•Kapitel 1: Flucht (Part 1)•

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Rileys POV:

Langsam drehte ich mich um. Nichts war zu sehen. Ich atmete erleichtert auf und wandte mich wieder nach vorne. Von der Decke rieselte schmutziger Staub nach unten und bedeckte den alten Boden. Vorsichtig setzte ich meinen Gang fort. Es hatte sich gar nicht so viel verändert seit ich das letzte Mal hier war. Mal abgesehen von den ganzen schwarzen Tintenflecken an den Wänden. Doch zu meiner Verwunderung waren fast alle Türen verschlossen. //Was ist denn hier passiert...?//, dachte ich unsicher und lief weiter. Auf einmal zuckte ich erschrocken zusammen und blieb erstarrt stehen. Mein Herz gefror beinahe zu Eis als ich ihn sah. Er lag da... gefesselt in der Mitte einer kleinen Grube. Von der Decke tropfte wieder schwarze Tinte auf den Boden. "B...Boris!", schrie ich erschrocken und riss meine Augen auf als ich den großen Hund erkannte, Weshalb ich so aufgeregt war? Dem armen wurden die Rippen aufgebrochen und alle Organe waren weg! Ich schlug meine Hände vor meinem Mund und Tränen stauten sich in meinen Augen. "Was haben die mit dir gemacht Boris?", flüsterte ich entsetzt. Vorsichtig näherte ich mich dem toten Lebewesen und strich sanft über seine kalte Hand. "Wieso?", murmelte ich traurig. 

Bendys POV:

Eine Weile vorher...

Ich horchte auf als jemand die Tür öffnete. //Hui, ein neues Opfer..//, dachte ich freudig und beobachtete durch einen Pappaufsteller wer gerade hereinkam. Ein kleines Mädchen näherte sich den Räumen. Ich rieb mir die Hände. Noch lächelte sie. Aber heute würde sie sterben. Genau wie alle anderen vor ihr. Sie lief geradewegs in Richtung Boris. Mein Grinsen verbreiterte sich sofort als sie die ganzen verschlossenen Türen versuchte aufzukriegen. Ein leises Kichern entfuhr mir. Daraufhin drehte sich das Mädchen erschrocken in meine Richtung. Ich hielt wieder meinen Mund. 

Als sie in den Raum von Boris kam war ich diesmal derjenige, der überrascht war. Die anderen Opfer waren auf der Stelle weggerannt als sie die Leiche von Boris sahen. Aber sie blieb stehen und murmelte irgendetwas. Dann sah ich sie weinen. //Wer weint denn bitte wenn er eine Leiche sieht?//, dachte ich genervt. Da stauten sich einige harte Erinnerungen in meinem Kopf und ich knurrte leise als ich mich an die traurige Situation erinnerte. Schmerzen bildeten sich wieder in meinem Kopf und ließen mich erneut knurren. Das Mädchen jedenfalls hatte dies anscheinend nicht bemerkt und weinte einfach weiter. Ich beschloss sie noch eine Weile am Leben zu lassen. Schließlich machte es Spaß Leute zu erschrecken. Das Mädchen sah wieder auf und las was ich mit Tinte an die Wand geschrieben hatte.

Who's laughing now?

Sie riss die Augen auf und begann nun endlich in Schnellen schritten sich von Boris zu entfernen. Das Mädchen bewegte sich weiter im Haus fort. Ich stellte ab und zu einen Pappsaufsteller von mir in die Gänge zu erschrecken. Das Mädchen zuckte tatsächlich ein paar Mal zusammen, aber zeigte sonst keine weitere Reaktionen. Ich brummte gelangweilt. Es konnte doch nicht wahr sein dass man so ein kleines Mädchen nicht erschrecken kann! Ich schüttelte den Kopf und ließ daraufhin einen anderen Pappaufsteller um die Ecke schauen. Doch was dann kam hatte ich definifiv nicht erwartet. Ein leises . "Bendy...", kam aus ihr. Woher kannte sie meinen Namen? Und wieso zeigte sie keine  Angst? Ich beschloss sie erst mal weiter zu beobachten.

Rileys POV:

Hallelujah hatte mich dieser Aufsteller von Bendy gerade erschrocken! Aber... dieses runde Gesicht weckte viele Erinnerungen in mir. Als sich ein weiterer Bendy vor mir aufstellte strich ich sanft über das alte und verstaubte Holz. "Bendy...", flüsterte ich leise und blickte mich danach nochmal um. Hinten führte ein enger Gang weiter. Laut meinen Erinnerungen sollte sich dort das alte Musikstudio befinden. Doch vorher gab es immer eine kleine Kammer wo ein paar Lagerungen standen. Wieso war hier bloß alles so verlassen? Es quietschte immer zwischen meinen Füßen und den Boden, da so gut wie überall diese Tinte war. Auf einmal hörte ich hinter mir ein eigenartiges Geräusch. //Du bildest dir das nur ein Riley..//, dachte ich und schüttelte mich einmal. So langsam wurde mir auch kalt. Ich setzte meinen Gang weiter fort und kam schließlich endlich an. Auch hier hatte sich kaum was verändert. Die Instrumente standen alle noch genau da wo sie früher waren. Ich berührte jedes einzelne nochmal. Dann ging ich die Treppen nach oben wo die alte Videokamera stand. Zu meiner Verwunderung befand sich tatsächlich noch ein Film drin. Ich schaltete ihn an und lief runter um mich auf einen der Stühle zu setzen um den Film zu schauen. Es war die erste Folge von Bendy, wo er Boris Picknick unterbrach, dann aber von einem Skelett floh und am Ende von Joey entdeckt wurde. Ich musste bei dieser Folge leise lachen und vermisste die Folgen jetzt schon. Als der Film vorbei war wollte ich nochmal nach oben um zu sehen ob noch ein Film oder sogar noch mehrere da waren. Aber mein Weg wurde von einer unangenehmen Überraschung unterbrochen. Ein lautes Klirren ertönte hinter mir. Ich erstarrte erneut. Jetzt war es mir bewusst. Ich war nicht alleine. Umdrehen wagte ich mich nicht. Stattdessen sollte ich wegrennen. Aber da hätte meine Reaktion etwas besser sein müssen, denn ich hörte schnelle Schritte hinter mir, bevor ich überhaupt meine Beine in die Hände nehmen konnte. Ein dumpfer Schlag ertönte und ein Schrei ertönte. Mein Schrei. 

Der Wille ~ Bendy and the Ink Machine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt