2. Kapitel

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All my Troubles wash away in the Water

- Billabongwomens-


"Sky?", hörte ich eine Stimme leise und liebevoll flüstern. Ich öffnete langsam meine Augen. Die Sonnenstrahlen durchfluteten sanft mein Zimmer. Die weißen dünnen Vorhänge wiegten sich leicht im Wind und das leise "Pling" meines Windspieles drang immer deutlich in mein Ohr, je weiter ich aus meinem Schlaf erwachte. Ich gab ein leises und zufriedenes Brummen von mir, als ich mich in meinem Bett streckte und meinen Körper zum aufstehen zurecht bog. Nana stand in meiner Zimmertür und lächelte mir zu. Ich erwiderte es verschlafen. "Dein Tee steht in der Küche. Ich fahre jetzt zu Bill." Ich nickte und drehte mich noch einmal um und hörte meine Tür sich schließen. Es war Samstag und ich hatte nichts anderes nach dem Aufstehen vor als Rachel zu schreiben und mit ihr Surfen zu fahren, also war noch genug Zeit noch für ein kurzes halb Dämmern in meinem Bett. Jedenfalls dachte ich das. Nicht wenige Sekunden da Nana meine Zimmertür hinter sich geschlossen hatte, hörte ihr Stimmen. Laute Stimmen, die immer näher kamen und dann stand Rachel in meinem Zimmer. Die Tür hatte sie laut und schwungvoll geöffnet, so das ich kerzengerade in meinem Bett saß, mir meine Haare aus dem Gesicht wischte und sie aus einer Misch von Überraschung und Müdigkeit ansah. "Was?", begann ich, doch Rachel warf mir bereits ein T-Shirt entgegen, das auf meiner Kommode neben der Tür gelegen hatte. "Zieh dich an.", war ihr einzige Antwort und ging wieder aus meinem Zimmer. Ich sah ihr mit meinem T-Shirt in der Hand stirnrunzelnd und geöffneten Armen hinterher. Innerhalb von 5 Minuten war ich aufgestanden, hatte mich angezogen und war gerade dabei mir die Zahnbürste in den Mund zu stecken, als Rachel an der Tür zum Badezimmer auftauchte. Wieder sah ich sie irritiert an und brachte nur ein dumpfes "Was zur..." heraus, als sie mir meine Tasse Tee entgegen hielt. "Beeil dich. Blake wartet draußen." Okay ich verstand nichts mehr. Rachel lächelte mich an und verschwand wieder. Vermutlich um Blake zu sagen, das ich gleich fertig sein würde. Ich putzte mir noch meine Zähne zu Ende, nahm einen Schluck Tee, der jetzt wirklich grässlich schmeckte und band mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Für etwas Mascara war keine Zeit. Nicht wenige Minuten später, schloss ich die Haustür zu und sprang in Blakes roten Ford Falcon Combi auf die Rücksitzbank. "Okay was hat das alles zu bedeuten?", fragte ich und quetschte mich zwischen die beiden Vordersitze und sah von Blake zu Rachel hin und her. "Dir auch einen wunderschönen guten Morgen Sky!", lächelte Blake und drehte sich halb in seinem Sitz um mich ansehen zu können. Ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln, was sofort wieder verschwand. "Dir auch. Also?", harkte ich nach und sah Rachel an, in der Hoffnung das sie mir mehr Infos mitteilen würde. Blakes startete währenddessen den Motor. Wir fuhren eindeutig nicht Surfen! Rachel hatte mich nicht gebeten mein Board mitzunehmen und auf dem selbst gebastelten Dachgepäckträger von Blakes Ford war auch kein Board zu sehen. Ich hasste solche "Überraschungen", wenn man sie denn so nennen konnte. Ich wusste immer gerne vorher wo meine Freunde mich hinschleppten. "Wir fahren shoppen!", lächelte Rachel mir zu und ich sank zurück in meinen Sitz und schnallte mich an. Okay. Schlechtes Timing. Ich hatte keinen einzigen Cent zum shoppen. Ich liebte shoppen, aber ich musste dafür halt vorbereitet sein. Geld technisch und das am besten Monate im Voraus. Rachel sah über den Rückspiegel zu mir nach hinten. "Heute Abend gibt Brianna eine Party am Shore. Sie hat Stanley rumbekommen, das sie dort eine veranstalten kann.", erklärte sie mir, da meine Freundin sehr gut erkannte, wenn eine Sache mir nicht gefiel. "Ich lächelte ihr über den Rückspiegel zu. Jedenfalls versuchte ich es. Ich wollte meinen Freunden die Tour nicht vermasseln. Es dauerte nicht lange das wir im Ocean Keys Shopping Center von Mindarie angekommen waren. Ich schlenderte also an einem Samstagvormittag hinter Blake und Rachel, die Händchen haltend vor mir gingen, hinterher. Ich dachte ans Meer. An die Wellen und daran das ich heute nicht eine Welle reiten konnte. Das frustrierte mich immer mehr, aber wenn meine Freundin mich ansah lächelte ich. Blake und Rachel waren meine einzigen Freunde. Mehr brauchte ich auch nicht. Im Gegensatz zu Brianna Collard, dieser dummen Seekuh. Insta und Facebook waren ihr Leben. Ganz besonders Bilder mit den Surfer Boys unserer ehemaligen Abschlussklasse zu posten, lag gerade bei ihr voll im Trend. Für sie konnte es nicht genug Follower und Freunde geben. Ich da gegen war lieber für mich, Nana oder eben mit Rachel und Blake. Shopping ohne Geld, natürlich nicht miteinbezogen. So machte es einfach weniger Spaß, auch weil ich mir eben meinen Tag anders vorgestellt hatte, als nun mit Rachel in einem Bekleidungsgeschäft zu stehen, während Blake sich in einem Geschäft für Sportschuhe umsah. 

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