Confirmed bachelor

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Sherlock und John befanden sich in der Bakerstreet. Es war ein ganz normaler Tag, naja fast. Sherlock stand am Fenster und zupfte auf seiner Geige herum und auch John saß ganz gemütlich in seinem Sessel und las Zeitung.
Tja und genau diese Zeitung war das Problem. Oder besser gesagt deren Inhalt. Es war mal wieder ein längerer Artikel über einen ihre letzten Fälle erschienen und die typischen Spitznamen der Beiden wurden natürlich nicht weggelassen. Soweit so gut, doch diesmal störte es John irgendwie „der eingefleischte Junggeselle John Watson" zu sein. Ein komisches Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Wie schön es doch wäre nicht allein zu sein,dachte er. Nicht jeden Tag alleine aufzuwachen und einschlafen zu müssen oder jemanden zu haben durch dessen Locken er streichen könnte. Er seufzte leise, was Sherlock dazu bewegte sein Geigenspiel zu unterbrechen und sich umzudrehen.
John schaute von seiner Zeitung auf und in dem Moment als sich Sherlock und Johns Augen trafen wurde ihm auf einmal alles klar. Er wollte nicht mit irgendjemandem zusammen sein sondern einzig und allein mit Sherlock Holmes, dem Mann der vor ihm stand. Dem Mann mit dem Herz aus Eis, der Liebe für einen chemischen Defekt hielt und Daumen im Kühlschrank aufbewahrte. Und doch, John Watson war verliebt. Nie hatte er sich das bis jetzt eingestehen können, aber er wusste nun dass es schon immer so war und wahrscheinlich immer so sein wird. Diese Feststellung hatte keine große Geste oder Aktion verursacht , sondern nur einen Blick in Sherlocks funkelnde Augen benötigt , die scheinbar jeden Tag in einer anderen Farbe strahlten.
Schon oft hatte er sie betrachtet, doch jetzt erkannte er seine Gefühle endlich. Sherlock hob leicht seine rechte Augenbraue. „ Da müssen sie aber einen schockierenden Artikel gelesen haben,  John. Sie sehen mich ja an wie ein Hirsch im Scheinwerferlicht." Ein zartes Lächeln umspielte Sherlocks volle Lippen und John lief eine Gänsehaut den Rücken herab. Er konnte sich keinen Millimeter bewegen und saß stocksteif und mit leicht offenem Mund in seinem Sessel. Als Antwort brachte er nur ein zaghaftes „ähm" heraus.
„Lassen sie mal sehen" sagte Sherlock belustigt und nahm John kurzerhand die Zeitung aus der Hand. Die Geige legte er vorsichtig auf seinen eigenen Sessel. Er begann den Artikel erwartungsvoll zu lesen und runzelte schließlich die Stirn. „Das verstehe ich nicht John. Sie waren doch selbst bei dem Fall dabei. Wieso haben sie dann so verdattert dreingeschaut? Sie kannten doch alle Tatsachen. Und der Artikel ist wirklich nicht so schlecht geschrieben" John hustete warum auch immer,  es war ihm selbst ein Rätsel und fand endlich den Mut sich wieder zu bewegen. Zum Glück denn so konnte Sherlock den leicht roten Schimmer, der Johns Wangen zierte nicht erkennen.
Er machte sich auf den Weg in die Küche und diesmal war es Sherlock, der ihm verdutzt nachblickte.
Etwas zu hoch, aber trotzdem in einer einigermaßen anständigen Tonlage fragte John, ob sein Mitbewohner auch gerne einen Tee hätte. Der Consulting Detective liebte Johns Tee. Der Doktor benutzte zwar die gleiche Sorte, wie er und Mrs Hudson auch, doch irgendwie schaffte es nur John, dass der Tee seltsamerweise nahezu besonders schmeckte.
Deshalb antwortete er natürlich mit ja. Einige Minuten später saßen beide in der Küche und tranken ihren Earl Grey. Sie sprachen über dies und jenes und alles hätte für einen Außenstehenden ganz normal ausgesehen, da dieser nicht Johns wild klopfendes Herz noch Sherlocks rasende Gedanken, die sich nur um seinen Blogger drehten, hätte bemerken können. Nervös fuhr sich Sherlock immer wieder durch seine Locken. Johns Verhalten war ihm ein Rätsel. Erst der komische Vorfall mit der Zeitung und jetzt wurde er nahezu jedesmal wenn Sherlock etwas sagte leicht rot. War John vielleicht krank? Nein dann hätte er sich längst ins Bett gelegt, dachte sich Sherlock. Plötzlich durchfuhr ihn ein seltsamer Gedanke. Was wenn John, sein John, genauso wie er fühlte? Sherlock wusste schon lange, dass er in John verliebt war.
Er hatte nie wirklich über seine Gefühle nachgedacht, bevor er John traf. Sie waren für ihn nutzlos und nicht von Bedeutung gewesen, aber jetzt gab es keine Sekunde mehr in der er nicht von Liebe erfüllt war. Am Anfang hatte er versucht es zu unterdrücken, es zu vergessen und sich nur auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber das hatte alles nichts geholfen. Seine Gefühle sind nur noch stärker geworden.
So stark, dass er es nicht mehr aushielt, weiterhin zu schweigen. Nicht jetzt, da nun ein kleines Fünkchen Hoffnung bestand, dass sein John auch etwas für ihn empfand.
„ John ich muss ihnen etwas sagen", begann er. „Ich auch" antwortete John.
Überrascht sah Sherlock auf. Er blickte in Johns wunderschöne Augen und es schien als würde die Zeit stehen bleiben. Keiner der Beiden sprach ein Wort und doch wurde so viel mit diesem einen Blick gesagt. Sie wussten, was der andere ihm erzählen wollte, da es das gleiche war wie das was sie selber auf dem Herzen hatten.
Sherlock und John standen gleichzeitig auf und gingen, als sei es das natürlichste der Welt aufeinander zu. Vorsichtig nahm John Sherlocks Hand in seine. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Sherlock lächelte sanft und eine kleine Träne lief ihm die rechte Wange hinunter. Endlich waren die Beiden da angekommen, wo sie hingehörten, an die Seite des Anderen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2021 ⏰

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