Got7 - Jinyoung

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-836 Wörter-

„Nur wenn ich deine Assistentin werde."
„Du weißt schon, dass wir dann nie was miteinander anfangen können?"
„Kein Problem, für dich etwa?"

Ein Fehler. Mein Fehler. Wahrscheinlich der größte den ich gemacht habe. Für mich persönlich auf jeden Fall.
Gerade mal zwei Wochen ist das Gespräch mit ihm her und ehrlich gesagt; ich halt das lange nicht mehr durch. Ich habe meinen jetzigen Chef vor einigen Monaten kennengelernt. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass er eine eigene Firma hat und ein angesehener Geschäftsmann ist. Seitdem ich für ihn arbeite, ist er wie ausgewechselt. Ich erkenne ihn kaum wieder. Ich erkenne den Mann, den ich liebe kaum wieder.

„Wären Sie so nett und würden mir helfen, Miss?" höre ich Jinyoung durch die kleine Sprechanlage auf meinem Schreibtisch, die mit seinem Büro verbunden ist, fragen.

Das schlimmsten an allem. Ich werde nur noch mit 'Sie', 'Miss' oder 'Frau Kwon' angesprochen. Er tut so, als würden wir uns nicht kennen und das tut verdammt weh.

Kurz streiche ich meinen Rock glatt und gehe zügig auf seinen Schreibtisch zu.
„Wie kann ich Ihnen behilflich sein?" frage ich höflich.
„Erstmal wäre es hilfreich, wenn Sie endlich mal daran denken würden zu antworten, wenn ich Ihnen etwas über die Anlage mitteile." sagt er und schaut mich erwartungsvoll an.
„Entschuldigen Sie." antworte ich und verbeuge mich leicht.
„Kommen wir zu der eigentlichen Sache. Hier sind noch ein paar Akten die bearbeitet und einsortiert werden müssen." ergänzt Jinyoung und drückt mir die Unterlagen in die Hand.
Obwohl ich innerlich koche, lächle ich meinem Chef zu und drehe mich um, um wieder zu meinem Arbeitsplatz zurückzukehren.
Sein lautes seufzen lässt mich ruckartig stehen bleiben.
„Hatte ich Ihnen nicht zu Anfang gesagt, dass Sie mir antworten sollen?" fragt er gereizt.
„Tatsächlich hast du das Jinyoung, aber ich lasse mich bestimmt nicht wie Dreck behandeln." antworte ich ebenfalls gereizt. Ich drehe mich um, bevor ich weiterspreche.
„Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss noch einige Akten bearbeiten." ergänze ich freundlich und halte kurz die Unterlagen in meinen Händen hoch, bevor ich den Raum verlasse.
Seufzend setze ich mich an meinen Schreibtisch und arbeite weiter.

21:37 Uhr. Ich bin oft die letzte im Büro und mit die erste, die morgens kommt.
Eine halbe Stunde später war ich dann endlich fertig mit den ganzen Akten. Mein Chef hatte mir im laufe des Tages immer mehr Unterlagen gebracht.
Erst jetzt fällt mir auf, dass in Jinyoung's Büro noch Licht brennt. Eigentlich sollte es mir egal sein, was er hier noch zu suchen hatte. Allerdings wäre es gelogen, wenn ich behaupten würde, dass es so wäre. Ich habe Gefühle für Jinyoung, das ist Fakt. Wahrscheinlich werde ich wieder Ärger bekommen, sobald ich sein Büro betrete.
„Aish..." über mich selbst ärgernd klopfe ich vorsichtig an der Tür. Auch nach einigen Minuten und wiederholtem Klopfen bekomme ich keine Antwort, weswegen ich einfach die Türklinke runterdrücke und den Raum betrete.
Sein Kopf lag auf seinem Schreibtisch, seine Auge waren geschlossen und neben ihm stand ein Glas Rotwein. Er war eingeschlafen.
Vorsichtig gehe ich auf den Sessel in seinem Büro zu und nehme die Wolldecke an mich. Leise gehe ich auf Jinyoung zu und lege ihm sie schließlich über.
Ich stockte. Wie vereist starre ich auf seinen Laptop. Etwas ungläubig lehne ich mich nach vorne, es war ein Bild von uns. Darauf hält er mich im Arm und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. Jinyoung muss es sich angeschaut haben, bevor er eingeschlafen ist.
Ich merke, wie mir Tränen der Wange hinunter laufen.
'Ich kann das nicht mehr' denke ich und versuche so schnell wie möglich sein Büro zu verlassen. Zügig gehe ich auf die Tür zu, als ich plötzlich über ein Kabel stolpere und hinfalle. Meine Tränen wurden immer mehr, sie wollten gar nicht aufhören.
„Alice, was machst du hier?" fragt Jinyoung, als er mir hilft mich aufzusetzen und sich plötzlich vor mich hockt.
„Ich wollte dich nicht aufwecken, entschuldige. Ich wollte gerade gehen." schluchzte ich, weswegen Jinyoung nach meinen Händen greift.
„Beruhig dich erstmal, bitte. Ich möchte dich nicht so sehen." sagt Jinyoung.
„Warum behandelst du mich so?" frage ich weinerlich.
„Weißt du eigentlich wie schwer es ist dich jeden Tag zusehen? Als ich dich das erstmal getroffen habe, hab ich mich direkt so wohl gefühlt. Ich dachte sogar, dass du die Frau bist, die ich irgendwann mal heiraten würde. Und dann wolltest du meine Assistentin werden, dass war wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich dachte so könnte ich dich eventuell vergessen." seufzt er.
„Warum bist du so dagegen? Was wäre so schlimm daran ein Paar zu sein, auch wenn ich deine Assistentin bin?" frage ich.
„Was würden meine Geschäftspartner von mir denken, wenn ich mich auf meine Assistentin einlassen würde. Das macht mich einfach unglaubwürdig. Davon mal abgesehen, habe ich es geschätzt, dass du mich nicht als den Chef einen großen Firma sahst, sonder als normalen Mann." antwortet er.
„Du bist immer noch der Mann den ich lie-" plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen.

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