2. hot and cold 🌙

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"Soll das blaue gestreifte Oberteil von Chanel auch zurück in den Fundus?" fragte mich gerade meine Kollegin Yumi. Beim näher treten musterte ich das Kleidungstück genauer um eine Feststellung auf ihre Frage zu finden.

"Nein, ich denke wir sollten es zu den Reserven legen, es passt gut zum Konzept" erwiderte ich fachkundlich und schenkte ihr ein höfliches lächeln. Sie nickte es ab und rollte anschließend mit der vollen Kleiderstange in Richtung Fitting Room davon.

Heute ging es ausnahmsweise etwas gemächlicher zu als in den letzten Tagen und so beschloss ich mir einen Kaffee zu holen den ich mir in meiner kurzen Pause vorhatte zu genehmigen. Ein guter Tag sollte immer mindestens eine Kaffeepause beinhalten, scherzte ich innerlich.

Während ich also meine Ziel, die Cafeteria, ansteuerte vernahm ich plötzlich ein leises Kichern aus dem eigentlich sonst ruhigen, in beige gestrichenen Nebenflur.

Ohne mich großartig anstrengen zu müssen wusste ich sofort wem diese wirklich betörende Stimme gehörte. Ich war mir sicher ich würde sie selbst unter tausenden von Menschen ausfindig machen, egal wie laut es war.

"Ja wir sollten uns wirklich bald mal wieder treffen..." raunte er in einem melodischem Ton vor sich hin.

Ich schluckte hart.

Eine Pause entstand und ohne das ich es wirklich bewusst tat, trat ich näher in Richtung der Geräuschkulisse. Ich wusste es gehörte sich nicht andere Leute zu belauschen und schon gar nicht ihn. Besonders nicht Ihn.

Meine Moralvorstellungen beiseite schiebend lehnte ich mich hinter die mannshohe Zierpflanze die hier auf dem Gang stand, um wenigstens etwas in Deckung zu sein falls mich jemand sehen sollte, was natürlich vollkommen irrsinnig war da man mich so oder so hätte sehen können. Versteckspielen und gleichzeitig denken gehörten wohl ab heute nicht mehr zu meinem Fähigkeitsrepertoire.

"Ja ich werde da sein." ... "Hör schon auf mit dem Thema du weißt ich kann das so nicht"... "Die Entscheidung liegt ganz bei dir, entweder so oder gar nicht." knurrte er entnervt.

Seine Stimme hatte mittlerweile einen leicht gereizten Unterton angenommen den ich so eher selten mitbekam. Meist war es seine genervte Stimme die den Tönen jetzt am ähnlichsten war und die ich am ehesten mit dieser hier verglich.

Bei dem durchsickern der Bedeutung seiner Worte regte sich allerdings ungewollt etwas in mir. Unwillkürlich keimten in mir Fragen auf. Mit wem sprach er da? War er etwa in einer Art Beziehungstress? Ich vehnahm ein leichtes ziehen in der Magengegend und mein Blick gleitete abwesend und unkonzentriert auf den Boden.

Darüber sollte ich mir nun wirklich keine Gedanken machen.

Als ich mich endlich wieder aus meiner Starre gelöst hatte um meinen Blick erneut um die Ecke in den Gang schweifen zu lassen sah ich nichts außer den gluckernden Wasserspender. Yoongi war gegangen ohne das ich überhaupt bemerkte das er aufgehört hatte zu telefonieren.

Meine Laune sank unergründlicherweise in den Keller und ich fing unnötiger Weise an mir den Kopf darüber zu zerbrechen wieso er wohl so furchtbar gereizt am Telefon gewirkt hatte. Ich wusste nicht genau ob er im Vertrag damals unterzeichnen musste das er keine romantischen Beziehungen hegen durfte während seiner Zeit in der Band aber ich war mich ziemlich sicher das es so war. Eben so wie bei vielen anderen Artists auch die einem großen Entertainment angehörten.

Plötzlich packte mich etwas am Handgelenk und wirbelte mich herum in den stillen Gang.

Ich unterdrückte einen kleinen Aufschrei der vom schrecken herrührte und stellte verwundert fest das ich mit dem Gesicht an der kühlen Wand lehnte.

Ich sammelte mich und wollte gerade beginnen zu fluchen.

"Was zum.." brauste ich auf wurde aber je unterbrochen.

"Und ich dachte immer Ich wäre derjenige der die schlechten Manieren raushängen lässt.. aber du Bambi~" brummte er mit seiner rauen Stimme und klang dabei leicht amüsiert aber nicht genug um wirklich belustigt zu wirken.

Mich überkam augenblicklich ein Gefühl der Unterwürfigkeit. Seine Stimme hatte genau die Auswirkung die er mit Sicherheit anstrebte. Sie flößte mir direkt Respekt ein.

Yoongi befand sich genau hinter mir und versperrte mir mit seinem Körper regelrecht den Fluchtweg den ich als nächstes gerne angepeilt hätte.

Wie konnte er es wagen mir so nahe zu kommen. Er wusste genauso gut wie ich was damals beinahe geschehen war, und das sich das wiederholte wollte ich doch tunlichst vermeiden.

Er war mir nun so nahe das sein heißer Atem mein Ohr streifte und ich beinahe auf der Stelle vergaß zu denken.

Ich räusperte mich nervös "Ich...verstehe nicht was du meinst" versuchte ich sachlich zu argumentieren und schluckte bevor ich konzentriert begann die beige Wand zu mustern.

"Ach tust du nicht?..., mir war gerade so als ob mich jemand belauscht hätte und soweit ich weiß gehört sich das eigentlich nicht oder liege ich falsch?"

Seine Worte trieften derart vor Sarkasmus das es mir fast zeitgleich die Röte vor Scham in die Wangen trieb. Ich war normalerweise nicht der Typ der sich schnell so beeinflussen ließ aber Yoongi hatte einfach diese wahnsinnig dunkle Aura um sich der ich oft absolut unterlegen war. Und das ärgerte mich gewaltig.

Ich setzte zum Konter an.

"Tja ich schätze da haben dich deine Sinne hinters Licht geführt, mich interessieren deine privaten Beziehungskriesen kein Stück." antwortete ich schnippig und schnalze einmal genervt mit der Zunge bevor ich mich zum gehen wand.

Rückzug war in dieser Situation das beste dachte ich mir.

Ein schwarzes rauschen. Yoongi's Arm schnellte hervor und traf die Wand seitlich neben meinem Kopf. Hätte ich nicht sofort angehalten wäre ich glatt in ihn hinein gelaufen kaum das ich einen Schritt tätigen wollte.

Ich sah ihm entsetzt in die Augen. Das erste mal an diesem Tag.

"Spinnst du?!" fuhr ich ihn an. Und mein Ausdruck wechselte von überrascht zu verärgert.

Währendessen ich langsam in eine Wolke von feinstem Aftershave eingehüllt wurde. Sein Duft war gerade zu betörend das musste ich wahrheitsgemäß zugeben und auch diese Tatsache ärgerte mich wieder. Es war zum Haare raufen.

Er funkelte mich nur wütend an. Ich fühlte mich bedrängt und regelrecht wie ein Beutetier das von einer Wildkatze umkreist wurde bevor es ohne Vorwarnung angegriffen wurde. Sein Gesicht zeigte kleine Wutfalten auf der Stirn und seine Lippen waren nun mehr ein feiner Strich.

"Witzig das du das sagst, wie kannst du wissen das es um Beziehungsprobleme geht wenn du doch angeblich gar nicht zugehört hast?" und sein Ausdruck wurde wieder etwas sanfter. Er grinste süffisant. Yoongi wusste er hatte bereits gewonnen. Es stand 1:0 für ihn.

Wenn ich vorher schon rot gewesen war dann glich mein Anblick inzwischen wohl dem einer Tomate.

Meine Lebensgeister kamen langsam wieder zurück und ich fuhr mir einmal nervös durch die Haare ehe ich meine Arme vor meiner Brust verschränkte. Meine Augen blickten nervös im Raum herum. Ich sah überall hin. Nur nicht zu ihm.

"Ich habe zu tun, lass mich durch..." flüsterte ich fast. Und senkte meinen Blick nervös zu Boden.

"Du bist so verdammt selbstgerecht." argumentierte er und suchte mit seinen dunklen Augen meinen Blick. Erfolglos.

Er gab es schließlich auf als er merkte das es nichts brachte.

"Das warst du schon immer...". fügte er in einem kaum hörbaren Flüsterton hinzu und rauschte schließlich davon. In seiner Stimme ein hauch von Enttäuschung.

Ich blieb zurück.

Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Verwirrung

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Okay ich lass das mal so stehen :D

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xo;V















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