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-Jonas's Sicht-

Seit 6 Uhr liege ich wach in meinem Bett und hoffe dass ich bis 7:30 Uhr sterbe.

Heute ist mein erster Schultag an meiner neuen Schule und ich habe richtig Angst.

Angst, dass es genau so sein wird wie in meiner alten Schule.

Ich weiß nicht was ich machen soll.

Ich entschied mich dazu Tobi zu schreiben.

Er hat mir mit seiner Nachricht wirklich geholfen und ich bin froh, dass ich mich den Tag über bei ihm melden kann.

,,Jonas, beeil dich''

,,Ja Papa ich komm ja schon''

Unten in der Küche angekommen verabschiede ich mich von meinen Geschwistern und meinem Vater.

,,Viel Spaß auf der neuen Schule Jonas'' sagten meine 3 Geschwister zusammen im Chor, was mich wirklich zum lächeln brachte.

Mein Bruder Jason ist 5 Jahre alt, meine kleine Schwester Loren ist 3 und Kilian ist 6.
Die 3 sind das Wichtigste in meinem Leben.

Auf dem Weg zur Haltestelle kamen mir so viele Gedanken in den Kopf.
Soll ich meinem Vater erzählen dass ich schwul bin?
Er weiß es nicht und ich weiß ganz genau dass es ihm nicht gefallen wird.

Sein Bruder hat sich damals mit 16 geoutet uns seit dem hat er keinen Kontakt mehr mit ihm weil er, wie Vater immer sagt, ekelig ist weil er Männer liebt.
Jedesmal wenn er ein schwules Paar, oder einen schwulen Jungen sieht sagt er soetwas wie:
,,Das ist doch nicht richtig, das ist ekelhaft, Gott hat Mann und Frau erschaffen, wie sollen wir uns Fortpflanzen? Bah, Ih''

Oh man. Mit diesen Gedanken einen ersten Schultag auf einer neuen Schule zu beginnen ist nicht gerade das Beste.

Ich bin an der Haltestelle angekommen und schaute mich um.
Ich war der einzige.

Als der Bus kam, setze ich mich ganz nach hinten um nicht aufzufallen.

Mir wurde schon ganz schlecht als ich die ganzen Blicke auf mir gespürt habe, wahrscheinlich weil ich neu bin.

Ich nahm meine Kopfhörer und hörte Musik.

2 Haltestellen nach meiner stieg ein Junge in den Bus, der sich neben einen anderen Jungen setzte, sie verstanden sich gut.
Sie scheinen Freunde zu sein.

Als er mir beim Einsteigen in die Augen gesehen hat, merkte ich eine Art Sicherheit, was sehr komisch war, da ich den Jungen nicht kannte.
Er sah sehr gut aus.

Und trotzdem kam er mir bekannt vor, doch dachte ich mir nicht dabei und schaute wieder aus dem Fenster raus.

Ich muss die ganze Zeit daran denken wie es sein wird.
Ob der Albtraum weiter geht oder ob es besser wird?
Ich weiß es nicht und bin die ganze Zeit schon ängstlich.

Ich wollte erst Tobi schreiben aber ich wollte ihn nicht nerven, da er wahrscheinlich jetzt auch in der Schule ist.

Im nächsten Moment war der Bus schon an der Schule angekommen.

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