Kapitel 2

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/knapp 2 Jahre später/

„Heute beginnen die Vorlesungen!" rief Elisa als ich in die Küche kam.
„Das weiß ich auch selbst, haben wir was zu essen?" fragte ich.
„Ja oben im Schrank ist noch Müsli"
„Willst du auch was?" fragte ich sie.
„Joa, danke"
Ich machte uns beiden Frühstück und ging danach duschen. Ich schminkte mich und als ich fertig war mussten wir schon los.
Ich schnappte mir meinen Rucksack und ging mit Elisa in die Uni.

„Wie findest du's bis jetzt?"
„Interessant" sagte ich.
„Es ist irgendwie voll cool."
„Ich weiß. Und vor nem Jahr wusstest du noch garnicht was du studieren willst."
„Ja. Und dann hab ich mich entschieden das mit dir zu machen."
„Dafür sind beste Freundinnen da" lachte ich.
„Genau, damit sie dich dazu drängen Medizin zu studieren."
„Ja eben!"

In einen Moment lachte sie noch, und im nächsten hörte sie auf als wäre sie von einem Blitz getroffen worden.

„Was ist?" fragte ich und blieb ebenfalls wie sie stehen.
„Nichts. Ich dachte gerade nur ich hätte meinen Block vergessen." sagte sie und grinste wieder. Als sie weiterging lief ich neben ihr weiter.

„Du sahst gerade aus als hättest du ein Geist gesehen" sagte ich, ich sah zu ihr, aber sie sah mich nichtmal an. Bevor ich schauen konnte, wohin sie sah stoß ich mit jemandem zusammen. Ich drehte mich um, um mich zu entschuldigen, bis ich erkannte wer es war.

„Oh shit" sagte Elisa, die neben uns stand und alles beobachtete.

„Clara" sagte Mary und sah mich an. In mir zerbrach etwas. Ich hatte mich nach fast zwei Jahren wieder gesammelt, ich war wieder stabil, und als ich sie sah, brach alles wieder auseinander.

Ich stand vor ihr und sah ihr einfach in ihre Augen. Ich hätte diese Augen überall wieder erkannt. Kein Mensch hatte so schöne Augen wie sie.

„Mary?" hinter mir kam Marys Bruder.

„Finn" sagte sie ohne unseren Augenkontakt abzubrechen.

„Oh Clara" sagte auch er, als er mich sah.

„Ich glaube, wir sollten gehen." sagte Finn und nahm Marys Arm, um sie wegzuziehen. Sie drehte sich um und ging in die andere Richtung.

„Clary?" fragte Elisa.
„Ja?"
„Ist alles.. ok?"
„Ja. Was soll sein?" fragte ich und lächelte sie an.
„Ja ich weiß nicht" sagte sie. Als Mary sich noch einmal umgedreht hatte, und gesehen hatte, dass ich ihr nachgeschaut habe drehte auch ich mich um und ging weiter.

Wir liefen weiter zur Uni, und ich wusste wie unangenehm Elisa diese Situation war. Sie sah mich manchmal an, und schaute dann wieder weg. Sie ist seit der dritten Klasse meine beste Freundin, und sie war immer für mich da. Ich kenne sie auswendig, und sie mich. Aber jetzt wusste sie nicht wie sie mit mir umgehen sollte.

„Und was machst du jetzt?" fragte sie nach langer Zeit.
„Was soll ich schon machen?"
„Willst du mit ihr reden oder so?"
„Ja klar will ich mit ihr reden. Ich will seit zwei Jahren mit ihr reden und wieder bei ihr sein"
„Sie geht auf unsere Uni" sagte sie leise.
„Was?" fragte ich.
„Ich hab sie letzte Woche schon gesehen" sie sprach schnell, das macht sie immer wenn sie nervös ist.
„Du hast mir nichts gesagt?"
„Ich wollte, aber ich wusste nicht wie"
„Ach du scheiße." sagte ich als ich sie den Flur entlang gehen sah.
„Was?" fragte Elisa, und ich deutete mit meinen Kopf in Marys Richtung.
Elisa drehte sich zu ihr um, und wir beobachteten wie sie auf einen Mann zuging und ihn küsste.
„Gott im Himmel das kann doch nicht wahr sein!" sagte Elisa entsetzt.
Ich hätte kotzen können. Ich wollte wegschauen, aber ich konnte nicht. Ich schluckte und ich spürte wie es schwerer wurde zu atmen. Meine Augen füllten sich mit Tränen, und als ich blinzelte rollte eine meine Wange hinunter. Elisa drehte sich zu mir um und fing meine Träne auf.

„Oh nein. Du fängst jetzt nicht an zu heulen!" ermahnte sie mich, und riss mich aus meinen Gedanken. Endlich konnte ich ihr in die Augen schauen, und konnte aufhören Mary anzustarren.

Sie wollte irgendwas sagen, aber die Tür des Saals ging auf und wir setzten uns rein.

BEDINGUNGSLOS / girlxgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt