Kapitel 4

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Es war gerade einmal fünf Uhr, als Jillian aufwachte und hellwach war. Sie verdrehte die Augen und versuchte nochmal zu schlafen, doch es war zwecklos.

Deshalb entschied sie sich dazu, aufzustehen und im Gemeinschaftsraum noch etwas zu lernen, bevor sie sich fertig machte, denn sie wollte weder Rose, noch Isabelle so früh wecken. Sie zog sich schnell ihre Hausschuhe an, schlüpfte von ihrem Schlafshirt in einen der neuen Pullover und nahm ihre Tasche mit.

Unten angekommen setzte sie sich mal wieder in den bequemsten Sessel am Kamin und holte ihr Buch hervor. Sie merkte nicht, dass sie nicht alleine war und schreckte hoch, als hinter ihr plötzlich ein "Schon wach?", ertönte. Sie drehte sich um und sah einen verschlafenen James in einem anderen Sessel am Ende des Raumes sitzen.

Ohne groß zu überlegen, was er tat, erhob er sich und lief auf Jillian zu, setzte sich ihr gegenüber und schaute sie an. Ihre Augen waren nicht mit dem gewöhnlichen Hass gefüllt, sondern eher mit Verwunderung, was Jillians Gesichtsausdruck verstärkte.

"Was willst du, Potter?", fragte Jillian, jedoch nicht so gehässig wie sonst, sondern ganz normal, nahezu freundlich.

"Deine Hilfe?" Es war eher eine unsichere Frage als eine Bitte, was die Gryffindor noch mehr verwunderte.

"Ausgerechnet Ich? Du weißt schon, dass wir keine Freunde sind? Und bei was genau soll ich dir helfen?"

James verunsicherte diese Aussage, doch er ließ sich nicht beirren und fuhr fort.

"Es ist so, ich will mich ändern. Warum ich dich frage, weiß ich nicht, aber ich denke, dass du die einzige bist, die mir helfen könnte... schließlich bist du ehrgeizig genug um mir in den Hintern zu treten, wenn ich aufgeben würde, also denke ich, dass du gut geeignet wärst, um mir zu helfen. Außerdem bist du diejenige, die die meisten negativen Aspekte von mir zu kennen meint, denke ich. Obwohl wir nichteinmal befreundet sind und du mich ganz offensichtlich hasst, dachte sich mein Kopf wahrscheinlich 'los, frag sie'. Und hier bin ich und bitte dich um deine Hilfe."

Jetzt war Jillian noch verwirrter. Wie sollte sie einem Idioten wie Potter helfen, sich zu ändern, wo sie ihn doch hasste, und mit niemandem befreundet war, der ihn mochte? Es war ihr ein Rätsel, warum er genau sie gefragt hatte, doch sie überlegte, ihm wirklich zu helfen, auch wenn sie noch nicht wusste, wie sie das anstellen sollte.

"Okay", sagte sie verwirrt, "ich soll dir helfen ein guter Mensch zu werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Und du willst, dass ich dir sage, was an dir schlecht ist?"

"Ganz genau, so ist es, glaube ich", antwortete James.

"Aber eine Frage habe ich noch: woher kommt dein plötzlicher Sinneswandel? Gestern noch hat es dich nicht im geringsten gekümmert, was man über dich gesagt hat, und jetzt auf einmal schon. Warum?", wollte Jillian wissen. Sie glaubte, die Antwort bereits zu kennen, doch sie wollte sich vergewissern.

"Elisabeth. Ihr Vortrag, den sie mir gehalten hat, hat mir eingeleuchtet. Ich glaube, es wird Zeit die Fassade fallen zu lassen und mal zu zeigen, dass ich auch nett sein kann. Das waren ihre Worte, und ich glaube, sie hat Recht.", versuchte er zu erklären, doch seine Worte verwirrte ihn weiterhin selbst. Es war ihm ein Rätsel, warum er all das sagte, doch es erleichterte ihn sehr.

"Na gut. Ich werde dir helfen. Aber nur wenn du mich respektierst und ein paar Bedingungen erfüllst. Erstens keine Streiche mehr! Zweitens, das Quidditchtraining wird nicht nach Sperrstunde beendet. Und Drittens, du hilfst mir, wenn ich Hilfe brauche. Das dürfte nicht zu viel verlangt sein, oder?"

Jillian formulierte ihre Antwort freundlich, aber dennoch ernst, um auch wirklich verstanden zu werden. Sie wusste, dass dies einige Probleme bereiten würde, doch es war für sie im Endeffekt nur ein Vorteil, wenn Potter nett zu ihr war.

Finite Incantatem | HP Next Generation Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt