flower 12

3.9K 257 35
                                    

»"I can't undo what's done, but if I could, I would change the direction that my life is going in."« ~K.J.K.

Kieran-James Kavanagh

Im Krankenhaus herrschte Panik. Vor der Tür hörte ich Schreie, Geheule und verzweifelte Ärzte, welche wohl keinen Platz mehr für weitere Verletzte hatten.

Es war Montag, kurz vor halb Neun. Mein Aufenthalt wurde gestern Abend verlängert, da ich im Badezimmer ausgerutscht war, und auf mein Knie gefallen war. Eine weitere Woche hier in der Hölle.

Meine Tür wurde geöffnet. Es war Aleks. "Hier, habe Dir neue Klamotten mit gebracht. Und der Rest von deinem Kram ist bereits bei mir zu Hause." "Danke. Was ist da draußen los?" "Ein Attentat. Der IS hat bestätigt, dass der Angriff von denen kam. Ein LKW mit Bombe ist in die Menge gefahren. Wir sind schon bei 20 Toten und über 100 Verletzte. "

"Das ist ja schrecklich!", rief ich Geschockt. Meine Zimmertür ging auf. "Bringen Sie die Brüder hier mit unter." Eine Schwester bereitete Geräte vor. Dann schob ein Mann (ganz klar ein Pfleger) ein Bett durch die Tür.

Es war ein Junge, das Gesicht konnte ich nicht erkennen, da es mit einem riesigen weißen Pflaster abgedeckt war. Um seinen Arm war ein Verband, die Hand war mit Hunderten Kratzern versehrt.

Dann kam das zweite Bett und mir stockte der Atem. Es war Ashton Fitzgerald. Der Sohn von meinem Boss.

Und wenn das Ashton war, musste das neben mir Jonathan sein!

"Jonathan? Ashton?!" Sofort stand ich auf. "Sie kennen die beiden Opfer?" Ich nickte. "Es sind die Söhne von meinem Boss! Oh mein Gott, wie geht es den beiden?!"

Ich sah Jonathan an. Die andere Gesichtshäfte besaß unzählige Kratzer. "Rufen Sie bitte Ihren Boss an. Wir konnten bis jetzt noch niemanden verständigen, da wir keine Kontaktdaten gefunden haben. Da draußen herrscht das pure Chaos. Der Jüngere ist wach, redet aber nicht."

Als ich erneut zu Jonathan sah, sah er mich an und weinte, streckte den Arm nach mir aus. Sofort nahm ich seine Hand. "Das liegt daran, dass er Taubstumm ist." Er musste panische Angst haben!

"Ich rufe deine Eltern an, okay?" Ich wusste nicht, ob er mich verstand. "Aleks, gib mir bitte mein Handy." Jonathans Hand los zu lassen, war das Letzte, was ich jetzt wollte. Er war gerade mal 15, schwer verletzt und vielleicht auch verwirrt. Und außerdem konnte er nicht hören, was um sich herum passierte, was noch schwerer für ihn sein musste. Ich an seiner Stelle wäre ebenfalls panisch.

Aleks gab mir mein Handy. "Setz dich." Mein bester Freund stellte mir einen Stuhl hin. "Danke."

In meinen Kontakten suchte ich nach Mr Fitzgerald, wählte die Nummer seines Privathandys.

"Kieran, was kann ich für dich tun? Wie geht es dir?", begrüßte er mich am Telefon. "Können wir mich bitte vergessen? Sie und Ihre Frau müssen sofort ins Krankenhaus kommen."

"Wieso? Die Straßen sind wegen des Anschlages gesperrt." Ich schluckte. "Es hat Ihre zwei Söhne schlimm erwischt. Vor allem Jonathan." Und dann hörte ich nur noch ein Tuten.

"Deine Eltern kommen", erwiderte ich zu Jonathan und strich seine Tränen weg. "Wie alt ist er?" Ich sah zu Aleksander. "15", erwiderte ich leiser.

"Der arme Junge." Ich sah zu Ashton. Er sah nicht ganz so schlimm aus. Natürlich hatte er viele Kratzer, doch Jonathan sah weitaus schlimmer aus.

"Stehst du auf den Jungen?" Verwirrt sah ich meinen besten Freund an. "Nein. Wie kommst du denn darauf? Er ist der Sohn von meinem Boss." "Ach komm schon. Keiner erlernt freiwillig Gebärdensprache. Du willst bei ihm Punkten, nicht wahr?"

Ich schüttelte meinen Kopf. "Er ist 15! Ein Kind! Ich möchte einfach nur die Sprache erlernen, um bei meiner Familie wenigstens etwas zu punkten. So kann ich schließlich auch unsere Gehörlosen Klienten betreuen."

"Du hasst diesen Job!" "Aber ich brauche dieses Geld!", knurrte ich. "Ich verstehe dich einfach nicht."

Manchmal verstand ich mich selbst nicht...

Ich sah Jonathan an. "Hast du Schmerzen?" Leicht nickte er. "Aleksander, hole bitte einen Arzt."

"Ich werde hier niemanden finden. Da draußen sind viele Menschen." Ich sah ihn an. "Und du siehst, wie er aussieht. Ein Schmerzmittel werden die Dir ja wohl mal geben können." Aleks seufzte und verließ den Raum.

Jonathan schluckte schwer. "WO SIND MEINE SÖHNE?!" Es war die Stimme von seinem Vater, eindeutig.

Dann ging die Tür auf. "Oh mein Gott!" Ich sah Jonathans Eltern an. "Ashton schläft. Er scheint nicht ganz so viel abbekommen zu haben", erwiderte ich leiser.

"Deine Eltern sind da", lächelte ich Jonathan an und Ließ seine Hand los, um Platz zu machen.

Zurück auf meinem Bett beobachtete ich still, wie Mrs Fitzgerald weinte. Dann ging die Zimmertür erneut auf.

Es waren meine Eltern. "Wieso liegst du hier so faul herum? Arbeiten kann man auch von hier aus!" Seufzend schloss ich meine Augen. "Kevin, behandle deinen Sohn doch nicht so." Mr Fitzgerald war geschockt, doch für mich war diese Tonart nichts neues.

"Halte dich da raus, Jack." Dad sah mich wieder an. "Wo ist dein Laptop von der Arbeit?" "Nicht hier." "So habe ich dich nicht erzogen!"

"Du kümmerst dich doch sowieso nicht um mich! Ich bin euch scheiß egal! Vor allem Dir! Wieso eigentlich?! Ich habe immer alles getan! Alles, was du verlangt hast!"

Wütend stand ich auf. Mein Bein schmerzte. "Ist es wegen meiner Sexualität?! Ist es das?! Findest du Homosexualität abstoßend?! Dann sag es mir doch einfach ins Gesicht!"

"Ich kann mit dieser Lüge einfach nicht mehr leben!", rief er wütend. "Niamh! Sag du es ihm, oder ich tue es!"

"Was sagen?", fragte ich und in diesem Moment kam mein Arzt herein. "Wie aufs Stichwort! Komm nur rein, Ryan!" Mein Vater kochte vor Wut.

"Was ist hier los?" Misstrauisch sah ich meine Mutter an. "Mum? Was meint er?", fragte ich mit mehr Nachdruck.

"Halt mal die Luft an. Das ist nicht der richtige Ort dafür. Und Kieran ist noch geschwächt. Als sein Arzt-" "Arzt?! Ryan! Du hast damals mit meiner Frau geschlafen!"

Ich war verwirrt. Eindeutig.

"Erzähl nicht solche Lügen! Ihr wart zu diesem Zeitpunkt getrennt! Ich hätte mich nie an deine Frau ran gemacht!"

"Das ändert nichts an dem Zeitpunkt, dass-" "KEVIN!" Meine Mutter war Panisch. "Kieran. Darf ich vorstellen? Dein Arzt ist dein Vater!"

Flowercrown | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt