1/2 /dramione / Der Ball

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Der Weihnachtstag war endlich gekommen und ich war so unglaublich nervös, dass ich es nicht schaffte auch nur einen Bissen zu essen.
Ich hatte Harry und Ron ihre Geschenke schon am Morgen im Gemeinschaftsraum gegeben und hatte meine Geschenke von ihnen entgegen genommen (ein kleines schwarzes Notizbuch von Ron und die passende Feder von harry).
Jetzt saß ich am Eingangsportal des Schlosses und sah den anderen Gryffindors bei einer Schneeballschlacht zu.

Als es anfing dunkel zu werden, verabschiedete ich mich von ihnen und ging hinein. Ginny war mit mir vor ein paar Tagen ein Kleid kaufen gegangen und bestand darauf mich für den heutigen Abend zu schminken, weil sie der Meinung war, dass ich in diesem Thema nicht besonders bewandert war.
Ich hatte ihr nur dankbar zugestimmt und so machte ich mich jetzt auf den Weg in ihren Schlafsaal.

Zweieinhalb Stunden später, stand ich vor dem Spiegel und erkannte mich selbst nicht mehr wieder.
Eine wunderschöne, junge Frau, in einem blauen Kleid, blickte mich aus dem Spiegel heraus an. Ihre Wangen waren leicht getötet, ihr Haar seidig glänzend und glatt und ihre Augen strahlten mir entgegen.

„Wow... Ginny ich... Du..", stotterte ich, völlig überwältigt von meinem Anblick.
„Du siehst unglaublich aus, Mine!", sagte sie. Sie hatte ein wunderschönes, grünes Kleid gewählt, welches ihr hervorragend stand.
„Du aber auch Ginny!", sagte ich ihr. So gut sie auch das Selbstbewusstsein von anderen aufpolieren konnte, so wenig vertraute sie in ihr eigenes Aussehen. Dabei war sie mit den roten Haaren und den Sommersprossen unbestreitbar schön.

Sie errötete leicht, ob meines Kompliments und schob sich eine Strähne ihres roten Haares hinters Ohr.
„Oh, Mine, du musst los!", rief sie plötzlich aus, als sie auf die Uhr sah.
Ein letztes mal, überprüfte sie den kunstvollen Knoten an meinem Hinterkopf, dann gab sie mir meinen Umgang und ich ging hinaus.

Im Gemeinschaftsraum, waren so viele Leute, wie sonst nie. Sie trugen die verschiedensten Farben und wuselten aufgeregt herum.
Schnell, um nicht gesehen zu werden, schlüpfte ich durch das Portraitloch und machte mich auf den weg zum Durmstrangschiff.
Victor wartete sicher schon.

Das Tor zur Eingangshalle wurde geöffnet und ich schritt, an Victors Seite hindurch.
Harry stand mit Parvati Patil an der Marmortreppe, direkt neben Ron, dessen Festumhang zwar die Rüschen verloren hatte, jetzt aber sichtbar ausgefranst war.
Beide sahen mich nur kurz an. Ich lächelte. Sie hatten mich bestimmt nicht erkannt.

Nach ein paar Sekunden, sah Ron mich wieder an und seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Er stubste Harry an und ich winkte beiden kurz zu, bis meine Aufmerksamkeit von etwas anderem angezogen wurde...

Draco kam, mit einer pink gekleideten, stark berüschten Pansy am Arm, die Treppe aus dem Kerker herauf.
Er trug einen schwarzen Umgang, mit leichtem Stehkragen, der ihm unglaublich gut stand. Meine Augen wurden wie magisch von ihm angezogen und als sie auf seine trafen, sahen wir uns nur einen kurzen Moment schweigend an. Dann wurde er von Pansy weitergezogen, welche mich keines Blickes gewürdigt hatte.

Die große Halle wurde geöffnet und die Schüler wurden gebeten, hineinzugehen.
Die Champions sollten mit ihren Begleitungen draußen warten.
Ich nutzte die Zeit, mir die anderen anzusehen.
Fleur Delacour war mit Roger Davis, einem Ravenclaw aus der siebten, hier. Ihr silbernes, fließendes Kleid, stand ihr ganz gut, aber ich fand ihr Make up zu dick.

Davis schien das nicht einmal zu merken. Er sah sie unentwegt an, was sicher nicht zuletzt an ihrem Velablut lag.
Cedric Diggory war mit Cho Chang gekommen. Sie trug, ebenso wie Parvati ein rotes Kleid.
Mir entging nicht der Blick, den Harry den beiden zuwarf. Er hatte ihren Korb noch immer nicht verkraftet.

„Du siehst hier am schönsten aus 'Erminne!", flüsterte Victor in mein Ohr. Sein Atem streifte meinem Nacken.
„Danke, Victor!", sagte ich ehrlich. Er sah aber auch nicht schlecht aus. Er war der einzige Mann, der kein schwarz trug, sondern eine dunkelrote Durmstranguniform.

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