Anderen, diese nickten ihm zu. Ich blickte mich um zu El. Sie hatte bis eben in der kleinen Höhle unter dem Tisch gesessen, welche bis vor kurzem noch ihr zuhause gewesen war. Doch als ich "Demogorgon" sagte war sie hellhörig geworden. Sie kam auf den Tisch zu an dem wir spielten. Ich konnte gar nicht anders als sie genauer zu betrachten. Sie war so schön in den letzten Jahren waren ihre Haare noch ein ganzes stück gewachsen sodass die dunklen Locken ihr jetzt fast bis zu den Schultern gingen. Sie lächelte mir kurz zu ehe sie sich dem Spielbrett zu wand. Auch ich versuchte mich wieder auf das Spiel zu konzentrieren auch wenn das nicht wirklich leicht fiel. Mit angestrengtem Gesichtsausdruck ließ Will die Würfel fallen. Alle am Tisch betrachteten gespannt wie sie auf den Tisch aufschlugen und wie in Zeitlupe langsam zu einem Ergebnis kamen...16. Dustin und Lucas jubelten und Will seufzte erleichtert auf, während ich den Schluss zu erzählen begann. Die anderen Jubelten, allerdings nicht so fröhlich und ausgelassen wie sonst. Die Freude, welche nach einem sieg normalerweise aufkam, war gedämpft. "Meint ihr es ist noch da draußen?" fragte Dustin ungewohnt ernst. Die Anspannung im Raum nahm zu. Niemand wollte die Möglichkeit wirklich in betracht ziehen. "Ich mein was wenn es noch da ist irgendwo auf der Anderen Seite und lauert." er wollte noch weiter Reden doch ich unterbrach ihn. "Stopp das reicht!" sagte ich laut. "Es ist tot! Eleven hat es getötet. Die Andere Seite existiert nicht mehr!". Die anderen zuckten zusammen. Normalerweise wurde ich nicht schnell Laut. Aber das war sinnlos. Warum redeten sie über dieses Ding und erinnerten uns alle an das so ziemlich schlimmste Jahr in unserem Leben? Wütend stand ich auf. "Aber was wenn er recht hat" warfen Max und Lucas fast zeitgleich ein. Für einen kurzen Moment lächelten beide. Doch der Gedanke schien zu bedrückend als das es lange halten würde. "Ein gruseliger Gedanke. Wie es dort im Upside Down hockt und uns beobachtet." meinte Max. "Genau nur ein Gedanke nichts weiter." erwiderte ich. "Mike jetzt komm doch mal runter."Lucas stimme war besänftigend, aber das war mir egal was sollte das ganze Gerede über das Monster oder das Upside Down! Es war tot! Es existierte nicht mehr und fertig. "Sollten wir nicht jede Möglichkeit in betracht ziehen?" sagte Will vorsichtig doch es klang eher wie eine Fragte als wie eine Aussage. "Nicht du auch noch!." meine Stimme wurde lauter und ich spürte wie der Zorn in mir aufstieg. "Wollt ihr etwa das dieses Ding zurück kommt." Jetzt schrie ich. Die Bilder der letzten Monate kamen mir in den Sinn, ohne dass ich mich dagegen wehren konnte. "Wollt ihr euch unbedingt an all das erinnern was damals passiert ist." Die anderen zuckten zusammen und es sah als wollen sie alle etwas beschwichtigendes hinzufügen, doch ich drehte mich einfach um und rannte in Richtung Treppe. "Mike" hörte ich El rufen. Doch ich lief einfach weiter. Ein Funken Schuld machte sich in meinem Inneren breit. Es tat mir leid. Sie konnte ja eigentlich nichts dafür. Sie hatte nichts getan.
Ich atmete tief ein und aus. Als ich aufsah bemerkte ich erst wie weit ich schon gelaufen war. Vor mir lag der Rand des Waldes welcher ein Großteil von ganz Hawkins bedeckte. Als ich mich umdrehte konnte ich in einiger Entfernung mein Haus erkennen. Für einen kurzen Moment überlegte ich ob ich zurück gehen sollte. Ob ich mich vielleicht Entschuldigen sollte. Ob ich vielleicht überreagiert hatte. Doch kaum kam mir der Gedanke, da verwarf ich ihn auch schon wieder. Ich hatte nicht angefangen. Sie müsste sich wenn überhaupt entschuldigen. Wieder war da dieses brennende Gefühl der Wut. Schnurstracks lief ich in den Wald hinein. Ich hatte keine Ahnung wohin eigentlich. Einfach immer weiter einfach weg von hier. Ich brauchte erst mal Abstand. Ruhe.
Ich wollte was sie gesagt hatten nicht in betracht ziehen. Ich wollte nicht über eine solch schrecklich Möglichkeit nachdenken. Ich meine selbst wenn sie recht hätten und es lebte, dann könnte es ihnen nichts tun. Es wäre auf der anderen Seite gefangen. Es könnte ihnen nichts anhaben. Aber das alles war eh egal , weil es kein Es gab. Das Monster war tot.
Wir sind es und das Upside Down ein für allemal los.
Darüber zureden weckte nur schmerzhafte Erinnerungen. An Wills verschwinden, den Demogorgon und... Elevens Tot. Ich spürte einen stechenden Schmerz in mir als ich an die Zeit ohne sie dacht. 353 Tag. Nie Wieder wollte ich sie verlieren. Ich würde ein zweites mal nicht überleben. Jede Nacht Träumte ich von jener schrecklicher Zeit. Ich sah sie jede Nacht aufs neue sterben. Und jede Nacht wachte ich schweißgebadet auf. Mit Tränen ,welche meine Wangen runter liefen und sich in meine Haut ein zu brennen schienen. Jedes mal wieder kam es mir so vor als würde mir jemand die Kehle zuschnüren und mir so die Luft zum atmen nehmen. Man sagte zwar, dass die Zeit die Wunden heilen würde, doch nicht diese. Sie waren zu tief und auch nach dem ich Tag für Tag größtenteils an ihrer Seite verbringen durfte. Rissen sie im Schlaf noch auf.
Ich wollte mich nicht auch noch Tagsüber dem Schmerz aussetzen, welcher mich von innen zerriss. Das könnte ich nicht lange durchhalten. Vor allen Dingen dann nicht wenn sie mal nicht da war. Es würde mich unaufhaltsam zerstören.
Und doch läufst du gerade vor ihr weg, meinte ein Stimme in meinem Innern spöttisch. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Es stimmte. Ich lief vor der Person weg welche ich am meisten auf der ganzen Welt brauchte. Ließ sie allein nur wegen eines Streits. Dabei war das alles nicht ihre Schuld. Wenn ihr nun etwas passierte und ich wäre nicht da um es zu verhinder.
Ich spürte wie mein Atem sich beschleunigte. Ich musste zurück. Zurück zu El. Erst jetzt bemerkte ich wie dunkel es geworden war. Die Dämmerung war längst eingebrochen und die Schatten wurden immer tiefer. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich wusste noch nicht einmal wie spät es war als ich los gerannt bin. Langsam Spürte ich auch die Kälte der Nacht, welche sich langsam unter meine Haut und bis in meine Knochen fraß. Ich erzitterte bei einem leichte Wind stoß.
Etwas verloren stand ich inmitten des großen dunklen Waldes und versuchte von den Umrissen der umstehenden Bäume, welche sich kaum merklich von den Schatten abhoben, etwas bekanntes zu erkennen. Doch vergebens. Ich drehte mich noch ein paar mal im Kreis ehe ich die Richtung einschlug aus der ich glaubt , dass ich da her kam. Doch schon nach den ersten Schritten hielt ich erschrocken inne. Da war etwas. Ein unheilverkündendes Rascheln drang aus den Büschen. Innerlich betete ich dass die anderen mir einfach gefolgt waren. Doch mein Verstand sagte mir, dass das nicht stimmte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein Atmen wurde mit jedem heben und senken der Brust flacher. Die Angst schlich sich bin in mein Mark und lähmte meine Muskeln.
Plötzlich war da nichts mehr. Ein kurzer Schmerz und dann nur noch Dunkelheit. Ein taubes Gefühl spannte all meine Nerven ein, bis ich nichts mehr spürte.
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Hopeless (Stranger Things FF)
FanfictionAuch wenn es so scheint ...Es ist nicht vorbei! Auch wenn ihr es euch wünscht...Es ist nicht vorbei! Es ist nicht tot. Es lauert nur. Lauert auf die nächste Gelegenheit, auf die nächste Dummheit. Und leider ist die Dummheit der Menschen unerschöpfli...