•Kapitel 2: Flucht (Part 2)•

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Rileys POV:

Ein brennender Schmerz durchzuckte mich, als sich meine Augen mühselig öffneten. Das erste was ich sah war ein großer schlanker Mann mit einer etwas dreckigen Bendy Maske. Dieser Mann...er kam mir bekannt vor. Ich versuchte mich zu bewegen, schaffte es aber nicht da ich gefesselt war. //Verdammt... wieso immer ich?//, dachte ich verzweifelt und zerrte etwas an ihnen, der Mann vor mir lachte nur. "So kleines Schäfchen, du wirst mir einen großen Gefallen tun", sprach der Mann mit einer gruseligen Stimme. Meine Hände zitterten leicht als er mit seinem Gesicht näher kam. "Du hast nämlich gleich die ehrenvolle Aufgabe, die Opfergabe für den Lord zu sein. Also bleib schön stehen okay?", murmelte er und ließ danach wieder seine Mache erschallen. //Eine Opfergabe? Für den Lord?!// So ganz verstand ich nicht was er damit meinte. Wer war dieser Lord von dem er sprach? Der Mann ging in einen kleinen Nebenraum und schaltete ein Mikro ein. Durch einen kleinen Lautsprecher konnte ich seine Stimme wieder hören.

"Sheep sheep sheep it's time for sleep... "

Ich zitterte wieder. Mein Herz hämmerte so stark gegen meine Brust als würde es sich jeden Moment von meinem Leibe trennen. Angst breitete sich in mir aus genauso wie Panik.
Der Mann murmelte noch etwas und dann ertönte ein eigenartiges Geräusch.
"Erhebe dich aus den Tiefen Bendy! Erwache und komm zu mir!
...
Warte...Nein...Nein! Ich bin dein Beschwörer.. l...lass mich! Nein! AHHHHH!!!"

Der Todesschrei von ihm ließ mich aufhorchen und ich zerrte noch einmal mit ganzer Kraft an meinen Fesseln. Endlich lösten sie sich und ich war frei. Jedenfalls für einen Moment. Denn hinter mir ertönte ein Knurren. Ich drehte mich um und erkannte ein Gesicht, welches mich sehr an Bendy erinnerte. Aber...Ich war unsicher. Jedenfalls kam dieses Etwas immer näher und ich rannte davon. Auf meinem Weg entdeckte ich eine Axt, die mir behilflich sein könnte. Ich schnappte sie mir beim vorbei laufen und bahnte mir einen Weg durch einen Gang der mit Holzbrettern vernagelt war. Doch zu meinem Pech war diese eine Sackgasse. Ich wollte umdrehen und einen anderen Ausweg finden, aber mein Fuß hing zwischen einer eingebrochenen Diele fest. Das war eine der schlimmsten Dinge, die einem passierten können wenn man auf der Flucht war.
Aber es sollte noch schlimmer kommen.
Das riesige Etwas kam näher und jeglicher Fluchtweg war nutzlos in diesem Moment. Ich erkannte zuerst den Kopf, der mit pechschwarzer Tinte bedeckt war. Das Grinsen darunter war kaum zu übersehen. Das Etwas besaß einen dürren Körper, an dessen Händen sich scharfe Klauen befanden. So sah es jedenfalls aus. An dem Brustkorb hing eine schiefe weiße Schleife. Ich wich wieder zurück, bis ich die morsche Wand hinter meinem Rücken spürte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich das Monster vor mir an, aus Angst sackte ich auf den Boden. Innerlich betete ich, dass das alles nur ein Alptraum wäre. Was war aus dem Studio geworden in dem ich früher so viel Spaß hatte? Wo waren Henry und die anderen ? Wo war Joey? Die schwarze Gestalt kam weiter auf mich zu packte mich am Hals ehe es mich hochzog und gegen die Wand presste.
Ich schnappte nach Luft und versuchte dem Monster nicht ins Gesicht zu sehen.
Doch mein Blick blieb an der weißen Schleife hängen und ich blickte dem Monster danach doch kurz in sein von Tinten übergossenem Gesicht.
"B...Bendy?", kam es stotternd aus mir.

Bendys POV:

Endlich hatte ich das Mädchen gefangen. Jetzt gab es keinen einzigen Ausweg mehr für sie. Ich packte sie am Hals und wollte sie würgen. Sie zeigte Angst. Genau diese Angst die ich haben wollte. Doch dann geschah etwas überraschendes. Sie stammelte meinen Namen. //Woher kannte sie mich?//, dachte ich verwundert und würgte sie weiter. In ihren Augen spiegelte sich die Trauer. Dieses Gesicht kam mir bekannt vor... als hätte ich diese Augen schon mal irgendwo gesehen. Während ich nachdachte achtete ich nicht auf meinen Griff und drückte weiter zu. Erst als sie ihre dunkelbraunen Augen schloss und ihr Kopf einknickte, ließ ich sie auf den Boden fallen. Hatte ich sie schon getötet? Nein, ihr Herz schlug noch. Ich betrachtete das Mädchen noch eine Weile ehe ich sie am Bein packte und sie mitschleppte in ein Zimmer voll mit Postern von meinen alten Folgen. Dort betrachtete ich sie weiter. Ich versuchte mich zu erinnern woher ich dieses Mädchen kannte, vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Tinte tropfte von meinen Händen auf den Boden, ich hasste meine Gestalt. Wäre Joey nicht gewesen, wäre das alles nicht passiert. Dann hätte ich diesen grauenhaften willen nicht gehabt ... Dann wäre ich nicht so wie jetzt.

Rileys POV:

Ich schlug meine Augen auf und schnappte nach Luft. Die Erinnerungen der letzten Sekunden spielten sich nochmal in meinem Kopf ab. Ich fasste an meinen Hals. Eine tiefe Schlitzwunde ließ mich für kurze Zeit einen stechenden Schmerz spüren. Verdammt wo war ich wieder? Ich blickte mich um. Anscheinend war ich in Joeys altem Büro. Ich stand vorsichtig auf. Eines war für mich klar, dieses Monster war Bendy. Auch wenn ich nicht wusste wie oder wieso er sich so verändert hatte, das würde ich schon noch herausfinden. Jedenfalls war er gerade nicht da, das wär auch gut so. Ich gab mir  Mühe, möglichst leise zu sein um ihn nicht hierher zu locken und betrachtete eine kleine Zeichnung auf dem alten Schreibtisch. Sie stammte von Joey persönlich. Ein kleiner Bendy war eingezeichnet. Daneben befand sich ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren. Ich betrachtete die Zeichnung genauer. Irgendetwas hatten diese beiden Personen gemeinsam. Aber ich wusste nicht was. Meine Hand Strich einmal kurz über das Papier, als das Tropfen von Tinte mich erschreckte und ich vor Schock einen Stift fallen ließ. Darauf waren schnelle Schritte zu hören.

Der Wille ~ Bendy and the Ink Machine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt