Eins

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Diesmal eine  winzige Warnung wegen häuslicher Gewalt. Ist vermutlich genau so wenig triggernd wie in der ersten Story, aber trotzdem: wenn ihr Hilfe braucht sucht euch bitte welche! 


  --Okay hier ist der zweite Threeshot über Loki und Emoria.
Ich glaube man versteht worum es geht ohne den ersten Teil (zu finden auf meinem Profil) gelesen zu haben, aber lest ihn ruhig trotzdem, es sind bloß drei Kapitel. Außerdem hat er jetzt über 100 Aufrufe, was nicht viel ist aber für mich Grund genug zum feiern. Daher nun der Zweite.
Wie immer ist die Story meine Freundin Emma gewidmet. Wenn man die Namen Emma und Victoria kombiniert kommt dabei übrigens Emoria raus. Falls ihr euch das gefragt haben solltet. Ist euch vielleicht aber auch so schon aufgefallen.
Hier geht's übrigens nun darum, was passierte nachdem die Avengers doch noch gewonnen haben. Nicht dass die Avengers hier groß vorkommen. Naja. Also los geht's.--


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„Wir haben einen Mann für dich gefunden."
„Ich will ihn nicht."
Ein Schlag.
„Er bezahlt gut für deine Jugend."
„Ich will ihn nicht."
Ein weiterer Schlag.
„Halt dich zurück, sie muss hübsch bleiben."
Schmerz kann ignoriert werden. Mit genug Übung kann man lernen nichts zu fühlen.
„Ich will nicht hübsch sein. Ich will ich selbst sein."
Ein Schlag in den Bauch.
„Du wiedersetzt dich mir nicht, Tochter."
Mehr Schläge.
Ein weißes Zimmer; ihr eigenes. Das offene Fenster mit wehenden Vorhängen.
Der Boden kommt immer näher.

Emoria schreckte hoch.
Sie fasste sich an die Stirn und versuchte das Keuchen zu unterdrücken. Seit ein paar Wochen hatte sie wieder regelmäßig Alpträume. Sie wusste nicht genau warum die Vergangenheit grade jetzt über sie hereinbrach, schließlich war es Jahre her, dass sie in ihrem Elternhaus aus dem Fenster im zweiten Stock gesprungen war. Sie dachte sie wäre darüber hinweg. Vielleicht war sie es nicht.
Sie seufzte.
Draußen war es noch dunkel, aber es war ausgeschlossen dass sie wieder einschlafen würde, also stand sie auf, leise, und Sam und Will nicht zu wecken. Sie nahm ihren Schlüssel und das einzige warme Kleidungsstück dass sie besaß. Es war ein dunkler Mantel aus dem Kleiderfundus des Hauses, etwas zu groß zwar, aber dennoch gemütlich.
Leise schlich sie aus der Wohnung und die Treppe hinunter. Sie verließ das Haus und atmete tief die kalte Luft ein. Auf der anderen Straßenseite lag ein kleiner Park und Emoria steuerte darauf zu.
Sie lächelte als sie das Gebäude hinter sich ließ. Es war eines von den neuen. Nachdem Stark die Baupläne auf seinem Schreibtisch gefunden hatte, hatte er sich entschlossen das Projekt zu Ende zu bringen. Er bekam nun den ganzen Dank, doch Emoria wusste wer wirklich dafür verantwortlich war, dass sie nun wieder ein Zuhause hatte. Das sie zum ersten Mal ein Zuhause hatte.
Niemand war zu dieser Zeit unterwegs. Sie fand eine Bank mit Blick aufs Haus, setzte sich und ließ ihre Gedanken kreisen. Seit ein paar Wochen schon hatte sie das Gefühl, irgendwie im Nichts zu hängen. Sie wusste nicht wohin mit sich, und hatte auch niemanden an den sie sich wenden konnte. Sam und Will waren erst vor ein paar Tagen eingezogen und hatten die grässliche alte Frau ersetzt die vorher Emorias Zimmer geteilt hatte. Die beiden schienen nett zu sein... aber sie hatten sich gegenseitig. Emoria hatte niemanden, und wollte sich den beiden neuen auch nicht aufdrängen.

Ihre schlimmste Angst war wahr geworden. Sie fühlte sich einsam. Vielleicht hatte sie deshalb Alpträume.
Langsam ging die Sonne auf und Emoria richtete den Blick auf ihr Zuhause. Sie liebte diesen Anblick, wenn die Sonne das sonst graue Gebäude in sanftes goldenes Licht tauchte. Die Fassade begann zu schimmern und einladend warm zu leuchten. Es war wunderschön.
Die Kälte fraß sich durch ihren Mantel und sie kuschelte sich tiefer hinein. Dann stand sie auf und machte sich auf den Rückweg. Sicher waren Sam und Will inzwischen wach und wollten frühstücken.
Die beiden gaben sich wirklich Mühe eine Beziehung zu Emoria aufzubauen, aber sie waren schon Ewigkeiten ein Paar und es fiel Emoria schwer sich auf zwei so unterschiedliche Frauen einzulassen, die nichtsdestotrotz eine unzerstörbare Einheit zu sein schienen.
Vielleicht liegt es auch an mir, dachte sie. Schließlich lasse ich niemanden an mich heran. Dann muss ich ja zwangsläufig einsam sein.
Aber warum sollte sie jemanden an sich heranlassen wenn derjenige ihr nur wehtun würde? Oder nach kurzer Zeit wieder aus ihrem Leben verschwand? Vielleicht war es Zeit das zu ändern. Vielleicht sollte sie Sam und Will fragen ob sie nicht etwas zusammen unternehmen wollten. Entschlossen ging sie schneller.

"Schachmatt"Where stories live. Discover now