Kapitel 3

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Der Rest der Woche verging ereignislos und doch hatte Jillian viel zu tun. Die Hausaufgaben dieser Woche schienen unmöglich zu bearbeiten und trotz großer Mühe, konnte sie es nicht verhindern, dass sich ein riesen Haufen an unerledigten Aufsätzen, ausstehenden Traumdeutungen und halb leeren Sternkarten ansammelte.

Doch obwohl all dies zu erledigen war, wollte Jillian sich das Hogsmeade Wochenende mit ihren Freundinnen nicht entgehen lassen, schließlich schuldete Rose ihr noch ein Butterbier.

Freitagabend planten die drei schon genau ihre Zeitaufteilung, um möglichst viel unternehmen zu können. Dies gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht, denn Rose wollte unbedingt ein neues Buch, Jillian brauchte neues Pergament und Tinte, Isabelle hingegen wollte in den verschiedenen Kleiderläden stöbern.

Da die Planung ihnen viele Nerven raubte, vergaßen die drei das Essen und mussten im Anschluss etwas mit in den Schlafsaal nehmen, da die Große Halle nach dem Abendessen immer bis zum Morgen gesperrt wurde.

"Wir müssen unsere Zeit einfach fair einteilen, damit jeder auf seine Kosten kommt. Wir müssen alle in ein Schreibwarengeschäft, also gehen wir dort zuerst hin.", schlug Rose vor, was allen dreien fair erschien und somit schon mal fest stand.

"Jetzt stehen noch die Buchhandlung, das Kleidungsgeschäft und die drei Besen aus. Am besten wäre es, wenn wir uns dafür einfach aufteilen, jede macht eine Stunde das, worauf sie Lust hat und danach treffen wir uns in den drei Besen, trinken etwas und laufen dann zurück!"

Dieser Vorschlag kam von Jillian, und wurde von allen angenommen und somit war der Besuch in Hogsmeade geplant.

Da es noch nicht sehr spät war, beschloss Jillian, runter in den Gemeinschaftsraum zu gehen und schon mal mit den Hausaufgaben anzufangen. Die Aufsätze würde sie am Sonntag erledigen, deshalb fing sie mit Wahrsagen an. Im Laufe der Woche hatte sie diese bereits begonnen, doch hier und da musste sie etwas ergänzen und wenige Träume waren noch nicht fertig gedeutet.

Sie ließ sich in einen der Sessel am Kamin nieder, schlug ihr Buch auf und begann, mit ihrer Feder auf das ausgefüllte Pergament zu schreiben. Jillian bemerkte nicht, dass der Schlafsaal immer leerer wurde, da es mittlerweile nach Mitternacht war, bis sie den letzten Punkt setzte und sich gerade zwei Sternkarten für Astronomie widmen wollte.

Genau in diesem Moment ertönte aus einer der hinteren Ecken die Stimme eines Jungen, den Jillian nun wirklich nicht sehen wollte: James.

"Noch wach, McConnel? Ist schon ziemlich spät. Hast wohl auf mich gewartet?", sagte James lässig und selbstgefällig zugleich, doch auch ein Hauch Unsicherheit schwang in seiner Stimme.

"Ich habe im Gegensatz zu dir Lust auf eine gute Note, deshalb mach ich meine Hausaufgaben. Solltest du auch mal probieren, dann verlassen dich deine Freundinnen vielleicht nicht immer schon nach zwei Tagen. Ach ja, ich vergaß, das liegt an deiner aufgeblasenen und arroganten Art, also Nein, ich habe nicht auf dich Idiot gewartet!", warf Jillian ihm entgegen, wobei sie immer herablassender klang.

James warf ihr nur einen schockierten und wütenden Blick zu. Das hatte er nicht erwartet. Er wusste, dass Jillian nicht gut auf ihn zu sprechen war, doch er wusste nicht, dass sie so zickig sein konnte.

Er drehte sich um verließ den Schlafsaal mit einem leisen "Idiot" seinerseits.

Jillian wandte sich wieder ihren Hausaufgaben zu, beschloss jedoch, wieder in ihren Schlafsaal zu gehen, da der Tag morgen sicherlich anstrengend werden würde. Ohne weitere Gedanken an Potter ging sie ins Bett und fiel schnell ins Land der Träume.

James jedoch konnte nicht einschlafen, egal was er versuchte, es war zwecklos. Seine Gedanken blieben, gegen seinen Willen, immer wieder bei einer Person hängen: Isabelle.

Finite Incantatem | HP Next Generation Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt